Ludwig Mauthner

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Daten zur Person
Personenname Mauthner, Ludwig
Abweichende Namensform
Titel Dr. med., o. Prof.
Geschlecht männlich
PageID 28207
GND
Wikidata
Geburtsdatum 13. April 1840
Geburtsort Prag
Sterbedatum 20. Oktober 1894
Sterbeort Wien
Beruf Ophthalmologe
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 5.11.2022 durch DYN.krabina
Begräbnisdatum
Friedhof Alter Israelitischer Friedhof
Grabstelle Gruppe 8, Reihe 1, Nummer 44
Ehrengrab Ehrengrab

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Mauthner Ludwig, * 13. April 1840 Prag, † 20. Oktober 1894 Wien (Zentralfriedhof, Israelitische Abteilung, 1. Tor), Ophthalmologe.

Nach dem Studium an der Wiener Universität (1861 Dr. med.) unternahm er Studienreisen in verschiedene europäische Städten (darunter Berlin, London und Paris), habilitierte sich danach (1864) als Privat-Dozent und wurde 1866 Assistent bei E. v. Jaeger, der ihn hoch schätzte und ihm bei seinen Forschungen freie Hand ließ. 1869-1877 war er (der erste) Ordinarius für Augenheilkunde an der Universität Innsbruck, kehrte dann jedoch wieder nach Wien zurück und begnügte sich hier mit seiner Dozentur. 1890 wurde er Vorstand der Augenabteilung der Allgemeinen Poliklinik (1893 stellvertretender Direktor derselben) und 1894 (als Nachfolger Stellwags) ordentlicher Professor und Vorstand der ersten Augenklinik der Universität Wien.

Als ausgezeichneter Operateur führte er neue Operationsmethoden ein (beispielsweise Methode der Sklerotomie beim Glaukom), erwarb sich aber dank seines Lehrtalents auch hohe Verdienste um Ärztekurse, die auch von Ausländern stark frequentiert wurden. Er hinterließ eine größere Zahl von richtungweisenden wissenschaftlichen Veröffentlichungen. Der innere Teil der Schwannschen Scheide heißt nach ihm Mauthnersche Membran.

Mauthner war ein großartiger Lehrer; er verfasste ein "Lehrbuch der Ophthalmoscopie" (1868).

Literatur

  • Allgemeine Deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Commission bei der königlichen Akademie der Wissenschaften. Band 52. Leipzig: Duncker & Humblot 1906
  • Ludwig Eisenberg: Das geistige Wien. Künstler- und Schriftsteller-Lexikon. Mittheilungen über Wiener Architekten, Bildhauer, Bühnenkünstler, Graphiker, Journalisten, Maler, Musiker und Schriftsteller. Band 2. Wien: Daberkow 1893
  • Isidor Fischer [Hg.]: Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte der letzten fünfzig Jahre. Band 2: Kon-Zweig. Nachträge und Berichtigungen. München: Urban & Schwarzenberg 1963
  • Julius Leopold Pagel [Hg.]: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin / Wien: Urban & Schwarzenberg 1901
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd. (wissenschaftliche Zeitschriften-Literatur)
  • Julius Hirschberg: Geschichte der Augenheilkunde, In: Handbuch der gesamten Augenheilkunde. Hg. von Theodor Saemisch; begr. von Albrecht von Graefe. Band 15/2. Leipzig: Engelmann 1918, § 1242 ff., S. 398 ff.
  • Heribert Sturm: Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder. München: Oldenbourg 1974 - lfd.
  • Richard Bamberger / Franz Maier-Bruck: Österreich-Lexikon in zwei Bänden. Wien: Österreichischer Bundesverlag / Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1966
  • Die Feierliche Inauguration des Rektors der Wiener Universität für das Studienjahr 1895/1896 Wien: Selbstverlag der Universität 1895
  • Erich Deimer: Chronik der Allgemeinen Poliklinik in Wien im Spiegel der Medizin- und Sozialgeschichte. Wien: Göschl 1989, S. 158 ff.
  • Patricia Steines: Hunderttausend Steine. Grabstellen großer Österreicher jüdischer Konfession auf dem Wiener Zentralfriedhof, Tor I und Tor IV. Wien: Falter-Verlag 1993, S. 151
  • Centralblatt für Augenheilkunde 1894, S. 349 f.
  • Deutsche medizinische Wochenschrift 43 (1894)
  • Wiener medizinische Wochenschrift 44 (1894), S. 1897 f.
  • Wiener klinische Wochenschrift 7 (1894), S. 820 f. (Werkverzeichnis)
  • Neue Freie Presse, 21.10.1894