Gert F. Jonke

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Daten zur Person
Personenname Jonke, Gert F.
Abweichende Namensform Jonke, Gert Friedrich
Titel
Geschlecht männlich
PageID 34993
GND 11917698X
Wikidata Q84532
Geburtsdatum 8. Februar 1946
Geburtsort Klagenfurt
Sterbedatum 4. Jänner 2009
Sterbeort Wien
Beruf Schriftsteller
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum 19. Jänner 2009
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 33G, Nummer 41
Ehrengrab Ehrengrab

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Preis der Stadt Wien für Literatur (Verleihung: 1. Juni 1993, Übernahme: 14. Dezember 1993)
  • Ingeborg-Bachmann-Preis (Verleihung: 1977)
  • Egon-Fried-Preis (Verleihung: 1997)
  • Nestroy - Der Wiener Theaterpreis (Verleihung: 2003)
  • Anton-Wildgans-Preis (Verleihung: 1993)
  • Nestroy-Preis (Verleihung: 2008)
  • Großer Österreichischer Staatspreis für Literatur (Verleihung: 2001)

Gert F. Jonke, * 8. Februar 1946 Klagenfurt, † 4. Jänner 2009 Wien, Schriftsteller.

Biographie

Gert F(riedrich) Jonke wurde als Sohn einer Klavierlehrerin geboren; von dieser bekam die Musikleidenschaft vermittelt. Er besuchte in seiner Heimatstadt neben dem Gymnasium das Konservatorium, studierte nach der Matura in Wien Musikwissenschaft und hatte seine Freunde im Umfeld der Grazer Literaturzeitschrift "manuskripte". Schon als Gymnasiast hatte er erste Gedichte verfasst. Den ersten großen literarischen Erfolg feierte er 1969 mit dem "Geometrischen Heimatroman", in dem mit der Methode der experimentellen Literatur mit der Gattung des Heimatromans spielte. 1977 gewann Jonke den erstmals stattfindenden Ingeborg-Bachmann-Preis. Ab diesem Zeitpunkt galt er als einer der wichtigsten Autoren der österreichischen Gegenwartsliteratur. Als Meisterwerk wurde in der Literaturkritik der in Wien spielende Roman "Der ferne Klang"(1979) gerühmt, in dem Jonke vielfach verschlungene Geschichten um einen wahnsinnigen Komponisten baute. Auch in dem Erzählband "Himmelstraße - Erdbrustplatz oder Das System von Wien"(1999) setzte er seiner neuen Heimatstadt ein literarisches Denkmal. Jonke feierte auch große Erfolge als Dramatiker. Mit Stücken wie "Sanftmut oder Der Ohrenmaschinist"(1990) machte er sich in der Theaterwelt einen Namen. "Insektarium"(2001) und "Die Vögel"(2002) wurden am Wiener Volkstheater gespielt. Das Stück "Chorphantasie"(2003), am Wiener Akademietheater uraufgeführt, bekam den "Nestroy" als bestes Stück dieser Saison, mit den ebenfalls am Akademietheater uraufgeführten Dramen "Die versunkene Kathedrale"(2005) und "Freier Fall"(2008) konnte Jonke den "Nestroy" einheimsen. Elfriede Jelinek rühmte in einem Nachruf seine große Bedeutung als Sprachkünstler: "Er hat mit der Sprache gespielt wie ein Kind mit Seifenblasen, aber es war keine Luft in den Blasen, da war ein sehr raffiniertes und genaues Denken drinnen."

Literatur

  • Kritisches Lexikon zur deutschsprachigen Gegenwartsliteratur
  • Gegenwart der Erinnerung. Lesebuch zu einem Schauspiel nach Gert Jonke. Hg. von Robert Hunger-Bühler und Jo Schultheis. Bonn: Weber 1988.
  • Materialien zu Gert Jonkes Theatersonate "Sanftwut oder Der Ohrenmaschinist". Graz. Droschl 1990.
  • Ulrich Schönherr: das unendliche Altern der Moderne. Wien: Passagen 1994.
  • Gert Jonke. Hg. von Daniela Bartens und Paul Pechmann. Graz: Droschl 1996.
  • Klaus Amann (Hg.): Die Aufhebung der Schwerkraft. Zu Gert Jonkes Poesie. Wien: Sonderzahl 1998.
  • Marina Corrêa: Musikalische Formgebung in Gert Jonkes Werk. Wien: Praesens 2008.

Weblinks