Marlene Streeruwitz

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Daten zur Person
Personenname Streeruwitz, Marlene
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht weiblich
PageID 45389
GND 11955688X
Wikidata Q88984
Geburtsdatum 28. Juni 1950
Geburtsort Baden bei Wien
Sterbedatum
Sterbeort
Beruf Schriftstellerin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass Österreichische Nationalbibliothek
Objektbezug
Quelle Gedenktage, Gedenktage-GW
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Letzte Änderung am 24.11.2023 durch WIEN1.lanm09krs


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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Mara-Cassens-Preis (Verleihung: 1997)
  • Österreichischer Würdigungspreis für Literatur (Verleihung: 1996)
  • Hermann-Hesse-Preis (Verleihung: 2001)
  • Preis der Stadt Wien für Literatur (Verleihung: 2001)
  • Walter-Hasenclever-Literaturpreis (Verleihung: 2002)
  • Peter-Rosegger-Preis (Verleihung: 2008)
  • Droste-Preis (Übernahme: 24. Mai 2009)
  • Wiener Frauenpreis (Verleihung: 2010)
  • Bremer Literaturpreis (Verleihung: 2012)
  • Franz-Nabl-Preis der Stadt Graz (Verleihung: 2015)
  • Preis der Literaturhäuser (Verleihung: 2020)


Marlene Streeruwitz, * 28. Juni 1950 Baden bei Wien, Schriftstellerin, Regisseurin.

Biografie

Marlene Streeruwitz wuchs in Baden bei Wien in bürgerlichen Verhältnissen auf. Sie studierte Slawistik und Kunstgeschichte an der Universität Wien, brach das Studium allerdings ab, als sie heiratete und zwei Kinder bekam. Ab 1986 trat Marlene Streeruwitz zunächst als Hörspiel- und Theaterautorin in Erscheinung. Ihre Werke gelangten ab 1992 zur Aufführung, unter anderem in Köln, München und Berlin. Mit Stücken wie "Waikiki Beach" (1992), "Ocean Drive" (1993), "Bagnacavallo" (1995) oder "Boccaleone" (1995) machte sie sich rasch einen Namen als Dramatikerin. 1996 veröffentlichte die Schriftstellerin ihren ersten Roman "Verführungen 3. Folge. Frauenjahre", 1997 folgte "Lisa's Liebe. Ein literarischer Groschenroman" und 1999 der Roman "Nachwelt. Ein Reisebericht".

Der Familienroman "Partygirl", veröffentlicht 2002, thematisiert die Geschwisterliebe auf der Folie von Edgar Allan Poes "Der Untergang des Hauses Usher". Zu den Prosawerken Marlene Streeruwitz' zählen, neben der Novelle "Morire in levitate" (2004), den Erzählungen "Der Abend nach dem Begräbnis der besten Freundin" (2008) und "Majakowskirin" (2005) auch die "Gothic FS-Novel Norma Desmond" (2002), zudem Romane wie "Jessica, 30" (2004) oder "Entfernung" (2006).

Waren bislang alle ihre Hauptfiguren Frauen, so wählte Streeruwitz in ihrem Roman "Kreuzungen" (2008) als Protagonisten einen Mann. Der Prosatext "Ich, Johanna Ey" (2010) erschien als "Roman in 37 Bildtafeln" über die bedeutende gleichnamige deutsche Galeristin und Kunstmäzenin. Für den Roman "Die Schmerzmacherin" (2011), in dem sie das Thema öffentliche Sicherheit behandelt, wurde sie für die Shortlist des Deutschen Buchpreises nominiert. 2014 erschien zunächst der Roman "Nachkommen", der von der jungen Schriftstellerin Nelia Fehn handelt, die für eben diesen Deutschen Buchpreis vorgeschlagen wurde. Wenige Monate darauf legte Streeruwitz als Nelia Fehn mit "Die Reise einer jungen Anarchistin in Griechenland" jenen Roman vor, der ihre Protagonistin in "Nachkommen" zur literarischen Nachwuchshoffnung gemacht hatte.

Marlene Streeruwitz bedient sich zur Veröffentlichung ihrer Texte verschiedener Formate und Formen. Anlässlich der Wiederholung der Präsidentschaftswahl schrieb sie den "Wahlkampfroman 2016. So wird das Leben". Für diesen als Fortsetzungsroman konzipierter Text stellte sie auf ihrer Website wöchentlich ein neues Kapitel online. In der Video-Serie "Frag Marlene. Feministische Gebrauchsanleitungen", deren erste Folge am 10. Mai 2018 gezeigt wurde, thematisiert sie gesellschaftspolitische Fragen vor dem Hintergrund des Programms der im Dezember 2017 gebildeten ÖVP-FPÖ Bundesregierung. Im März 2020 veröffentlichte sie auf ihrer persönlichen Website "So ist die Welt geworden. Der Covid19 Roman", für den sie – im Stil des Wahlkampfromans – jeden Donnerstag eine neue Episode online stellt.

Marlene Streeruwitz ist bekannt für ihre zahlreichen kritischen Beiträge zu tagesaktuellen Themen und Ereignissen. Ihr feministisches Engagement – auch und vor allem über das Medium Sprache – ist seit Beginn ihrer schriftstellerischen Tätigkeit mit dem Namen und dem Werk der Autorin verbunden. Sie ist eine streitbare Gesellschaftskritikerin, die sich der scharfen Beobachtung und Analyse patriarchalisch-kapitalistischer Machtverhältnisse verschrieben und ein feines Sensorium für frauenfeindliche, rassistische und faschistische Untertöne und Tendenzen entwickelt hat. Als solche publiziert sie zahlreiche Kolumnen, Essays, Kommentare, Reden sowie Vorträge und ist eine gesuchte Interviewpartnerin deutschsprachiger Zeitungen und Zeitschriften.

Die Schriftstellerin lebt in Wien, London und New York.

Werke (Auswahl)

  • Marlene Streeruwitz: Waikiki-Beach. Sloane Square. Zwei Stücke. Frankfurt am Main: Suhrkamp 1992 (= edition suhrkamp 1786)
  • Marlene Streeruwitz: New York. New York. Elysian Park. Zwei Stücke. Frankfurt am Main: Suhrkamp 1993 (= edition suhrkamp 1800)
  • Marlene Streeruwitz: Tolmezzo. Eine symphonische Dichtung. Frankfurt am Main: Suhrkamp 1994
  • Marlene Streeruwitz: Ocean Drive. Ein Stück. Frankfurt am Main: Suhrkamp 1994
  • Marlene Streeruwitz: Verführungen. 3. Folge. Frauenjahre. Frankfurt am Main: Suhrkamp 1996
  • Marlene Streeruwitz: Lisaʼs Liebe. [Roman in drei Folgen.] Frankfurt am Main: Suhrkamp 1997
  • Marlene Streeruwitz: Waikiki-Beach. Und andere Orte. Die Theaterstücke. Mit einem Vorwort von Elfriede Jelinek. Frankfurt am Main: Fischer 1999
  • Marlene Streeruwitz: Nachwelt. Ein Reisebericht. Roman. Frankfurt am Main: S. Fischer 1999
  • Marlene Streeruwitz: Majakowskiring. Erzählung. Frankfurt am Main: S. Fischer 2002 (= Fischer Taschenbuch 15502)
  • Marlene Streeruwitz: Partygirl. Roman. Frankfurt am Main: S. Fischer 2002
  • Marlene Streeruwitz: Morire in levitate. Novelle. Frankfurt am Main: S. Fischer 2004
  • Marlene Streeruwitz: Jessica, 30. Roman. Drei Kapitel. Frankfurt am Main: S. Fischer 2004
  • Marlene Streeruwitz: Der Imbiss zur Säge. Frankfurt am Main: Suhrkamp 2005
  • Marlene Streeruwitz: Entfernung. 31 Abschnitte. Roman. Frankfurt am Main: S. Fischer 2006
  • Marlene Streeruwitz: Kreuzungen. Roman. Frankfurt am Main: S. Fischer 2008
  • Marlene Streeruwitz: Der Abend nach dem Begräbnis der besten Freundin. Frankfurt am Main: Weissbooks 2008
  • Marlene Streeruwitz: Die Schmerzmacherin. Roman. Frankfurt am Main: S. Fischer 2011
  • Marlene Streeruwitz: Ware Mensch. Wien: Verlag der Bibliothek der Provinz – Edition Seidengasse 2013 (Karl-Kraus-Vorlesungen zur Kulturkritik 6)
  • Marlene Streeruwitz: Über Bertha von Suttner. Autorinnen feiern Autorinnen. Wien: Mandelbaum Verlag 2014
  • Marlene Streeruwitz: Nachkommen. Roman. Frankfurt am Main: S. Fischer 2014
  • Marlene Streeruwitz als Nelia Fehn: Die Reise einer jungen Anarchistin in Griechenland. Frankfurt am Main: S. Fischer 2014
  • Marlene Streeruwitz: Poetik. Tübinger und Frankfurter Vorlesungen. Frankfurt am Main: S. Fischer 2014
  • Marlene Streeruwitz: Yseut. Abenteuerroman in 37 Folgen. Frankfurt am Main: S. Fischer 2016
  • Marlene Streeruwitz: Das Wundersame in der Unwirtlichkeit. Neue Vorlesungen. Frankfurt am Main: S. Fischer 2017
  • Marlene Streeruwitz: Flammenwand. Frankfurt am Main: S. Fischer 2019

Quelle

Literatur

Link