Peter Jankowitsch

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zur Person
Personenname Jankowitsch, Peter
Abweichende Namensform
Titel Dr. iur.
Geschlecht männlich
PageID 37263
GND 1012186253
Wikidata Q86247
Geburtsdatum 10. Juli 1933
Geburtsort Wien 4066009-6
Sterbedatum
Sterbeort
Beruf Diplomat, Beamter, Politiker
Parteizugehörigkeit Sozialistische Partei Österreich
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage, Gedenktage-GW
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 18.10.2023 durch WIEN1.lanm09fri


Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Großkreuz des Ordens des Infanten Dom Henrique (Verleihung: 1984)
  • Kommandeur mit Stern des Falkenordens (Verleihung: 1991)
  • Großer Verdienstorden des Landes Südtirol (Verleihung: 2013)
  • Großes Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (Verleihung: 4. Juli 1980)
  • Bundesverdienstkreuz
  • Komturkreuz mit Stern des französischen Verdienstordens
  • Großes Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (Verleihung: 17. November 1976, Übernahme: 7. Dezember 1976)
  • Theodore von Karman-Preis der Internationalen Akademie für Astronautik (IAA) (Übernahme: 28. März 2022)


  • Kabinettschef des Bundeskanzlers (1970 bis 1972)
  • Abgeordneter zum Nationalrat (01.06.1983 bis 17.06.1986)
  • Abgeordneter zum Nationalrat (19.02.1987 bis 17.12.1990)
  • Abgeordneter zum Nationalrat (08.041992 bis 18.10.1993)
  • Ständiger Vertreter Österreichs bei den Vereinten Nationen (UNO) (1972 bis 1978)
  • Bundesminister für Auswärtige Angelegenheiten (16.06.1986 bis 21.01.1987)
  • Ständiger Vertreter Österreichs bei der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) (1978 bis 1983)
  • Staatssekretär für Europafragen (17.12.1990 bis 03.04.1993)
  • Ständiger Vertreter Österreichs bei der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) (1993 bis 1998)
  • Vorsitzender des Komitees der Vereinten Nationen für die friedliche Nutzung des Weltraums (1972 bis 1991)
  • Generalsekretär des Österreichisch-Französischen Zentrums für Annäherung in Europa (1998)
  • Präsident der Gesellschaft Österreich-Vietnam (1978)

Peter Jankowitsch, * 10. Juli 1933 Wien, Diplomat, Politiker.

Biografie

Peter Jankowitsch begann nach der Matura an einem Realgymnasium 1951 ein Studium der Rechtswissenschaften an der Universität Wien, das er 1956 mit der Promotion zum Dr. iur. abschloss. Darüber hinaus absolvierte er eine Ausbildung zum akademisch geprüften Übersetzer. Ab 1951 engagierte er sich im Verband Sozialistischer Studenten (VSStÖ), deren Vorsitzender er zeitweilig war. 1956 bis 1957 fungierte er als Studentensekretär der Sozialistischen Jugend-Internationale (IUSY).

1957 trat Jankowitsch in den Dienst des Außenministeriums ein und erwarb 1959 das Diplom der Académie de Droit International in Den Haag. Der österreichischen Botschaft in London ab 1962 zugeteilt, wurde er 1964 zum bis dahin jüngsten Botschafter Österreichs mit Amtssitz in Dakar (Senegal) berufen. 1967 wechselte er als Bürochef an die Seite des neuen SPÖ-Bundesparteivorsitzenden Bruno Kreisky, der ihn 1970 als Chef des Kabinetts in das Bundeskanzleramt mitnahm. 1972 wurde er zum Ständigen Vertreter Österreichs bei den Vereinten Nationen (UNO) in New York berufen und blieb bis 1978 in der genannten Funktion. Im Rahmen dieser Tätigkeit vertrat er Österreich 1973/1974 im UN-Sicherheitsrat und übernahm turnusgemäß 1973 dessen Vorsitz.1978 ging der Diplomat als Ständiger Vertreter Österreichs bei der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) nach Paris.

1983 wechselte Peter Jankowitsch in die Politik und zog als Abgeordneter in den Nationalrat ein. Darüber hinaus war er als Internationaler Sekretär der Sozialistischen Partei Österreichs (SPÖ) tätig. Unter Bundeskanzler Franz Vranitzky avancierte er 1986 für rund sieben Monate zum Bundesminister für Auswärtige Angelegenheiten. Nach Bildung der Koalitionsregierung zwischen SPÖ und Österreichischer Volkspartei (ÖVP) Anfang 1987 kehrte er in den Nationalrat zurück, ehe er von Ende 1990 bis April 1992 als Staatssekretär im Bundeskanzleramt für Fragen der europäischen Integration und der Entwicklungszusammenarbeit verantwortlich wurde. Danach gehörte er bis Oktober 1993 ein drittes Mal dem Nationalrat an.

Im Jahr 1993 ging er in den diplomatischen Dienst zurück und wirkte bis 1998 erneut als Ständiger Vertreter bei der OECD. Daneben bekleidete der Diplomat zahlreiche Funktionen auf staatlicher und nichtstaatlicher internationaler Ebene. Unter anderem engagierte sich Jankowitsch schon in den 1970er Jahren in der Sozialistischen Internationale in Fragen der Menschenrechte und der Entwicklungspolitik, war zeitweilig Beobachter Österreichs bei der Bewegung Blockfreier Staaten und vertrat Österreich in Gremien der internationalen Kooperation in Weltraumfragen (etwa 1972 bis 1991 als Vorsitzender des UN-Committee on the Peaceful Uses of Outer Space oder als zeitweiliger Präsident der International Academy of Astronautics). Im Österreichisch-Französischen Zentrum für Annäherung in Europa (ÖFZ) war er nach 1998 als Generalsekretär tätig und gehört bis heute dem Leitungsausschuss (Board) der Organisation an. Seit 1998 fungiert er als Präsident der Gesellschaft Österreich Vietnam.

Eine Reihe von in- und ausländischen Auszeichnungen belegen die intensive internationale Tätigkeit von Peter Jankowitsch, der auch als Autor zahlreicher Beiträge zu Außen- und internationalen Politik in Erscheinung trat. Er gilt als Experte auf dem Gebiet des Weltraumrechts. Gemeinsam mit dem späteren Bundespräsidenten Heinz Fischer gab er 1984 den Sammelband "Rote Markierungen international" heraus.

Quellen

  • Wienbibliothek im Rathaus, Tagblattarchiv: Personenmappe Jankowitsch, Peter

Weblinks