Ernst Kratzmann

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Daten zur Person
Personenname Kratzmann, Ernst
Abweichende Namensform
Titel Dr.
Geschlecht männlich
PageID 32940
GND 132190214
Wikidata Q1359050
Geburtsdatum 8. Dezember 1889
Geburtsort Budapest
Sterbedatum 13. Juli 1950
Sterbeort Wien
Beruf Botaniker, Schriftsteller, Lehrer
Parteizugehörigkeit Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage-NG
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Recherche
Letzte Änderung am 19.10.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

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Ernst Kratzmann,* 8. Dezember 1889 Budapest, † 13. Juli 1950 Wien, Botaniker, Schriftsteller, Lehrer.

Biografie

Ernst Kratzmann wurde als Sohn des Glasmalers Eduard Kratzmann in Budapest geboren und kam 1897 mit seinem Vater nach Wien. Hier studierte er Naturwissenschaften mit dem Schwerpunkt Botanik an der Universität Wien und promovierte 1914 zum Dr.phil. Nachdem der Botaniker als Soldat am Ersten Weltkrieg teilgenommen hatte, wirkte er als Mittelschullehrer. Mitte der 1940er Jahre unterrichtete er als Gymnasialprofessor am Akademischen Gymnasium in Wien. Seit Anfang der 1920er Jahre war er auch als Autor tätig.

Nach ihm wurde 1955 die Kratzmanngasse im 22. Bezirk benannt.

Im Auftrag der Stadt Wien hat eine HistorikerInnen-Kommission die historische Bedeutung jener Persönlichkeiten, nach denen Wiener Straßen benannt sind, von 2011 bis 2013 untersucht sowie eine zeithistorische Kontextualisierung vorgenommen.

Laut Abschlussbericht dieser Forschungsgruppe war Ernst Kratzmann ab 1933 NSDAP-Mitglied. Im gleichen Jahr stellte er seinen Antrag beim "Reichsverband Deutscher Schriftsteller" und war auch Angehöriger des NS-Lehrerbundes. Im "Völkischen Beobachter" erschien zum 50. Geburtstag des erfolgreichen Autors ("Das Lächeln des Magisters Anselmus" hatte bis 1941 eine Auflage von 50.000 Stück erreicht) eine Würdigung.

Kratzmann war im Zeitraum von 1942 bis 1944 Vortragender bei der HJ. Nach Kriegsende stufte man ihn als "Minderbelasteter" ein und einige seiner Werke (beispielsweise "Faust" von 1932 oder "Die neue Erde" von 1940) wurden auf die Ablieferungsliste gesetzt, da diese laut Meinung der "Zentralkommission zur Bekämpfung der NS-Literatur" nationalsozialistische Propaganda enthielten.

Literatur

  • Peter Autengruber, Lexikon der Wiener Straßennamen. Bedeutung, Herkunft, frühere Bezeichnungen. Wien: Pichler Verlag 2014, 9. Auflage, S. 173
  • Peter Autengruber / Birgit Nemec / Oliver Rathkolb / Florian Wenninger: Umstrittene Wiener Straßennamen. Ein kritisches Lesebuch. Wien: Pichler Verlag 2014, S. 190 f.
  • Peter Autengruber / Birgit Nemec / Oliver Rathkolb / Florian Wenninger: Forschungsprojektendbericht "Straßennamen Wiens seit 1860 als 'Politische Erinnerungsorte'". Wien 2013

Weblinks