Grüne Insel

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Benannt nach
Prominente Personen
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Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 8.02.2018 durch WIEN1.lanm08mic

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Grüne Insel, Vereinigung hervorragender Künstler und Schriftsteller, die am 15. Februar 1855 von Friedrich Kaiser in der Weinstube des Heiligenkreuzer Hofs als Nachfolgeverband der am 17. April 1826 verbotenen Ludlamshöhle gegründet wurde und der zwanglosen Unterhaltung diente. Die Satzungen formulierten Kaiser und Hans Max; Zweck der Gesellschaft war es, Kunst und Wissenschaften in allen ihren Zweigen zu fördern und zu beleben, durch Anbahnung eines wechselseitigen freundschaftlichen Verhältnisses den Mitgliedern zur Erheiterung zu dienen und schuldlos verarmte Künstler oder Schriftsteller beziehungsweise deren Hinterbliebene zu unterstützen. Alle Mitglieder waren gute Patrioten, denen die Hoffnung auf eine freiheitliche Gestaltung des politischen Lebens gemeinsam war; da Grün die Farbe der Hoffnung ist, wählte man diese bei der Bezeichnung. Die gesellschaftlichen Zusammenkünfte fanden 1871-1886 im Gasthaus „Zur goldenen Ente" (1, Riemergasse 4, Schulerstraße 24) statt; hier verkehrten unter andere, Flotow, Grillparzer, Grün, Laube und Suppe. Später traf man sich im Künstlerhaus und im Musikvereinsgebäude. Die ersten Vorsitzenden waren Kaiser (1855-1862), Otto Prechtler (1862-1869), Alois Boczek (1869-1874), Carl Schellein (1874-1888) und August Schaeffer (1888-1905). 1900 wurde die Vereinigung behördlich als Verein angemeldet, 1939 mussten die Statuten dem Nationalsozialistischen-Regime entsprechend geändert werden; 1948 löste sich der Verein, der nur mehr wenige betagte Mitglieder hatte, auf und wurde aus dem Vereinskataster gestrichen.

Literatur

  • Fünfzig Jahre "Grüne Insel". 15. Februar 1855-15. Februar 1905. Wien: Verlag der "Grünen Insel" 1905 (Mitgliederliste: S. 223 ff.)
  • Ignaz Franz Castelli: Memoiren meines Lebens. Gefundenes und Empfundenes, Erlebtes und Erstrebtes. Band 2. München: Müller [1913], S. 67 ff.
  • Ernest Blaschek [Hg.]: Mariahilf einst und jetzt. Wien [u.a.]: Gerlach & Wiedling 1926 (Wiener Heimatbücher), S. 278
  • Richard A. Prilisauer: Versuch einer Musiktopographie der Stadt Wien. Vervielfältigung (WStLA). 3. und 4. Teil
  • Gustav Gugitz: Bibliographie zur Geschichte und Stadtkunde von Wien. Hg. vom Verein für Landeskunde von Niederösterreich und Wien. Band 1: Geschichte, historische Hilfswissenschaften, Festungswerke und Kriegswesen, Rechtswesen, Kulturgeschichte, Sittengeschichte. Wien: Touristik-Verlag 1947, S. 357
  • Wiener Stadt- und Landesarchiv, Aufgelöste Vereine, Akt 7737/39