Floridus Leeb

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Daten zur Person
Personenname Leeb, Floridus
Abweichende Namensform
Titel Dr. theol.
Geschlecht männlich
PageID 5574
GND
Wikidata
Geburtsdatum 8. Mai 1731
Geburtsort Nikolsburg (Mähren)
Sterbedatum 13. August 1799
Sterbeort Klosterneuburg
Beruf Probst
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Frühe Neuzeit
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 7.06.2021 durch WIEN1.lanm08pil
Begräbnisdatum 16. August 1799
Friedhof Klosterneuburger Friedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Leeb Floridus, * 8. Mai 1731 Nikolsburg, Mähren (Mikulov, Tschechische Republik), † 13. August 1799 Klosterneuburg (Gruft auf dem Klosterneuburger Friedhof, begraben 16. August 1799), Propst von Klosterneuburg.

Biografie

Als Sohn des Postvorstands Josef Johannes Leeb geboren, besuchte Leeb das Gymnasium in Nikolsburg, studierte anschließend Philosophie und trat am 27. Mai 1749 in das Stift Klosterneuburg ein (Priesterweihe 20. September 1755, Dr. theol. 21. Jänner 1765). Ab 1757 als Seelsorger in Hietzing tätig, wurde er 1766 Bibliothekar und Novizenmeister, 1768 Direktor der Hausstudien, 1770 Stiftsdechant und am 16. Februar 1782 Propst; am 20. April 1782 stattete Papst Pius VI. dem Stift einen Besuch ab. Nachdem Joseph II. die "Hausstudien" verboten hatte (die Kleriker mussten die Universität Wien besuchen), wurde Leeb am 30. November 1786 zum Rektor magnificus der Universität gewählt (bis 1787). Er betrachtete es als seine Pflicht, die Anordnungen der Regierung in seinem Wirkungsbereich auszuführen. Er restaurierte und konsekrierte die aufgehobenen Kirchen auf dem Kahlenberg (1783) und auf dem Leopoldsberg (1798). Am 3. Juli 1791 ernannte ihn Leopold II. zum "kaiserlich-königlichen Rath wie auch Obristen Erbhofkaplan".

Sein Name ist mit dem Bezirk Floridsdorf (der nach ihm benannt ist) eng verbunden. Die Gemeinde Jedlersdorf besaß Grundstücke zwischen den 1730-1736 ausgebauten Reichsstraßen nach Böhmen und Mähren (Jedlersdorfer Viehtrift). Den südliche Teil dieses Gebiets verkaufte die Gemeinde 1782 an Neuansiedler, wodurch die Siedlung "Klein-Jedlersdorf" entstand (die auch "Jedlersdorf am Spitz" genannt wurde). Das Gebiet östlich dieser Ortschaft gehörte dem Stift Klosterneuburg und wurde als Leopoldauer Hutweide bezeichnet, weil die Leopoldauer das Nutzungsrecht besaßen. Auf dieser Hutweide entstand 1786 eine Ortschaft, die nach dem Grundherrn "Dorf des Floridus", später Floridsdorf genannt wurde. Der Name scheint am 25. September 1786 erstmals im Klosterneuburger Stiftsprotokoll auf. Als noch im selben Jahr ein Hochwasser das Dorf verwüstete, erließ Leeb den Bewohnern für einen Zeitraum von sechs Jahren die Hauszinse. 1792 schenkte er der Gemeinde einen vergoldeten Altar, 1793 widmete er den Grund am Kagraner Weg (heute Schloßhofer Straße) für einen Schulbau. Floridsdorf, Floridushof. Floridusgasse.

Literatur

  • Berthold Koy: Das Stift Klosterneuburg unter dem Propste Floridus Leeb (1782-1799). In: Jahrbuch des Stiftes Klosterneuburg, Neue Folge 11 (1979), S. 7 ff.
  • Unser schönes Floridsdorf. Blätter des Floridsdorfer Heimatmuseums 1967, Heft 1, S. 12 ff.
  • Döbling. Eine Heimatkunde des 19. Wiener Bezirkes in drei Bänden. Hg. von Döblinger Lehrern. Wien: Selbstverlag der Arbeitsgemeinschaft "Heimatkunde Döbling" 1922, S. 387, S. 436