Friedrich Schauta

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Daten zur Person
Personenname Schauta, Friedrich
Abweichende Namensform
Titel Dr. med. univ.
Geschlecht männlich
PageID 4033
GND 117620327
Wikidata Q85515
Geburtsdatum 15. Juli 1849
Geburtsort Wien
Sterbedatum 10. Jänner 1919
Sterbeort Wien
Beruf Gynäkologe, Chirurg
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 5.11.2022 durch DYN.krabina
Begräbnisdatum
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 0, Reihe 1, Nummer 85
Ehrengrab Ehrengrab
  • 8., Alser Straße 45 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Friedrich Schauta, * 15. Juli 1849 Wien, † 10. Jänner 1919 Wien 8, Alser Straße 45 (Zentralfriedhof, Ehrengrab, Gruppe 0, Reihe 1 links vom Friedhofstor, Nr. 85), Gynäkologe.

Biografie

Studierte Medizin an den Universitäten Wien, Innsbruck und Würzburg (Dr. med. univ. 1874 Wien), wurde Operationszögling an der chirurgischen Klinik von Johann Dumreicher (Allgemeines Krankenhaus) und Assistent (1876-1881) an der II. Geburtshilflichen-Gynäkologischen Klinik bei Joseph Spaeth. 1881 habilitierte er sich an derUniversität Wien für Geburtshilfe und Gynäkologie und ging als supplierender Professor nach Innsbruck, wo er 1884 Ordinarius wurde. 1887 wurde er Nachfolger von August Breisky in Prag und übernahm nach dem Tod von Carl Braun Ritter von Fernwald dessen I. Geburtshilfliche-Gynäkologische Universitäts-Klinik in Wien (1891). Inzwischen hatte er durch die Veröffentlichung zweier wissenschaftlicher Arbeiten ("Grundriß der operativen Geburtshilfe", 1885; "Die Beckenanomalien", in: Handbuch von Müller, 1889) internationale Anerkennung gefunden. 1908 legte er seine an der I. Frauenklinik im Allgemeinen Krankenhaus gesammelten Erfahrungen in dem Werk "Die erweiterte vaginale Totalexstirpation des Uterus beim Kollumkarzinom" dar und lehnte damit den Bauchschnitt (Laparotomie) als zu belastend für die Patientinnen ab. Gemeinsam mit Rudolf Chrobak (dem damaligen Vorstand der II. Geburtshilflichen-Gynäkologischen Klinik im Allgemeinen Krankenhaus) setzte er sich für die Errichtung der neuen Frauenkliniken ein, die dank seiner unermüdlichen Bestrebungen 1908 eröffnet wurden. 1897 besaß er das Haus 7., Siebensterngasse 35. Schautadenkmal, Schautagasse.

Literatur

  • Isidor Amreich: Zwei große Gynäkologen der Wiener Schule. In: Ciba Foundation symposium (1958), Heft 6, S. 2-8
  • Tassilo Antoine: Friedrich Schauta (1849-1919) und Ernst Wertheim (1864-1920) zum Gedenken. In: Wiener klinische Wochenschrift 81 (1969), S. 42 f.
  • Robert S. Budig / Gertrude Enderle-Burcel / Peter Enderle: Ehrengräber am Wiener Zentralfriedhof. Wien: Compress Verlag 1995
  • Die Feierliche Inauguration des Rektors der Wiener Universität für das Studienjahr 1919/1920. Wien: Selbstverlag der Universität 1919, S. 46 f.
  • Isidor Fischer [Hg.]: Biographisches Lexikon der hervorragenden Ärzte der letzten fünfzig Jahre. Band 2: Kon-Zweig. Nachträge und Berichtigungen. München: Urban & Schwarzenberg 1963
  • Erna Lesky: Die Wiener medizinische Schule im 19. Jahrhundert. Wien [u.a.]: Böhlau 1965 (Studien zur Geschichte der Universität Wien, 6), S. 476 ff.
  • Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 19
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954 - lfd.
  • Julius Leopold Pagel [Hg.]: Biographisches Lexikon hervorragender Ärzte des neunzehnten Jahrhunderts. Berlin / Wien: Urban & Schwarzenberg 1901
  • Hans Rotter: Neubau. Ein Heimatbuch des 7. Wiener Gemeindebezirkes. Wien: Deutscher Verlag für Jugend und Volk 1925, S. 202
  • Leopold Schönbauer: Das medizinische Wien. Geschichte, Werden, Würdigung. Wien: Urban & Schwarzenberg 1947, S. 411
  • Wiener medizinische Wochenschrift 69 (1919), S. 815 ff.