Viktor von Hacker

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Daten zur Person
Personenname Hacker, Viktor von
Abweichende Namensform
Titel Dr. med. univ., Dr. h. c., Hofrat
Geschlecht männlich
PageID 1055
GND 118699954
Wikidata Q88258
Geburtsdatum 21. Oktober 1852
Geburtsort Wien
Sterbedatum 20. Mai 1933
Sterbeort Graz
Beruf Chirurg
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 25.11.2022 durch WIEN1.lanm08jan
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Ehrenbürger der Stadt Graz (Verleihung: 29. September 1932)
  • Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (Verleihung: 1929)


Viktor von Hacker, * 21. Oktober 1852 Wien, † 20. Mai 1933 Graz, Chirurg. Noch während seines Studiums an der Universität Wien (Dr. med. univ. 1878) war Hacker Demonstrator am Institut für pathologische Anatomie unter Richard Heschl und wirkte danach 2 Jahre als Aspirant an der I. Medizinischen Universitäts-Klinik unter Adalbert Duchek. 1880 wurde er Operationszögling unter Theodor Billroth an der II. Chirurgischen Universitäts-Klinik und 1881 dort Assistent. 1887 habilitierte er sich und erhielt das chirurgische Primariat am Erzherzogin-Sophien-Spital.

1891-1894 wirkte er in gleicher Stellung an der Allgemeinen Poliklinik, wurde jedoch 1894 nach Innsbruck berufen (o. Prof. 1895, 1899/1900 Rektor der Universität). 1903-1924 war Hacker Vorstand der Chirurgischen Universitäts-Klinik in Graz, für die er 1912 einen Neubau erwirken konnte. Seine Forschungstätigkeit folgte den Schwerpunkten seines Lehrers Billroth: so befasste er sich mit einer „Anleitung zur antiseptischen Wundbehandlung" (1883; drei Auflagen, englische, französische, russische und griechische Übersetzung). Auf dem Gebiet der Oesophagus-, Magen- und Darmchirurgie sowie der plastischen Chirurgie vollbrachte er zahlreiche Pionierleistungen, die noch heute seinen Namen tragen (beispielsweise Gastroenterostomia retrocolica posterior und die Enteroanastomose zur Ausschaltung erkrankter Darmteile); die Oesophagoskopie verbesserte er entscheidend und veröffentlichte 1889 seine grundlegende Studie „Über die nach Verätzungen entstehenden Speiseröhrenverengungen", zu deren Behebung er die „Sondierung ohne Ende" ersann. Die Nutzbarmachung der Oesophagoskopie zur Entfernung von Fremdkörpern ist eines seiner wesentlichsten wissenschaftlichen Verdienste. Er erfand eine Oesophagoplastik, führte die Methode der Bildung von Wanderlappen der Haut zur Deckung von Nasen- und Wangendefekten sowie diejenigen von Schädeldefekten durch gestielte Periostknochenlappen ein.

Als „Hackersche Triangel" wird eine von ihm konstruierte Schiene bei Oberarmbrüchen bezeichnet. Dr. h. c. Univ. Graz, Hofrat (1917), Offiziersehrenzeichen Rotes Kreuz, Offizierskreuz Franz-Joseph-Orden; Ehrenmitglied der Deutschen Gesellschaft für Chirurgie (1929; höchste Auszeichnung für einen Chirurgen), der Wiener Gesellschaft der Ärzte und des Vereins der Ärzte in der Steiermark; Ehrenbürger der Stadt Graz (29. September 1932).

Quellen


Literatur

  • Ludwig Eisenberg: Das geistige Wien. Künstler- und Schriftsteller-Lexikon, Mittheilungen über Wiener Architekten, Bildhauer, Bühnenkünstler, Graphiker, Journalisten, Maler, Musiker und Schriftsteller. Wien: Daberkow 1889-1892
  • Isidor Fischer [Hg.]: Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte der letzten fünfzig Jahre. Band 1: Aaser-Komoto. München: Urban & Schwarzenberg 1962
  • Neue deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften. Berlin: Duncker & Humblot 1953 - lfd.
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815 – 1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954 - lfd. (Werkverzeichnis)
  • Julius Leopold Pagel [Hg.]: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin / Wien: Urban & Schwarzenberg 1901
  • Deutscher Chirurgenkalender 1926
  • Sepp Mitterstiller: 100 Jahre Chirurgische Klinik in Innsbruck, in: Tiroler Heimat 34/1970, S. 17ff.
  • Franz Huter (Hg.): 100 Jahre Medizinische Fakultät Innsbruck 1869-1969, 2, in: Veröffentlichung der Universität Innsbruck 17, S. 322 ff.
  • Franz Spath: Zur Geschichte der Chirurgie an der Karl-Franzens-Universität Graz 11/1986, in: Publikationen aus dem Archiv der Universität Graz 18, Register
  • Erich E. Deimer: Chronik der Allgemeinen Poliklinik in Wien, Wien: D. Göschl 1989, S. 83
  • Wiener medizinische Wochenschrift 83/1933, S. 761 f.
  • Wiener klinische Wochenschrift 46/1933, S. 761 f.