Marcel Kammerer

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Daten zur Person
Personenname Kammerer, Marcel
Abweichende Namensform
Titel Baurat h.c.
Geschlecht männlich
PageID 30332
GND 118881434
Wikidata Q12286231
Geburtsdatum 4. November 1878
Geburtsort Wien
Sterbedatum 25. Dezember 1969
Sterbeort Quebec, Kanada
Beruf Architekt, Maler
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 15.01.2021 durch DYN.krabina
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Hansen-Preis (Verleihung: 1899)
  • Rosenbaum-Preis (Verleihung: 1900)


Kammerer Marcel, * 4. November 1878 Wien, † 25. Dezember 1969 Quebec, Kanada, Architekt, Maler.

Nach dem Besuch der Staatsgewerbeschule (bei Camillo Sitte) und dem Studium bei Otto Wagner (1898-1902) trat er nach Studienreisen (Italien, Schweiz, Niederlande, England und Ägypten) als Assistent und Mitarbeiter in dessen Atelier ein. 1910-1918 führte er gemeinsam mit Emil Hoppe und Otto Schönthal ein Architekturbüro. Aus dieser Zeit stammen in Wien 1 die Pläne für das Geschäft Bakalowits' Söhne (1910/1911), die "Westermann-Häuser" (1912-1914) und die Centralbank der deutschen Sparkassen (1912-1916).

Kammerer gehörte zu den Hauptakteuren der Wiener Szene und leistete einen wesentlichen Beitrag zur Bildung des "Wiener Geschmacks". Seine Hinwendung zum Nationalsozialismus wird von den meisten Forschern dahingehend erklärt, dass er als "deutscher" Monarchist nach dem Ersten Weltkrieg die Wurzeln verloren, diese im "Pangermanismus" Hitlers zu finden gehofft hatte und sich von diesem möglicherweise eine Renaissance seiner verloren gegangenen Welt erwartete; jedenfalls war er ein von den Nationalsozialisten geschätzter Maler (Ausstellungen im Haus der Deutschen Kunst in München). Er bezahlte seinen Irrtum nach dem Zweiten Weltkrieg mit dem Gang ins Exil.

Hansen-Preis (1899), Rosenbaum-Preis (1900), Schwendenwein-Stipendium (1901); Baurat h. c. (1920).

Literatur

  • Ulrich Thieme / Felix Becker [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler von der Antike bis zur Gegenwart. 37 Bände. Leipzig: Engelmann 1907-1950
  • Hans Vollmer [Hg.]: Allgemeines Lexikon der bildenden Künstler des 20. Jahrhunderts. 6 Bände. München: Deutscher Taschenbuch-Verlag 1953-1962
  • Ernst Bruckmüller [Hg.]: Personen Lexikon Österreich. Wien 2001
  • O. A. Graf: Die vergessene Wagnerschule. 1969
  • Marco Pozzetto: Die Schule Otto Wagners 1894-1912. 1980, S. 231 (Auflistung)
  • I. B. Whyte: Emil Hoppe, Marcel Kammerer, Otto Schönthal. Drei Architekten aus der Meisterschule Otto Wagners. 1989