Hans Pemmer

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Daten zur Person
Personenname Pemmer, Hans
Abweichende Namensform Pemmer, Johann
Titel Prof.
Geschlecht männlich
PageID 6349
GND 129255513
Wikidata Q1581645
Geburtsdatum 22. Juli 1886
Geburtsort Wien
Sterbedatum 5. Mai 1972
Sterbeort Wien
Beruf Heimatforscher, Hauptschuldirektor
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 19.09.2023 durch DYN.walter anton
Begräbnisdatum 19. Mai 1972
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 40, Nummer 5
Ehrengrab ehrenhalber gewidmetes Grab
  • 3., Barichgasse 8 (Geburtsadresse)
  • 18., Staudgasse 20 (Letzte Wohnadresse)
  • 3., Juchgasse 8/12a (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Preis der Stadt Wien für Volksbildung (Übernahme: 29. Mai 1967)
  • Silbernes Ehrenzeichen (Übernahme: Oktober 1963)
  • Wiener Ehrenmedaille (Verleihung: 1. Juni 1956)
  • Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (Übernahme: 12. November 1971)

Pemmer Hans, * 22. Juli 1886 Wien, † 5. Mai 1972 Wien, Heimatforscher, Hauptschuldirektor.

Biografie

Absolvent der Lehrerbildungsanstalt, bis 1938 im Schuldienst, zuletzt als Direktor der Knabenhauptschule in 15, Schweglerstraße 2. In dieser Zeit verfasste er pädagogische Aufsätze, die aktuelle Erziehungsprobleme und Unterrichtsprobleme behandelten. Nach 1945 war Pemmer vorübergehend Referent für Denkmalpflege im Kulturamt der Stadt Wien Er setzte sich nach dem Ersten Weltkrieg für die Erhaltung des St. Marxer Friedhofs ein (dessen Rettung sein alleiniges Verdienst ist) und sorgte nach dem Zweiten Weltkrieg für seine Instandsetzung durch Beseitigung von Bombenschäden, wobei er auch selbst mit Hand anlegte. Besondere Verdienste erwarb er sich als erfolgreicher Volksbildner, er hielt heimatkundliche Vorträge und Führungen. 1921 war Pemmer einer der Verfasser des Landstraßer Handbuchs. Als erste selbständige Publikation erschien 1924 "Der Wiener Zentralfriedhof"; es folgten Arbeiten über andere Wiener Friedhöfe (St. Marx, Döbling, Währing, Landstraße). 1935 erschien "Der Wiener Prater einst und jetzt" (mit Ninni Lackner). Er beschäftigte sich besonders mit Topographie (besonders Landstraße und Erdberg), Zirkusgeschichte und Vorstadttheatergeschichte, Hauszeichen, Harfenisten und Volkssängern; biographisch-kulturgeschichtlichen Charakter haben seine Gassenphysiognomien, in denen er sich (gestützt auf die magistratischen Konskriptionsbogen) mit den Bewohnern beschäftigte. Mit Franz Englisch verfasste Pemmer eine "Landstraßer Häuserchronik" (Manuskript im Lesesaal des Wiener Stadt- und Landesarchivs), allein eine Dokumentation über „Altwiener Gast- und Vergnügungsstätten" (Manuskript im Wiener Stadt und Landesarchiv). Insgesamt veröffentlichte Pemmer über 300 Artikel. Das 1933 in seiner Wohnung 3, Juchgasse 8/12a, begründete Pratermuseum schenkte er 1964 der Stadt Wien, die es im rechten Flügel des Planetariums unterbrachte (Eröffnung am 20. Juni 1964). 1949-1960 war Pemmer erster Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft der Wiener Heimatmuseen. Bis zu seinem Tod arbeitete er am Aufbau eines Museums der Wiener Gaststätten und Vergnügungsstätten ("Gastronomie-Museum"). Anlässlich seines 80. Geburtstags erschien eine Auswahl seiner Arbeiten in den "Wiener Schriften" (297 1969). Professor (13. Oktober 1956); Mozart-Medaille (1955), Ehrenmedaille der Stadt Wien (1. Juni 1956), Ehrenpräsident des Landstraßer (1959) und Ehrenmitglied des Josefstädter Heimatmuseums (1966), Ehrenmitglied Verein für Geschichte der Stadt Wien (22. April 1966), Silbernes Ehrenzeichen Republik Österreich (1963), Preis der Stadt Wien für Volksbildung (29. Mai 1967), Goldenes Ehrenzeichen Land Wien (1971). Hans-Pemmer-Weg, Hans-Pemmer-Park.

Quellen

Literatur

  • Hans Giebisch / Gustav Gugitz: Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1963
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon der Ersten und Zweiten Republik. Wien: Ueberreuter 1992
  • Hubert Kaut: Hans Pemmer – der Mensch und sein Werk. In: Wiener Schriften 29 (1969), S. 8 ff.
  • Isabella Ackerl (Hg.): Die Chronik Wiens. Dortmund: Chronik-Verl. 1988, S. 507;
  • Wiener Geschichtsblätter 16 (1961), S. 323 f.
  • Wiener Geschichtsblätter 18 (1963), S. 255
  • Wiener Geschichtsblätter 21 (1966), S. 64
  • Wiener Geschichtsblätter 26 (1971), S. 223
  • Max Kratochwill: In memoriam Hans Pemmer. In: Wiener Geschichtsblätter 27 (1972), S. 373 f.
  • Wiener Geschichtsblätter 36 (1981), Beiheft 1, S. 10 ff.
  • Wiener Geschichtsblätter 41 (1986), S. 147 f.
  • Österreichische Musikzeitschrift (ÖMZ) 27 (1972), S. 440
  • Hans Havelka: Der Wiener Zentralfriedhof. Wien: Jugend und Volk 1989
  • Amtsblatt der Stadt Wien, 27.03.1963 (Liste seiner Artikel im Amtsblatt)
  • Mitteilungen des Bezirksmuseums Landstraße 7 (1990), S. 23
  • Rathaus-Korrespondenz, 23.07.1971