Rudolf Sallinger

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Daten zur Person
Personenname Sallinger, Rudolf
Abweichende Namensform
Titel Ing., Kommerzialrat
Geschlecht männlich
PageID 1460
GND 119177129
Wikidata Q2173685
Geburtsdatum 3. September 1916
Geburtsort Lassee, Niederösterreich
Sterbedatum 7. März 1992
Sterbeort Wien
Beruf Politiker, Steinmetzmeister
Parteizugehörigkeit Österreichische Volkspartei
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 5.04.2024 durch WIEN1.lanm08uns
Begräbnisdatum 18. März 1992
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 14 C, Nummer 21 B
Ehrengrab Ehrengrab

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Abgeordneter zum Nationalrat (30.03.1966 bis 07.1990)
  • Präsident der Bundeskammer der gewerblichen Wirtschaft (06.03.1964 bis 05.12.1990)
  • Präsident des Österreichischen Wirtschaftsbundes (03.06.1966 bis 29.09.1989)
  • Präsident des Wirtschaftsforschungsinstituts (03.1972)

  • Ehrenbürger der Stadt Wien (Verleihung: 24. Februar 1984, Übernahme: 20. März 1984)
  • Komturkreuz des Landes Burgenland
  • Dr. Karl Renner-Preis (Übernahme: 15. März 1984)
  • Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (Verleihung: 1956)
  • Großes Silbernes Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich (Verleihung: 2. Oktober 1975)
  • Großes Silbernes Ehrenzeichen mit dem Stern für Verdienste um die Republik Österreich (Verleihung: 1967)
  • Silbernes Komturkreuz mit dem Stern des Ehrenzeichens für Verdienste um das Bundesland Niederösterreich (Verleihung: 1972)
  • Großes Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (Verleihung: 1. September 1976, Übernahme: 30. November 1976)

Rudolf Sallinger, * 3. September 1916 Lassee, Niederösterreich, † 7. März 1992 Wien (Zentralfriedhof, Ehrengrab, Gruppe 14 C, Nr. 21 B), Steinmetzmeister, Präsident der Bundeswirtschaftskammer, Wirtschaftspolitiker, Sohn eines Tischlermeisters.

Absolvierte als Werkstudent die Technische Lehranstalt und besuchte als außerordentlicher Hörer die Fachabteilung Architektur der Technischen Hochschule Wien. Ab 1943 Inhaber eines Steinmetzbetriebs in Margareten (5). Wurde 1945 Funktionär in der wirtschaftlichen Interessenvertretung der Innung der Steinmetzen, 1953 Obmann der Sektion Gewerbe der Wiener Handelskammer und zugleich Kurator des Wirtschaftsförderungsinstituts (WIFI).

Am 14. Februar 1964 wurde Sallinger (als Nachfolger und aufgrund eines noch von Julius Raab geäußerten Wunschs) Präsident der Bundeswirtschaftskammer (bis 1990); in diesem Zusammenhang war er auch Präsident des Österreichischen Nationalkomitees der Internationalen Handelskammer und Präsident des Instituts für Wirtschaftsforschung; außerdem war Sallinger 1966-1989 Obmann des Österreichischen Wirtschaftsbunds und 1966-1990 Abgeordneter zum Nationalrat (ÖVP) sowie stellvertretender Bundesparteiobmann der ÖVP, Vizepräsident des Aufsichtsrats der Bundesländerversicherung AG und Mitglied des Aufsichtsrats der Generali Allgemeine Lebensversicherung AG und der Generali Rückversicherung AG (beide ab 1977).

Unter Sallinger wurde das Gewerbehaus errichtet. Mit Österreichischer Gewerkschaftsbund-Präsident Anton Benya war Sallinger der Schöpfer des Systems der Österreichischen Sozialpartnerschaft und galt als deren Symbolfigur. Zu den von Sallinger Geförderten gehören Erhard Busek, Helga Rabl-Stadler und Wolfgang Schüssel. Zahlreiche hohe Auszeichnungen, Ehrenmitglied des Hauptverbands des Österreichischen Buchhandels (1985), Kommerzialrat (1959); Ehrenbürger der Stadt Wien. (24. Februar 1984; für seine Bemühungen um Toleranz zwischen den Menschen).

Im Auftrag der Stadt Wien hat eine HistorikerInnen-Kommission die historische Bedeutung jener Persönlichkeiten, nach denen Wiener Straßen benannt sind, von 2011 bis 2013 untersucht sowie eine zeithistorische Kontextualisierung vorgenommen. Laut Abschlussbericht dieser Forschungsgruppe wurde Rudolf Sallingers Antrag auf NSDAP-Mitgliedschaft (1938) per Bescheid von 1941 zurückgestellt.

Ing.-Rudolf-Sallinger-Platz (3), Rudolf-Sallinger-Platz; Rudolf-Sallinger-Park

Literatur

  • Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personen Lexikon [der Ersten und Zweiten Republik]. Wien: Ueberreuter 1992
  • Hanns Jäger-Sunstenau: Die Ehrenbürger und Bürger ehrenhalber der Stadt Wien. Wien: Deuticke 1992 (Forschungen und Beiträge zur Wiener Stadtgeschichte, 23)
  • Peter Autengruber / Birgit Nemec / Oliver Rathkolb / Florian Wenninger: Umstrittene Wiener Straßennamen. Ein kritisches Lesebuch. Wien: Pichler Verlag 2014, S. 165 f.
  • Peter Autengruber / Birgit Nemec / Oliver Rathkolb / Florian Wenninger: Forschungsprojektendbericht "Straßennamen Wiens seit 1860 als 'Politische Erinnerungsorte'". Wien 2013