Spanisches Spital

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Daten zur Organisation
Art der Organisation Spital
Datum von 1718
Datum bis 1785
Benannt nach
Prominente Personen
PageID 5766
GND
WikidataID
Objektbezug Spitäler, Dreifaltigkeitsspital, Frühe Neuzeit
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 7.07.2021 durch WIEN1.lanm08pil
  • 9., Boltzmanngasse 9-9a

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48° 13' 21.59" N, 16° 21' 22.11" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Spanisches Spital (9., Boltzmanngasse 9-9 a), begründet von Karl VI. für seine neu erworbenen welschen (neapolitanische, sizilianische und mailändische) und niederländische Untertanen, aber auch für die Spanier in seinem Gefolge, die für ihn im Spanischen Erbfolgekrieg gekämpft hatten und ihm nach Wien folgten, als er nach dem Tod seines kinderlos verstorbenen Bruders Joseph I. (1711) von Spanien dorthin kam. Nach der Demolierung des 1717 käuflich erworbenen Hauses des kaiserlichen Kammerdieners Paul Pruny, das schon 1713 an das dortige Lazarett vermietet und mit Pestkranken belegt gewesen war, begann 1718 der Bau des Spanischen Spitals (Grundsteinlegung zur Hauskirche Santa Maria de Mercede 1722, Weihe 1723). Zur Vergrößerung der Anstalt erwarb man 1725 ein Nachbarhaus. Ab 1751 war Dr. Leopold Auenbrugger Edler von Auenbrugg am Spanischen Spital tätig (Gedenktafel am Sterbehaus, 1., Neuer Markt 9). 1754 wurde das Dreifaltigkeitsspital am Rennweg aufgelassen, dessen Kranke ins Spanische Spital übersiedelten, wobei hier gleichzeitig eine medizinisch-praktische Lehranstalt für junge Ärzte eingerichtet wurde; diese war zuvor im Bürgerspital untergebracht gewesen. 1769 wurde der Strudelhof dazugekauft. Nach der Eröffnung des Allgemeinen Krankenhauses, wohin die Kranken verlegt wurden, wurde das Spanische Spital durch Joseph II. 1785 in ein Waisenhaus umgewandelt, in das die Pfleglinge aus dem Waisenhaus am Rennweg kamen.

Literatur

  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 4: Profane Topographie nach den 21 Bezirken (2.-21. Bezirk). Wien: Jugend & Volk 1958 , S. 302
  • Carl Hofbauer: Die Alservorstadt mit den ursprünglichen Besitzungen der Benediktinerabtei Michelbeuern am Wildbach Als. Wien: Sommer 1861, s. 120 ff.
  • Wilhelm Kisch: Die alten Straßen und Plätze von Wiens Vorstädten und ihre historisch interessanten Häuser. (Photomechan. Wiedergabe [d. Ausg. v. 1895]). Cosenza: Brenner 1967, Band 3, S. 620
  • Karl Weiß: Geschichte der öffentlichtlichen Anststalten für die Armenversorgung in Wien 1867, S. 154 ff., S. 248; S. 250
  • Adolf Wolf: Alsergrund-Chronik. Von der Römerzeit bis zum Ende der Monarchie. Wien: Selbstverlag 1981, S. 73 ff.