Joseph Wattmann

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Daten zur Person
Personenname Wattmann, Joseph
Abweichende Namensform Maëlcomp-Beaulieu, Joseph Wattmann von
Titel Mag. chir. et art. obstetr., Prof., Dr. chir, Regierungsrat, Freiherr
Geschlecht männlich
PageID 5572
GND 117566403
Wikidata Q1708199
Geburtsdatum 6. März 1789
Geburtsort Oberlangbath bei Ebensee
Sterbedatum 14. September 1866
Sterbeort Wien
Beruf Chirurg
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 5.11.2022 durch DYN.krabina
Begräbnisdatum
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe14A, Nummer 38
Ehrengrab Ehrengrab

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Leiter des Operateur-Instituts (1929)

Wattmann Joseph Freiherr von Maëlcomp-Beaulieu, * 6. März 1789 Oberlangbath bei Ebensee, Oberösterreich, † 14. September 1866 Stadt 136 (1, Freyung 6, Schottenhof; Zentralfriedhof, Ehrengrab [Stadtrats-Beschluss vom 19. April 1906], Grab 14A, Nummer 38 [Grabdenkmal von Eduard Hauser]), Chirurg.

Als Sohn eines Wundarzts war Wattmann am Operateur-Institut im Allgemeinen Krankenhaus Wien Schüler von Vinzenz Kern (1810 Mag. chir. et art. obstetr.) und praktizierte danach in Wels, wo er in seinem eigenen Haus eine Klinik für Augenkranke einrichtete. Anschließend war er Kerns Assistent im Allgemeinen Krankenhaus Wien, 1816 wurde er Professor der theoretischen und praktischen Chirurgie am Lyzeum in Laibach; 1818 wurde er als Professor der Chirurgie ans Lyzeum in Innsbruck berufen und Primarchirurg am dortigen Heilig-Geist-Hospital. 1824 trat Wattmann in Wien als Professor für praktische Chirurgie die Nachfolge Kerns als Leiter des Operateur-Instituts an (1829 Dr. chir., 1834 Leibchirurg Franz' I.); 1848 wurde er pensioniert.

Wattmann kann in Österreich als Pionier der plastischen Chirurgie gelten, denn schon in Innsbruck bediente er sich der indischen Methode der Nasenplastik. Entgegen der von Kern geübten Methode des Blasensteinschnitts führte Wattmann 1827 in Wien das französische Verfahren der Blasenstein-Zertrümmerung ein ("Über die Steinzerbohrung und ihr Verhälnis zum Blasenschnitt", 1835). Außerdem wies Wattmann schon frühzeitig auf die Symptomatik der intraoperativen Luftembolie und ihre chirurgische Therapie hin ("Sicheres Heilverfahren bei dem schnell gefährlichen Lufteintritt in die Venen und dessen gerichtsärztliche Wichtigkeit", 1843). Sein zweibändiges "Handbuch der Chirurgie" erschien 1830 in Wien. In Hall (Oberösterreich) begründet er das Elisabeth-Kinderspital.

Regierungsrat.

Zu seinen Schülern gehörten Franz Schuh und Johann von Dumreicher.

Wattmanngasse.

Literatur

  • Allgemeine Deutsche Biographie. Hg. von der Historischen Commission bei der königlichen Akademie der Wissenschaften. 56 Bände. Leipzig: Duncker & Humblot 1875-1912
  • Agathon Wernich / August Hirsch: Biographisches Lexikon der hervorragenden Aerzte aller Zeiten und Völker. Wien [u.a.]: Urban u. Schwarzenberg 1884-1888
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891. Register 1923
  • Erna Lesky: Die Wiener medizinische Schule im 19. Jahrhundert. Wien [u.a.]: Böhlau 1965 (Studien zur Geschichte der Universität Wien, 6), S. 68 f.
  • Kurt Keminger: Das Kropfspital in Rudolfsheim. Kaiserin-Elisabeth-Spital, 1890 - 1990. Wien: Maudrich 1990, S. 76
  • Helga Ampler: Joseph Wattmann. Sein Leben und Werk. Medizinische Dissertation. Univ. Wien. Wien 1943