Siechenhaus der Artistenfakultät

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Daten zur Organisation
Art der Organisation Spital
Datum von 1492 JL
Datum bis 1510 JL
Benannt nach Sebastian (Heiliger)
Prominente Personen
PageID 74968
GND
WikidataID
Objektbezug Sebastianspital, Spitäler, Mittelalter
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 7.07.2021 durch WIEN1.lanm08pil
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48° 12' 31.56" N, 16° 22' 38.59" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Siechenhaus der Artistenfakultät der Universität Wien (ehemals 1., 1492-1510 im Bereich der Gartenbaugründe), 1510 vor die Stadtmauer verlegt und als Sebastianspital wiedereröffnet.

Siechenhaus der Artistenfakultät

Die medizinische Versorgung der Studenten wurde im Mittelalter durch die in Bursen und Coderien nur beschränkt mögliche Krankenpflege und die infolge der Autonomie der Universität komplizierte Aufnahme in öffentliche Siechenhäuser erschwert. 1492 kaufte die Artistenfakultät deshalb von der Zisterzienserabtei Engelszell ein Haus (das dem Kloster seit 1318 gehört hatte und auf dem Areal des heutigen Dr.-Ignaz-Seipel-Platzes gegenüber dem damals noch freistehenden Collegium ducale stand; zwischen der damaligen Vorderen und Hinteren Bäckerstraße); bereits ab 1493 wurden hier kranke Studenten versorgt, doch wurde ein Teil des Hauses auch als Bibliothek genutzt. Da die Bibliothek in der Folge immer mehr Platz beanspruchte (das Gebäude verschwand nach 1623 im Zuge der Umgestaltung des ganzen Stadtviertels), die Führung des Siechenhauses in der Stadt aber auch aus hygienischen Gründen angefochten wurde, kam es 1510 zur Verlegung des Spitals vor die Stadtmauer (ermöglicht durch ein Legat von 200 Gulden des reichen Bürgers Mathes Lukaster).

Verlegung: Sebastianspital

Nach vorübergehender Anmietung eines Hauses vor dem Stubentor kaufte die Fakultät 1512 ein Grundstück "in dem Ghreutt gegen dem garten Paradeis genannt über" (Paradiesgarten (Vor dem Stubentor)); das Grundstück reichte von einem den Stadtgraben entlangführenden Weg bis zu einem Mühlbach. Als am 4. April 1513 durch den Wiener Dompropst und Universitätskanzler Hans Putsch der Grundstein zu einer Sebastiankapelle gelegt wurde, übertrug sich das Patrozinium auch auf das Spital. Beim Herannahen der Osmanen 1529 wurden Gebäude und Kapelle niedergerissen und danach nicht mehr aufgebaut; die Steine fanden beim Bau der Stadtbefestigung Verwendung. Ab 1529 wurden kranke Studenten in den öffentlichen Siechenhäusern und Spitälern betreut.

Literatur

  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 3: Allgemeine und besondere Topographie von Wien. Wien: Jugend & Volk 1956, S. 289 (Sebastiankapelle im Studentenspital)
  • Richard Perger / Walther Brauneis: Die mittelalterlichen Kirchen und Klöster Wiens. Wien [u.a.]: Zsolnay 1977 (Wiener Geschichtsbücher, 19/20), S. 267 ff.