Michael Umlauf

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Daten zur Person
Personenname Umlauf, Michael
Abweichende Namensform Umlauff, Michael
Titel
Geschlecht männlich
PageID 1212
GND 139625143
Wikidata Q89867
Geburtsdatum 9. August 1781
Geburtsort Wien 4066009-6
Sterbedatum 20. Juni 1842
Sterbeort Baden bei Wien 4004168-2
Beruf Violinist, Komponist, Dirigent
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 12.10.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum 22. Juni 1842
Friedhof
Grabstelle
  • 1822: eigenes Haus (aus der Familie seiner Frau), Untere Breunerstrasse Nr. 1130 (Wohnadresse)
  • um 1830: Landstraße 100 (Wohnadresse)
  • Baden, Leesdorder Gasse (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Michael Umlauf, * 9. August 1781 Wien, † 20. Juni 1842 Baden bei Wien, Violinist, Dirigent und Komponist.

Biografie

Er erhielt seine musikalische Ausbildung vermutlich von seinem Vater Ignaz Umlauff, von Joseph Weigl und Johann Georg Albrechtsberger. Von 1789 bis 1795 war er Mitglied der Hofsängerknaben, die sein Vater leitete. Er wirkte ab 1798 im Orchester des Kärntnertortheaters, zuerst als Zweiter Geiger, 1801 als Erster Geiger und ab 1804 als Cembalist und Kapellmeister-Substitut. 1809 wurde er Adjunkt von Adalbert Gyrowetz und 1810 ernannte man ihn zum 2. Opernkapellmeister. Als Domenico Barbaja 1821 das Kärntnertortheater pachtete, wurde Umlauf vorzeitig mit einem Drittel seines Gehalts pensioniert. In den Jahren 1824 bis 1826 bewarb er sich erfolglos um das Amt des Vizehofkapellmeisters. Er übersiedelte nach Klosterneuburg und zog sich eine schwere Krankheit zu, von der er sich nie ganz erholte. 1840 wurde er als Erster Kapellmeister an das Hofoperntheater berufen, erlitt jedoch bald darauf während einer Vorstellung einen Schlaganfall, der ihn arbeitsunfähig machte.

Umlauf komponierte Ballettmusiken für das Kärntnertortheater wie auch für das Leopoldstädter Theater. Überaus erfolgreich war sein Ballett "Paul und Rosette", das wiederholt aufgeführt und 1823 neu inszeniert wurde. Weiters schrieb er die unaufgeführte Oper "Das Wirtshaus von Granada" (um 1812) sowie Vokal- und Instrumentalmusikwerke.

Umlauf galt als einer der besten Dirigenten seiner Zeit. Er leitete, hinter dem bereits ertaubten Komponisten stehend, die Erstaufführung (23. Mai 1814) der dritten Fassung von Ludwig van Beethovens Oper "Fidelio" und dirigierte auch die folgenden Aufführungen, sowie 1813 und 1814 Beethovens Benefizkonzerte und die Uraufführung (7. Mai 1824) von dessen 9. Sinfonie.

Michael Umlauf war mit Maria Anna von Benko (* 1778 oder 1779, † 27. Juli 1830), Tochter des Hofkammerregistratursadjunkts Joseph Edler von Benko († 5. Februar 1806) verheiratet. die Eheschließung fand am 9. Februar 1807 in der Michaelerkirche statt.

Singspiele und Ballette (Auswahl, Datum der Uraufführung, Ort: Kärntnertortheater – sofern nicht anders angegeben)

  • Amors Rache Anakreontisches Divertissement (Handlung: Sebastien Gallet), 18. 10. 1804 Burgtheater
  • Gleiches mit Gleichem. Ein ländliches Divertissement (Handlung: S. Gallet), 11. 6. 1805
  • Paul und Rosette oder Die Winzer. Ein ländliches Ballett (Handlung: Jean Corally), 5. 3. 1806
  • Das Fest der Liebe und der Freude. Singspiel (Handlung: Joachim Perinet), 12. 4. 1806 Eisenstadt
  • Die Spiele des Paris auf dem Berge Ida. Ein Divertissement (aus Herrn P. G. Gardels Ballette "Das Urtheil des Paris" gezogen und in Szene gesetzt von Hrn. Taglioni), 11. 7. 1806
  • Die Abencerragen und Zegris oder Die feindlichen Volksstämme. Ballett (Handlung: Jean Corally), 24. 11. 1806
  • Don Quixote bey der Hochzeit des Gamacho. Ein pantomimisches Ballett (nach Louis-Jacques Milon in Szene gesetzt von Hrn. Taglioni), 7. 3. 1807
  • Das eigensinnige Landmädchen. Ein komisches Divertissement (Handlung: Pietro Angiolini), 9. 4. 1810
  • Der Grenadier. Ein Singspiel in einem Akt nach einer wahren Begebenheit (Text: Joseph Marius Franz von Babo?), 8. 7. 1812

Quellen

Literatur


Michael Umlauf im Katalog der Wienbibliothek im Rathaus.