Richard Sommer

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Daten zur Person
Personenname Sommer, Richard
Abweichende Namensform
Titel Dr.jur.
Geschlecht männlich
PageID 369482
GND
Wikidata
Geburtsdatum 13. Dezember 1888
Geburtsort Wien
Sterbedatum 0002 JL
Sterbeort Wien
Beruf Richter, Jurist
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle
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Letzte Änderung am 29.04.2024 durch WIEN1.lanm08tau
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Handelsgericht – Präsident des Handelsgerichts (9. Juli 1950 bis 31. Dezember 1953)

Richard Sommer, * 13. Dezember 1888 in Wien, † 2. Feber 1975 in Wien, Jurist, Richter und von 9. Juli 1950 bis 31. Dezember 1953 Präsident des Handelsgerichts Wien.

Biografie

Sommer promovierte am 20. Juli 1912 an der Universität Wien. Schon vorher, am 15. Dezember 1911, wurde er Rechtspraktikant im Ziviljustizdienst und nach vier Monaten zum richterlichen Vorbereitungsdienst übernommen. Am 1. Oktober 1912 trat er als Einjährig Freiwilliger dem k.u.k. Infanterieregiment Nummer 4 Hoch- und Deutschmeister bei und wurde bald, um eigenständig Geld zu verdienen, zum Auditoriatsaspirant in der Militärjustiz. Nach einer Zeit beim Garnisonsgericht Wien diente er beim Divisionsgericht in Zagreb, stieg am 1. November 1914 zum k.u.k. Oberleutnantauditor und am 1. Mai 1918 zum Hauptmannauditor auf. Nach dem Krieg war er in der Militäranwaltschaft in Wien und dann beim Brigadegericht Innsbruck tätig.

Am 1. August 1920 wurde Sommer in den Ziviljustizdienst übernommen. Bis 1924 war er als Untersuchungsrichter am Landesgericht für Strafsachen Wien I und II, bis 1928 am Exekutionsgericht Wien tätig. Nach drei Monaten als Streitrichter am Bezirksgericht Josefstadt wurde er ab 1. April 1929 zum Streitrichter beim Bezirksgericht für Handelssachen Wien, 1933 zum Einzelrichter beim Handelsgericht Wien. Am 1. Juli 1935 wurde er zum Senatsvorsitzenden, mit 1. Mai 1939 Landesgerichtsdirektor am Landesgericht Wien.

Per 11. September 1939 wurde Sommer zum Heeresjustizdienst einberufen, diente als Kriegsgerichtsrat und ab 1. Mai 1944 als Oberfeldrichter. Sommer stellte nach eigener Aussage nur widerstrebend einen Antrag auf Mitgliedschaft in der NSDAP. Von August 1938 bis November 1942 war er als Parteianwärter registriert, die Sonderkommission nach dem Verbotsgesetz folgte jedoch Sommers Ausführungen, wonach er den Antrag unter Druck von außen gestellt hätte.

Ab 28. November 1945 war Sommer dem Handelsgericht Wien zugeteilt, ab 5. Mai 1946 dem Landesgericht für Strafsachen Wien. Ab 25. Mai 1948 wurde er mit Entschließung des Bundespräsidenten zum Vizepräsident des Handelsgerichts ernannt, mit 1. Juli 1949 zum Präsidenten des Kreisgerichts Steyr und von 9. Juli 1950 bis 31. Dezember 1953 war Richard Sommer schließlich Präsident des Handelsgerichts Wien, bevor er mit Jahresende in den Ruhestand versetzt wurde.

Literatur

  • Alfred Waldstätten: Die Präsidenten des Handelsgerichts Wien 1850–2015. Wien: Bundesministerium für Verfassung, Reformen, Deregulierung und Justiz 2019