Zur großen Tabakspfeife

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Daten zum Bauwerk
Art des Bauwerks Gebäude
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Datum bis
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Benannt nach
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Architekt
Prominente Bewohner
PageID 22698
GND
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Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 27.01.2023 durch WIEN1.lanm08uns
  • 1., Jasomirgottstraße 6

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Zur großen Tabakspfeife (1, Jasomirgottstraße 6), Bierhaus, von Paul Harrer: Wien, seine Häuser in den Trattnerhof verortet. 1551 setzte man auf die acht obersten Fialen des Stephansturms ein Hirschgeweih, das nach damaligen Aberglauben gegen Blitzschlag schützen sollte. Solche Geweihe befanden sich auch auf Häusern und Türmen, Mitte des 16. Jahrhunderts sogar auf den Türmen des Schweizertrakts. Da der Stephansturm trotzdem mehrmals vom Blitz getroffen und beschädigt wurde, nahm man das Geweih nach Jahrhunderten ab, und der mit der Aufsicht über die Reparaturarbeiten betraute Magistratsrat Ignaz Heyß ließ aus den verwitterten Hirschhornresten eine große Tabakpfeife schnitzen, die 1810 als Schaustück im Gastzimmer des von ihm besuchten Wirtshauses aufgestellt wurde. Die Pfeife wog 227 Pfund, hatte ein Hauptrohr und 24 kleine, elastisch. Nebenrohre, aus denen die 24 ältesten Mitglieder der hier zusammenkommenden Ledererzunft zu rauchen pflegten. 1830 kaufte ein Raritätensammler die Pfeife; Ende der 60er Jahre des 19. Jahrhunderts kam sie auf dem Erbweg in den Besitz des Anton de Balasfalva. 1911 führte Cäsar Poppovits einen Umbau des Wirtshauses durch.

Literatur

  • Hans Pemmer: Der Graben und seine Bewohner. In: Jahrbuch des Vereines für Geschichte der Stadt Wien 14 (1956), S. 114-132, S. 130
  • Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1883]). Cosenza: Brenner 1967, Band 1, S. 461 f.
  • Hermine Cloeter: Zwischen Gestern und Heute. S. 13 f.
  • Auguste Groner: So war mein Wien. 1925, S. 58 f.
  • Gerhard Robert Walter von Coeckelberghe-Dützele: Curiositäten- und Memorabilien-Lexicon von Wien. Ein belehrendes und unterhaltendes Nachschlag- und Lesebuch in anekdotischer, artistischer, biographischer, geschichtlicher, legendarischer, pittoresker, romantischer und topographischer Beziehung. Wien: [o. V.] 1846 2, S. 376
  • Viktor Flieder: Die Hirschgeweihe von St. Stephan in Wien. In: Österreichische Zeitschrift für Volkskunde, NS. 20 (1966), S. 261 ff.
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 432