Heribert Sasse

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Daten zur Person
Personenname Sasse, Heribert
Abweichende Namensform
Titel Kammerschauspieler
Geschlecht männlich
PageID 37358
GND 101972367X
Wikidata Q1609934
Geburtsdatum 28. September 1945
Geburtsort Linz
Sterbedatum 19. November 2016
Sterbeort Hinterstoder
Beruf Regisseur, Schauspieler
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Theater, Schauspieler, Volkstheater (Institution), Theater in der Josefstadt (Institution), Kammerspiele, Film, Fernsehen
Quelle Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Daphne-Bühnenpreis der TheaterGemeinde Berlin (Verleihung: 1976)
  • Berliner Bär (Verleihung: 2002)
  • Undine Award (Verleihung: 2008)
  • Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst
  • Goldenes Verdienstzeichen des Landes Wien (Verleihung: 7. September 2010, Übernahme: 30. November 2011)


  • Generalintendant der Staatlichen Schauspielbühnen Berlin (1985 bis 1990)
  • Intendant des Schlosspark-Theaters Berlin (1993 bis 2002)

Heribert Sasse, * 28. September 1945 Linz, † 19. November 2016 Hinterstoder, Schauspieler, Regisseur

Biografie

Der ausgebildete Elektrotechniker Heribert Sasse wuchs in Wien auf und begann zunächst ein Musikstudium, widmete sich aber bald dem Theater. 1968 spielte er erste Rollen am Wiener Volkstheater, wo er aushilfsweise auch als Beleuchter, Hilfsinspizient und Regieassistent tätig war. 1969 führte er seine erste Regie an einem Münchner Kellertheater und ging bald darauf als Schauspieler an die Berliner Volksbühne und an die Staatlichen Schauspielbühnen Berlin.

Zwischen 1972 und 1975 waren Graz, Düsseldorf und die Salzburger Festspiele weitere Stationen seiner Schauspielerlaufbahn. Ab 1976 trat Sasse zunehmend mit eigenen Inszenierungen hervor: Er führte unter anderem am Theater in der Josefstadt, am Wiener Volkstheater und an der Volksbühne Berlin Regie.

1980 wurde er Intendant des Renaissance-Theaters in Berlin und machte die Bühne zu einem der wichtigsten Theater der Stadt. Aufgrund dieser Erfolge wurde er 1985 zum Generalintendanten der Staatlichen Schauspielbühnen Berlin berufen. Mit seiner Inszenierung von Raimunds "Der Alpenkönig und der Menschenfeind", in der er selbst als Rappelkopf vom Publikum gefeiert wurde, nahm er Abschied von dieser Bühne. Nach weiteren Engagements, unter anderem in München, Düsseldorf, Hamburg und Essen sowie Lehraufträgen für Schauspiel und Regie am Salzburger Mozarteum übernahm er 1995 die Intendanz des Berliner Schlosspark-Theaters als Privattheater und leitete es mit großem künstlerischen Erfolg bis 2002. An der Hochschule für Musik Hanns Eisler in Berlin unterrichtete Sasse Kulturelles Management.

Mit Monologen wie "Die Leiden das jungen Werther" von Johann Wolfgang von Goethe, "Ich, Feuerbach" von Tankred Dorst, "Der Herr Karl" von Helmut Qualtinger und Carl Merz oder "Der Kontrabass" von Patrick Süßkind unternahm Heribert Sasse Tourneen.

Ab der Spielzeit 2005/2006 spielte er am Volkstheater, unter anderem in “Indien“ von Josef Hader und Alfred Dorfer und in Thomas Bernhards “Vor dem Ruhestand“.

2006/2007 wechselte er ans Theater in der Josefstadt, dessen Direktor Herbert Föttinger ihn mit großen Schauspiel- und Regieaufgaben betraute. In “Mich hätten Sie sehen sollen“ von Helge Thoma führte er ebenso Regie wie bei der Uraufführung von Bertolt Brechts “Die Judith von Shimoda“. Am Theater in der Josefstadt war er als Stadthauptmann in "Der Revisor", als Pantalone in "Der Diener zweier Herren", als Vilhelm Foldal in "John Gabriel Borkman", als Rauch in "Kasimir und Karoline", als Herbert Stauber in "Aus Liebe" und als Chmielewski/Gerichtspräsident in "Die Schüsse von Sarajevo" zu sehen, an den Kammerspielen der Josefstadt in "Ladies Night", "Blütenträume" und "Die Mausefalle". Außerdem spielte er 2016 bei der Uraufführung von Horváths "Niemand".

Sasse wirkte auch in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen mit, etwa 1998 in “Liebe Deine Nächste!“ (Regie: Detlev Buck), 2001 in „Wambo“ (Regie: Jo Baier), 2004 bis 2006 in der TV-Serie “Trautmann“ (Regie: Thomas Roth), 2008 in “Falco – Verdammt, wir leben noch!“ (Regie: Thomas Roth), 2008 “Balkan Traffic – Übermorgen Nirgendwo“ (Regie: Milan V. Puzić, Markus Stein), 2009 in “Geliebter Johann – geliebte Anna“ (Regie: Julian Pölser), 2010 in “Jud Süß – Film ohne Gewissen“ (Regie: Oskar Roehler), 2013 in “Quellen des Lebens“ (Regie: Oskar Roehler) oder 2016 in "Deckname Holec" (Regie: Franz Novotny).

Literatur

Weblinks