Florian Kratschmer-Forstburg

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zur Person
Personenname Kratschmer-Forstburg, Florian
Abweichende Namensform
Titel Dr. med. univ.: tit. ao. Prof., tit. o. Prof., Ritter
Geschlecht männlich
PageID 17616
GND 134143493
Wikidata Q1429771
Geburtsdatum 20. April 1843
Geburtsort Giebau, Mähren (Jivovä, ČR)
Sterbedatum 11. Juni 1922
Sterbeort Wien
Beruf Militärarzt, Hygieniker
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 5.12.2022 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof Döblinger Friedhof
Grabstelle Gruppe 19, Reihe 6, Nummer 11
Ehrengrab ehrenhalber gewidmetes Grab

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Kratschmer-Forstburg Florian (Ritter von 1908), * 20. April 1843 Giebau, Mähren (Jivovä, ČR), † 11. Juni 1922 Wien, Militärarzt, Hygieniker.

Biografie

Nach Studium an der medizinisch-chirurgischen Josephs-Akademie (Dr. med. univ. 1869) war Kratschmer-Forstburg dort zuerst Assistent des Physiologen Ewald Hering und danach Assistent an der medizinischen Klinik des Garnisonsspitals I unter Adalbert Duchek. Bis zur Auflassung der Josephs-Akademie (1874) war Kratschmer-Forstburg unter Franz Coelestin Schneider und Joseph Nowak am Laboratorium der Akademie tätig (welches später vom Militär-Sanitätskomitee weitergeführt wurde). 1877 habilitierte er sich an der Universität Wien für forensische und hygienische Chemie und übernahm nach Nowaks Tod (1886) dessen Lehrkanzel, die er bis zur Neubesetzung mit Max Gruber supplierte (1887 tit. ao. Prof.). 1900 wurde er an der im Josephinum neugegründeten Militärärztlichen Applikationsschule zum Kommandanten bestellt, 1903 wurde er als erster Militärarzt ordentlicher Titular-Professor für medizinische Chemie und Hygiene.

Ab 1876 war Kratschmer-Forstburg Mitglied des Militär-Sanitätskomitees (Präses 1901) sowie des Obersten Sanitätsrats. 1909 wurde er General-Oberstabsarzt und Chef des militärärztlichen Offizierskorps. Sein Hauptinteresse galt der Wasserqualität und -analyse; er war auch maßgeblich an der Planung der zweiten Wiener Hochquellenleitung beteiligt. Es ist größtenteils sein Verdienst, dass von der weiteren Verwendung von Donauwasser (Kaiser-Ferdinands-Wasserleitung) Abstand genommen wurde.

Literatur

  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Erna Lesky: Die Wiener medizinische Schule im 19. Jahrhundert. Wien [u.a.]: Böhlau 1965 (Studien zur Geschichte der Universität Wien, 6), Register
  • Helmut Wyklicky: Das Josephinum. Biographie eines Hauses. 1985, S. 120, 122 f.
  • Wiener klinische Wochenschrift. Wien / New York: Springer. Band 35, 1922, S. 609 f.
  • Wiener medizinische Wochenschrift. Wien: Springer 72, 1922, S. 1139 f.
  • Österreichische Ärztezeitung. Organ der Österreichischen Ärztekammer. Wien: Verlag Haus der Ärzte. Band 18, 1963, S. 613