Spengler

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Wappen der Spengler von Hugo Ströhl 1904/1910.
Daten zum Begriff
Art des Begriffs Berufsbezeichnung
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Nachweisbar von
Nachweisbar bis
Objektbezug Berufswappen
Quelle
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Bildname Genossenschaftswappen Spengler Stroehl.jpg
Bildunterschrift Wappen der Spengler von Hugo Ströhl 1904/1910.

Die Spengler entwickelten sich aus den Blechschmieden und verfertigten auf kaltem Weg Blechwaren aller Art (Spangen, Klammern, Flaschen, Laternen, Becken usw.); regionalbedingte Spezialisierungen, etwa in der Gestalt des Flaschners oder Laternenmachers, sind möglich. Sie sind damit grundsätzlich ident mit den Klempnern (auch: Klemperer, Klampferer; freilich ohne der heute umgangssprachlich gängigen Bedeutung eines Gas- und Wasserinstallateurs), auch wenn es regionalbedingte Unterscheidungen zwischen Klempnern und Spenglern geben kann (etwa wenn mit "Spängler" Spangenmacher gemeint sind). Die Berufsbezeichnung des Spenglers war und ist vor allem im oberdeutschen Raum verbreitet und leitet sich von der Spange als wichtiges Produkt dieses Gewerbes ab (vgl. "Klampfe" [Klammer] und Klampferer).

Im Spätmittelalter führten die Wiener Flaschner wiederholt Klage gegen die Klampferer, da diese keine Bürger Wiens, sondern Untertanen der Herren von Traun waren. Um 1557 entschied der Stadtrat die Vereinigung der Flaschner, Klempner und Spängler in einer Zunft und legte die Grenzen ihrer Gewerbe fest; dennoch kam es auch weiterhin wiederholt zu Konflikten zwischen den einzelnen Handwerkssparten.

Die im 15. Jahrhundert nachweisbare Gegendbezeichnung "Unter den Spenglern" für einen Teil der Tuchlauben geht auf die Spengler zurück.

Siehe auch: Klimpern.

Wappen

1904 hat der Heraldiker Hugo Gerard Ströhl Wappen der Genossenschaften vorgelegt, die zur künstlerischen Innenausstattung der Versorgungsheimkirche dienten. Das Wappen der Spengler hat folgendes Aussehen:

In Schwarz auf goldenem Dreiberg zwei goldene, rotgezungte Greifen, die eine goldene Grablaterne in den Fängen halten.

Quellen

Literatur

  • Jakob Dont: Das Wiener Versorgungsheim. Eine Gedenkschrift zur Eröffnung. Wien: Verlag der Gemeinde Wien 1904, Taf. V
  • Jakob Dont [Hg.]: Der heraldische Schmuck der Kirche des Wiener Versorgungsheims. Mit dem Anhang: Beschreibung der Siegel der ehemaligen Wiener Vorstädte und Vorort-Gemeinden. Wien: Gerlach & Wiedling 1910, S. 29, Taf. V
  • Jakob Ebner: Wörterbuch historischer Berufsbezeichnungen. Berlin / Boston: de Gruyter 2015, S. 711 f.
  • Rudi Palla: Verschwundene Arbeit. Ein Thesaurus der untergegangenen Berufe. Reprint der limitierten Bleisatzausgabe. Frankfurt am Main: Eichborn 1994 (Die andere Bibliothek, 115), S. 164 ff. (Klempner)
  • Gerlinde Sanford: Wörterbuch von Berufsbezeichnungen aus dem siebzehnten Jahrhundert. Gesammelt aus den Wiener Totenprotokollen der Jahre 1648-1668 und einigen weiteren Quellen. Bern / Frankfurt am Main: Lang 1975 (Europäische Hochschulschriften. Reihe 1: Deutsche Sprache und Literatur, 136), S. 65 (Klempner)