Robert Wolf

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Daten zur Person
Personenname Wolf, Robert
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 69795
GND
Wikidata
Geburtsdatum 29. Juli 1953
Geburtsort Wien 4066009-6
Sterbedatum
Sterbeort
Beruf Musiker, Angestellter
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Popgeschichte
Quelle
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Letzte Änderung am 7.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri


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Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Robert Wolf, * 29. Juli 1953 Wien, Musiker.

Biografie

Robert Wolf wuchs bei Pflegeeltern, die ihn später auch adoptierten, im Augarten-Viertel im 2. Wiener Gemeindebezirk auf. Der Stiefvater arbeitete als Parkwächter im Augarten und die Stiefmutter war zuerst "Sesselfrau" im Wiener Burggarten und später Raumpflegerin in einem KPÖ-Lokal. Zu seiner leiblichen Mutter hielt er immer Kontakt und verbrachte später ganze Sommer bei ihr in Kärnten. Zu ersten Berührungspunkten mit Musik kam Robert Wolf beim sonntäglichen Wirtshausbesuch mit der Familie; für einen Schilling konnte man sich in den Jukeboxen vier Singles anhören.

Nach der Volks- und Hauptschule in der Wiener Leopoldstadt und der Polytechnischen Schule am Max-Winter-Platz absolvierte Robert Wolf eine Lehre als Friseur und schloss mit der Gesellenprüfung ab. Nach einigen Jahren als Friseur in Salons in der Leopoldstadt, unterbrochen durch den Präsenzdienst, begann er schon bald bei der Österreichischen Post AG als Zusteller, zuständig für den ersten Wiener Gemeindebezirk, zu arbeiten. Bei der Post blieb er von 1973 bis zu seiner Pensionierung 1998.

Ab 1966 lernte er Gitarre spielen und begann zu texten und zu komponieren. Mit seiner ersten Band, "The Vyscocils", spielte er englischsprachige Eigenkompositionen, wie zum Beispiel "Rendezvous" und "His Last Race". Es wurde auch Bob Dylans "Maggie's Farm" gecovert und Songs von Brian Eno gespielt. In seiner Anfangszeit inspirierten Robert Wolf besonders Wolfgang Ambros und verschiedene Bands, wie "Drahdiwaberl", "Malformation", die "Madcaps" sowie die britischen Bands "Tyrannosaurus Rex" , "Black Sabbath" oder Lou Reed.

Ab Mitte der 1970er Jahre beschäftigte er sich mit Punk-Musik von Patti Smith, "The Sex-Pistols", "Velvet Underground" oder den "Ramones". 1977 gründete Robert "Räudig" Wolf gemeinsam mit Christian Brandl alias Christian Crucifix, alias Chromosom X (Gitarre), Albert Griemann alias Ali Krawalli (Bassgitarre), Rudolf Paul Barcal alias Rudi Rüpel (Schlagzeug) die Formation "Chuzpe". Für "Chuzpe" entwarf Robert Wolf einige, sehr kunstvolle, Plattencover und Platteninlays. Seine zeichnerisch, künstlerische Seite zeigte er zudem auch unter anderem in der Gestaltung von Plakaten, eigenen Fanzines und selbst produzierten Punkzeitschriften. Ende der 1970er Jahre spielte Robert Wolf für kurze Zeit auch in den Bands "The Vogue" (Bassgitarre) und "Dirt Shit" (Schlagzeug).

1984 trennte sich die Band "Chuzpe" und Robert Wolf startete 1986 das Soloprojekt "The Venus Of Willendorf", einer MC mit einer Auflage von 50 Stück. 1987 startete Robert Wolf mit neuer Besetzung wieder als "Chuzpe" durch und seitdem gab es immer wieder Auftritte und Veröffentlichungen der Band mit wechselnder Besetzung. Unter anderem trat Robert Wolf als "Chuzpe 77" in Wien auf. In der Formation von 1992 sowie bei dem Album "Hi Ho-How Low Can You Go" war Robert Wolfs Freundin und spätere Ehefrau Charlotte Keyboarderin. Die beiden heirateten im September 1981 und sind die Eltern der Tochter Agnes (1986) und des Sohnes Bela (1991).

2017 veröffentlichte Robert Wolf das erste Album seines Soloprojekts "The Good Force". In diesem Projekt hat er sich nunmehr ganz der elektronischen Musik verschrieben, nachdem schon der Sound von "Chuzpe" immer elektronischer wurde. Das erste Album "Hørproben" erschien limitiert auf 200 Vinylexemplare in Eigenproduktion unter dem Label Demo Suzuki. Das zweite "The Good Force"- Album "A Saucerful Of Anti-Matter" erschien 2019. Das Album besteht größtenteils aus rein instrumentaler, elektronischer Musik. Die Titel sind mit Ausnahme von "Der Auslaufmodell" (sic!) alle in englischer Sprache. Als wichtige Einflüsse für dieses Album nannte Robert Wolf die elektronische Musik der frühen 1970er Jahre bis New Wave Elektronik und Gruppen wie "Kraftwerk", "Harmonia", "NEU!" oder "The Normal" und die frühen "Depeche Mode".

In einem Interview mit der Wiener Zeitung im April 2019 sagte Robert Wolf: "Solange ich halbwegs wachen Geistes bin, solange mir etwas einfällt, das jemanden interessieren könnte, solange mache ich das. Und so viel Selbstreflexion habe ich schon, zu wissen, wann man besser aufhört."

Mit "Chuzpe" als Trio spielte Robert Wolf am 07. September 2017 im Lesesaal der Wienbibliothek im Rathaus im Rahmen der Eröffnung der kleinen Schau "BLITZLICHTER. Das Populärkulturelle Archiv der Wienbibliothek". Ein Jahr später übergab Robert Wolf eine Sammlung an Korrespondenzen, Plakaten, Fotos, Presseartikeln und Flyern der Band "Chuzpe"an die Wienbibliothek.

Quellen

Literatur

Weblinks