Karl Norbert Julius Oettinger

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Daten zur Person
Personenname Oettinger, Karl Norbert Julius
Abweichende Namensform
Titel Dr. phil., Univ.-Prof.
Geschlecht männlich
PageID 24446
GND 118786830
Wikidata Q1656818
Geburtsdatum 4. März 1906
Geburtsort Wien
Sterbedatum 8. Mai 1979
Sterbeort Peschiera, Gardasee, Italien
Beruf Kunsthistoriker
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Letzte Änderung am 15.01.2021 durch DYN.krabina
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

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Oettinger Karl Norbert Julius, * 4. März 1906 Wien, † 8. Mai 1979 Peschiera, Gardasee, Italien, Kunsthistoriker. Studierte ab 1924 an der Universität Wien Kunstgeschichte, Archäologie, Germanistik und Geschichte (Dr. phil. 1928), besuchte 1928/29 das Institut für österreichische Geschichtsforschung und wurde 1930 wissenschaftlicher Beamter am Österreichischen Museum für angewandte Kunst. 1936 habilitierte er sich an der Universität Wien für Kunstgeschichte (ao. Prof. 1942-1945, zeitweise Vertretung des Ordinarius Hans Sedlmayer). 1953 folgte er einer Berufung als o. Prof. an die Universität Nürnberg-Erlangen (1971 Emeritiert); daneben hielt er 1962 und 1965 Gastvorlesungen an der Universität Ankara. Mit seinem für die Frühgeschichte Wiens bedeutsamen Werk "Das Werden Wiens" (1951), in dem er erstmals eine kontinuierliche Entwicklung Wiens von der Antike bis ins Mittelalter vertrat (die später archäologisch bewiesen werden konnte), stand er im Gegensatz zu den wissenschaftlichen Ansichten Voltelinis und leitete eine neue Phase in der Diskussion um die Frühgeschichte Wiens ein. Oettinger war auch ein Bahnbrecher für die Mittelalter-Archäologie als selbständiges wissenschaftliches Fach (Leitung der Ausgrabungen im Stephansdom nach 1945 [Ausgrabung der romanischen Baureste] und in Klosterneuburg 1951-1953 [Entdeckung von Bauresten der Babenbergerpfalz]); er erkannte auch, dass der Schalldeckel der Kanzel von St. Stephan ursprünglich die Taufsteinbekrönung gewesen war. Manche seiner Forschungsergebnisse sind allerdings heftig umstritten. Zu seinen Veröffentlichungen gehören unter anderem: Hans von Tübingen und seine Schule, 1938; Das Wienerische in der bildenden Kunst, 1948; Das Taufwerk von St. Stephan, 1949; Anton Pilgram und die Bildhauer von St. Stephan, 1950.

Literatur

  • Robert Teichl: Österreicher der Gegenwart. Lexikon schöpferischer und schaffender Zeitgenossen. Wien: Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei 1951
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik. Wien: Ueberreuter 1992
  • Hans Sedlmayr / Wilhelm Messerer [Hg.]: Festschrift Karl Oettinger. Zum 60. Geburtstag am 4. März 1966 gewidmet. Erlangen: Universitätsbund Erlangen-Nürnberg e.V. 1967 (Erlanger Forschungen, Reihe A: Geisteswissenschaften, 20)
  • Isabella Ackerl [Hg.]: Die Chronik Wiens. Die Weltstadt von ihren Anfängen bis heute. Dortmund: Chronik-Verlag 1988, S. 507
  • Österreichische Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege 3-4/1979, S. 125 ff.
  • Karl Lechner: Wiener Universitätslehrer im Dienste der Erforschung der Stadtgeschichte Wiens. In: Wiener Geschichtsblätter 20 (1965), Nr. 1, S, 394
  • E. Doberer: In memoriam Karl Oettinger (mit Schriftenverzeichnis). In: Österreichische Zeitschrift für Kunst und Denkmalpflege 33 (1979), S. 125
  • Zeitschrift für Kunstgeschichte 43 (1980), S. 222 ff. (Nachruf)