Gertraud Jesserer

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Gertraud Jesserer anlässlich der Überreichung des Goldenen Ehrenzeichens für Verdienste um das Land Wien durch Stadtrat Andreas Mailath-Pokorny, 2003
Daten zur Person
Personenname Jesserer, Gertraud
Abweichende Namensform Vogel-Jesserer, Gertraud
Titel Kammerschauspielerin
Geschlecht weiblich
PageID 39837
GND 141228032
Wikidata Q89436
Geburtsdatum 13. Dezember 1943
Geburtsort Wien
Sterbedatum 9. Dezember 2021
Sterbeort Wien
Beruf Schauspielerin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Theater, Burgtheater (Institution), Burgtheatergalerie, Theater in der Josefstadt (Institution), Akademietheater, Schauspielerin, Kammerschauspielerin, Josef-Kainz-Medaille, Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien, Ehrenmedaille
Quelle Gedenktage, Gedenktage-GW
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Recherche
Letzte Änderung am 18.10.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 33 G, Grab 15
Ehrengrab Ehrengrab
Bildname Gertraud Jesserer.jpg
Bildunterschrift Gertraud Jesserer anlässlich der Überreichung des Goldenen Ehrenzeichens für Verdienste um das Land Wien durch Stadtrat Andreas Mailath-Pokorny, 2003

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Goldene Kamera (Verleihung: 1984)
  • Johann-Nestroy-Ring der Stadt Wien (Verleihung: 16. November 1998, Übernahme: 4. Juni 1996)
  • Josef-Kainz-Medaille der Stadt Wien (Übernahme: 26. Mai 1974)
  • Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (Verleihung: 10. Juni 2003, Übernahme: 13. Dezember 2003)
  • Goldener Rathausmann
  • Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold (Verleihung: 25. September 2014, Übernahme: 6. Mai 2015)


  • Mitglied des Burgtheaters (1974)

Gertraud Jesserer, * 13. Dezember 1943 Wien, † 9. Dezember 2021 Wien, Schauspielerin, Kammerschauspielerin.

Biografie

Gertraud Jesserer spielte als Fünfzehnjährige ihre erste kleine Filmrolle neben Romy Schneider in "Die Halbzarte" (1958). Zwei Jahre später verließ sie vorzeitig das Max-Reinhardt-Seminar und debütierte in Molnárs "Liliom" am Theater in der Josefstadt, wo sie bis 1969 blieb. Danach wurde sie bis 1973 an das Deutsche Schauspielhaus Hamburg verpflichtet. 1973/1974 kam sie an das Wiener Burgtheater. Hier spielte sie etwa die Frau Muskat in "Liliom" und die zweite weibliche Hauptrolle in "Die Mondfinsternis" von Joyce Carol Oates.

Besonders reüssierte Jesserer in Schnitzler-, Nestroy-, Hofmannsthal- und Horváth-Rollen, aber sie überzeugte auch in Stücken von Wedekind, Shakespeare, Hauptmann, Hochhuth oder Wolfgang Bauer. Sie war in zahlreichen herausragenden Theaterproduktionen zu sehen, etwa in den Luc-Bondy-Inszenierungen von Horváths "Figaro lässt sich scheiden" (Festwochen-Koproduktion im Theater in der Josefstadt 1998) und von Tschechows "Die Möwe" (Festwochen-Koproduktion im Akademietheater 2000). Sie spielte in Jean Anouilhs "Das Orchester & Zwischentöne" (in der Bearbeitung von Bernhard Studlar) im Kasino oder in der "Maria Stuart"-Inszenierung (2006) von Andrea Breth die Hanna Kennedy. 2012/2013 übernahm Gertraud Jesserer am Burgtheater die Rolle der Madame Pernelle in Molières "Tartuffe" (Regie: Luc Bondy).

Jesserer war mit dem Schauspieler Peter Vogel verheiratet, mit dem sie zwei Söhne hatte. 1991 verlor sie während der Kämpfe in Slowenien einen ihrer Söhne, der dort als Fotoreporter für internationale Agenturen in Einsatz war. Der jüngere Sohn ist Gastronom in Wien.

Jesserer wirkte auch in zahlreichen Film- und Fernsehproduktionen mit, etwa in "Das Mädl aus der Vorstadt" (TV, 1989), "Der veruntreute Himmel" (TV, 1990), "Der Salzbaron" (TV-Serie, 1994), "Höhenangst" (TV, 1994,) oder "Tödliche Wahl" (TV, 1995). Sie spielte in vielen Derrick-Folgen mit und in der TV-Serie "Stockinger" sowie "SOKO 5113", 1999 in Horváths "Figaro läßt sich scheiden" (TV), 2006 in "Der lange Weg zurück" (TV-Serie "Der Elefant − Mord verjährt nie"). 2009 stand sie als Freifrau von Palffy-Batany in der Filmbiographie "Geliebter Johann − Geliebte Anna" vor der Kamera.

1974 wurde Gertraud Jesserer für ihre Darstellung der Marianne in Horváths "Geschichten aus dem Wiener Wald" mit der Josef-Kainz-Medaille ausgezeichnet. 1986 wurde sie Kammerschauspielerin. 1998 erhielt sie den Nestroy-Ring. Außerdem erhielt sie den Goldenen Rathausmann, die Goldene Kamera, im Jahr 2003 das Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien und 2015 die Ehrenmedaille der Bundeshauptstadt Wien in Gold.

Literatur

Weblinks