Sandler
Aus Wien Geschichte Wiki
Daten zum Begriff
Sandler, ein Herumtreiber (den man beispielsweise in Paris als Clochard, aber auch in anderen Großstädten kennt). Er verbringt sein Leben aus eigenem Antrieb ohne Arbeit, Besitz und Obdach, meist verwahrlost, arbeitsscheu und alkoholsüchtig, doch nicht von der öffentlichen Fürsorge betreut, die er wegen der damit verbundenen Kontrolle nicht in Anspruch nimmt, in Ausnahmefällen auch ein von der Bevölkerung seiner Umgebung akzeptiertes Original (Baron-Karl-Gasse). Im Volksmund wird der Begriff auch auf einen untüchtigen Menschen oder Geizhals angewendet. In diesem Zusammenhang bedeutet sandeln so viel wie vagabundieren, "am Sand sein" so viel wie in sehr schlechter Verfassung, krank, arm, pleite sein.
Literatur
- Otto Krammer: Wiener Volkstypen. 1983, S. 114 f.
- Wiener Dialekt-Lexikon