Hochzeit Kaiser Leopold I. mit der spanischen Infantin Margarita Theresa (1666)

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Uraufführung der Oper "Il pomo d'oro", die ursprünglich für die Hochzeitsfeierlichkeiten von Leopold I. und Margarita Theresa geplant war, dann aber erst anlässlich des 17. Geburtstags der Kaisergemahlin 1668 stattfand.(Stich von Matthäus Küsel).
Daten zum Ereignis
Art des Ereignisses Feier
Datum von 5. Dezember 1666
Datum bis
Thema
Veranstalter
Teilnehmerzahl
Gewalt
PageID 50566
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Objektbezug Frühe Neuzeit
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Bildname Hochzeit leopold1.jpg
Bildunterschrift Uraufführung der Oper "Il pomo d'oro", die ursprünglich für die Hochzeitsfeierlichkeiten von Leopold I. und Margarita Theresa geplant war, dann aber erst anlässlich des 17. Geburtstags der Kaisergemahlin 1668 stattfand.(Stich von Matthäus Küsel).

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Die spanische Braut

Nachdem es den österreichischen Habsburgern 1658 gelungen war, auch mit Hilfe spanischer Subsidien, Leopold I. die Kaiserkrone zu verschaffen, ging es darum, durch die Hochzeit des Kaisers mit einer spanischen Infantin den Anspruch auf das spanische Erbe zu untermauern. Diesbezügliche Vorstöße am spanischen Hof blieben jedoch zunächst erfolglos, weil der spanische König seine beiden Töchter im Machtpoker einsetzte. Nach der Niederlage im spanisch-französischen Krieg sah er sich gezwungen, im Pyrenäenfrieden von 1659 die ältere Tochter Maria Teresa gegen Verzicht auf alle Erbansprüche mit dem französischen König Ludwig XIV. zu verheiraten. Erst jetzt war der Weg frei für eine innerhabsburgische Eheverbindung von Kaiser Leopold I. mit der Infantin Margarita Theresa. Nach langwierigen Verhandlungen erfolgte am 18. Dezember 1663 die Publizierung des Heiratsvertrags. Es dauerte allerdings noch drei Jahre ehe die Infantin die Reise nach Wien antrat. Leopold war mittlerweile so ungeduldig, dass er der Braut am 25. November 1666 nach Schottwien entgegenreiste, um sie "inkognito" kennenzulernen.[1]

Die Hochzeitsfeierlichkeiten

Am 5. Dezember 1666 zog die Braut, vom Bräutigam begleitet, feierlich in Wien ein und begab sich in die Augustinerkirche. Der päpstliche Nuntius, Kardinal Julio Espinola, nahm die Trauung vor. Danach fand ein großes Bankett mit Tafelmusik statt, das bis 1 Uhr nachts dauerte. Am darauffolgenden Nachmittag gab die Kaiserinwitwe Eleonore in der Favorita zu Ehren des Brautpaares ein Festmahl mit spanischen Gesängen. Am 8. Dezember folgte ein Festgottesdienst im Stephansdom und am Abend wurde ein großes Feuerwerk am Stadtgraben und auf den Basteien entzündet. Aufgrund des schlechtes Wetters erzielte das Feuerwerk nur teilweise seine beabsichtigte Wirkung. Am 9. Dezember hatten die ungarischen Stände beim Brautpaar Audienz, am 13. Dezember fand ein Ballett statt. Nach weiteren Feierlichkeiten fand am 24. Jänner 1667 auf dem Burgplatz das große Rossballet statt. Die enormen Kosten der Reise der Infantin und der Festlichkeiten schätzte der Biograf Leopolds I., Eucharius Rinkh, auf über 200.000 Taler. Sie dürften zumindest zum Teil aus dem Erbe Leopolds von Erzherzog Sigismund von Tirol, der im Jahr 1665 verstorben war, bedeckt worden sein.[2]

Literatur

  • Claudia Ham: Die verkauften Bräute. Studien zu den Hochzeiten zwischen österreichischen und spanischen Habsburgern im 17. Jahrhundert. Diss. Univ. Wien. Wien 1995, S. 389-414
  • Oswald Redlich: Weltmacht des Barock. Österreich in der Zeit Kaiser Leopolds I. Wien 41961
  • John Spielman: Leopold I. Zur Macht nicht geboren. Graz / Wien / Köln: Styria 1981

Einzelnachweise

  1. John Spielman: Leopold I. Zur Macht nicht geboren. Graz / Wien / Köln: Styria 1981.
  2. Claudia Ham: Die verkauften Bräute. Studien zu den Hochzeiten zwischen österreichischen und spanischen Habsburgern im 17. Jahrhundert. Diss. Univ. Wien. Wien 1995, S. 389-427.