Freddy Quinn

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Daten zur Person
Personenname Quinn, Freddy
Abweichende Namensform Nidl, Franz Eugen Helmuth Manfred; Nidl-Petz, Manfred
Titel
Geschlecht männlich
PageID 32350
GND 118743198
Wikidata Q466120
Geburtsdatum 27. September 1931
Geburtsort
Sterbedatum
Sterbeort
Beruf Sänger, Schauspieler
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Theater, Film, Operette, Schauspieler, Sänger, Musik, Zirkus
Quelle Gedenktage, Gedenktage-GW
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri


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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (Verleihung: 31. Juli 1992, Übernahme: 30. März 1993)
  • Bundesverdienstkreuz 1. Klasse der Bundesrepublik Deutschland
  • Ehrenmedaille für Artistik in Gold
  • Goldener Rathausmann (Verleihung: 15. Februar 2006)
  • Biermann-Ratjen-Medaille der Stadt Hamburg (Verleihung: 1996)


Freddy Quinn, * 27. September 1931, Sänger, Schauspieler, Entertainer.

Biografie

Freddy Quinn (eigentlich Franz Eugen Helmuth Manfred Nidl) war das uneheliche Kind aus einer Verbindung eines Kaufmannes irischer Abstammung, Johann Quinn, mit der Wiener Journalistin Edith Henriette Nidl. Bereits als Kind ging er mit dem Vater in die Vereinigten Staaten, bis seine Mutter das Sorgerecht bekam und er 1938 nach Wien zurückkehren musste. Quinn besuchte das Wiener Albert-Gymnasium. Nach der Heirat seiner Mutter mit dem Journalisten und Verleger Rudolf Anatol Petz wurde er von diesem adoptiert und nahm den Nachnamen Nidl-Petz an.

Gleich nach dem Krieg versuchte Quinn, zu seinem Vater in die USA zu gelangen, der aber bereits 1943 bei einem Unfall ums Leben gekommen war. Er wurde wieder nach Europa ausgewiesen und landete in einem Kinderheim in Antwerpen.

Seine Karriere begann er als Zirkusmusiker, wobei er sich auch zum Akrobaten ausbilden ließ. Schließlich gelangte er über Marseille nach Algerien, wo er für die Fremdenlegion musizierte. 1951 kam er zum ersten Mal nach Hamburg. In der Washington-Bar in St. Pauli sang er seine Lieder, reiste nach Odessa, Mexiko und New York und gewann in Belfast 1952 den ersten Preis eines Sängerwettbewerbes.

1954 schloss er einen Schallplattenvertrag mit Polydor ab, erste Aufnahmen folgten. Als Künstlernamen wählte er den Namen seines Vaters. Bereits zwei Jahre später war Freddy Quinn mit seiner Schallplatte "Heimweh" allgemein bekannt. Auch seine folgenden Hits, zum größten Teil von seinem Mentor Lotar Olias komponiert, waren vorwiegend von Fernweh und Seemannsromantik geprägt: "Heimatlos", "Die Gitarre und das Meer", "Unter fernen Sternen", "La Paloma" und "Junge komm bald wieder". Bis Mitte 1978 hatte Quinn über 40 Millionen Schallplatten verkauft und 13 Goldene Schallplatten erhalten.

Die großen Anfangserfolge prägten auch sein Image als "Fern- und Heimwehtroubadour", von dem er lange Zeit nicht mehr los kam.

1957 drehte er seinen ersten Film "Die große Chance", dem eine Reihe weiterer folgten. Seine Karriere als Musical-Star begann 1962 mit dem Musical "Heimweh nach St. Pauli". 1968 folgten "Prairiesalon" und 1969 stand er in "Feuerwerk" auf der Bühne. In "Die große Freiheit Nr. 7" feierte er 1984 in einer ursprünglich von Hans Albers verkörperten Rolle Triumphe im Hamburger Operettenhaus.

Seine Vielseitigkeit bestätigte Freddy Quinn auch als Operettensänger. Im Fernsehen, in dem er immer wieder zu Gast war, brachte er 1976 und 1977 seine ersten eigenen Shows heraus. Seine große Leidenschaft für den Zirkus äußerte sich in vielerlei musikalischen Auftritten, bei denen er auch akrobatische Kunststücke auf dem Hochseil vollführte.

Wegen Steuerhinterziehung wurde Freddy Quinn 2004 in Hamburg zu einer zweijährigen Bewährungsstrafe und einer Geldbuße von 150.000 Euro verurteilt. 2009 zog er sich aus der Öffentlichkeit zurück.

Quellen

  • Elmar Kraushaar: Freddy Quinn. Ein unwahrscheinliches Leben. Zürich: Atrium Verlag 2011
  • Rudolf Flotzinger [Hg.]: Oesterreichisches Musiklexikon. Band 4: Ober–Schwarz. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 2005

Weblinks