Willibald Pahr

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Daten zur Person
Personenname Pahr, Willibald
Abweichende Namensform
Titel Dr. iur.
Geschlecht männlich
PageID 35212
GND 10881775X
Wikidata Q87124
Geburtsdatum 5. Juni 1930
Geburtsort Wien 4066009-6
Sterbedatum
Sterbeort
Beruf Diplomat, Politiker
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage, Gedenktage-GW
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Recherche
Letzte Änderung am 26.04.2024 durch WIEN1.lanm09mer


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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Bundesminister für auswärtige Angelegenheiten (1976 bis 1983)
  • Botschafter in Bonn (1983 bis 1985)
  • Welttourismusorganisation - Generalsekretär (1985 bis 1989)
  • Flüchtlingsbeauftragter des Innenministeriums (1991 bis 1995)

Willibald Pahr, * 5. Juni 1930 Wien. Diplomat, Politiker.

Biografie

Willibald Pahr studierte nach der Matura an einem Realgymnasium in Wien-Ottakring an der Universität Wien Rechtswissenschaften und wurde 1953 zum Dr. iur. promoviert. Anschließend setzte er seine Ausbildung am College d'Europe in Brügge (Belgien) fort.

Noch vor seinem Studienabschluß ab 1952 als Assistent beim bekannten Völkerrechtler Alfred Verdroß am Institut für Völkerrecht und internationale Beziehungen an der Universität Wien tätig, wechselte er 1955 in den Verfassungsdienst des Bundeskanzleramtes und wurde 1968 Leiter der internationalen Abteilung. Im Herbst 1974 übernahm er die Leitung des Verfassungsdienstes und vertrat die Republik Österreich in zahlreichen Verfahren vor dem Verfassungsgerichtshof. 1975 erhielt Willibald Pahr den Rang eines Sektionschefs. Neben seiner Tätigkeit im Verfassungsdienst des Bundeskanzleramtes fungierte Willibald Pahr 1973 und 1974 als Präsident des Expertenkomitees für Menschenrechte beim Europarat in Straßburg sowie als Vorstands- und Ratsmitglied des Internationalen Instituts für Menschenrechte, das von ihm 1968 mitbegründet worden war und das ebenfalls in Straßburg angesiedelt ist.

Den Höhepunkt seiner Karriere erreichte Willibald Pahr nach der Ablösung von Erich Bielka-Karltreu als Bundesminister für Auswärtige Angelegenheiten: Mit 1. Oktober 1976 wurde er in das Kabinett Kreisky III berufen. Auch im Kabinett Kreisky IV hatte Willibald Pahr die Funktion des Bundesministers für Auswärtige Angelegenheiten inne (bis 24. Mai 1983). Nach der Nationalratswahl 1983 folgte ihm Erwin Lanc nach. Als Bundesminister unternahm Willibald Pahr zahlreiche Auslandsreisen, unter anderem nach Brasilien, Pakistan, Indien, Thailand, Japan, Indonesien, Marokko, Algerien, Tunesien, Zypern, auf die Philippinen, nach Südkorea oder China, weswegen er auch medialer Kritik ausgesetzt war.

Nach seinem Abgang aus der Politik fungierte der Diplomat von 1983 bis 1985 als österreichischer Botschafter in der Bundesrepublik Deutschland, danach als Generalsekretär der UN-Weltraumbehörde und schließlich für geraume Zeit Generalsekretär derWelttourismusorganisation (UNWTO) in Madrid. Von 1991 bis zu seiner Pensionierung 1995 war er als Sektionschef im Bundesministerium für Inneres als Sonderbeauftragter für Flüchtlingswesen tätig.

Darüber hinaus wirkte Pahr in internationalen Komitees und Kommissionen und engagierte sich unter anderem in der Europabewegung Österreichs sowie in der Österreichischen Gesellschaft für Außenpolitik unb die Vereinten Nationen, deren Ehrenpräsident er ist. Er ist Autor zahlreicher Publikationen juristischer oder politischer Natur und empfing in- und ausländische Orden und Ehrenzeichen.

Literatur

  • Detlef Kleinert: Willibald Pahr. Außenminister unter Kreisky. Analysen zum Zeitgeschehen. Wien/Köln/Weimar: Böhlau 2010
  • Biografische Unterlagen der Wienbibliothek im Rathaus (1995)

Weblinks