Engelbert Broda

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Daten zur Person
Personenname Broda, Engelbert
Abweichende Namensform
Titel Dr. phil., Univ.-Prof.
Geschlecht männlich
PageID 8604
GND 118796690
Wikidata Q86400
Geburtsdatum 29. August 1910
Geburtsort Wien
Sterbedatum 26. Oktober 1983
Sterbeort Wien
Beruf Naturwissenschaftler, Physiker
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass Zentralbibliothek für Physik
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 19.10.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 33G, Nummer 70
Ehrengrab Ehrengrab

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

  • Fritz-Pregel-Preis der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (Verleihung: 1955)
  • Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst Erster Klasse (Verleihung: 26. Mai 1975)
  • Ludwig-Boltzmann-Preis (Verleihung: 1978)
  • Preis der Stadt Wien für Naturwissenschaft (Übernahme: 30. Juni 1978)


Engelbert Broda, * 29. August 1910 Wien, † 26. Oktober 1983 Wien (Krematorium; Ehrengrab Gruppe 33G, Nummer 70 [19. Februar 1985 Bürgermeister]), Naturwissenschaftler (Chemiker), Sohn des Rechtsanwalts Ernst Broda und dessen Gattin Viola Pabst, Bruder des Christian Broda.

Studierte nach Besuch des Akademischen Gymnasiums ab 1928 an der Wiener Universität, ab 1931 in Berlin Chemie, wurde jedoch 1933 durch die Nationalsozialisten aus Deutschland ausgewiesen und kehrte nach Wien zurück (Dr. phil. 1934). Anschließend arbeitete Broda als Privatassistent bei Mark, ab 1937 auch als Patentanwaltsanwärter.

Im März 1938 emigrierte Broda nach England und konnte dort als Rockefeller-Stipendiat am Medical Research Council (London) arbeiten. Nach zweimaliger Internierung (1939/1940) erfolgte seine Berufung in die Cambridger Forschungsgruppe des Department of Atomic Energy; 1941-1946 arbeitete er meist am Cavendish Laboratory auf verschiedenen Gebieten der radioaktiven Chemie, der Elektrochemie und der Kernphysik; seine Arbeitsgruppe wies als erste die Möglichkeit von sich selbst fortpflanzenden Kettenreaktionen nach. 1946 ging Broda nach Edinburgh.

Während seines Exils in Großbritannien schloß sich Broda der "Freien Österreichischen Bewegung" und der von Bertrand Russell und Albert Einstein gegründeten "Pugwash-Bewegung" an, deren (von Hans Thirring 1950 gegründeter) österreichischer Gruppe ("Vereinigung Österreichischer Wissenschaftler") er in seinen letzten Lebensjahren vorstand.

1947 kehrte er nach Wien zurück, 1948 habilitierte er sich (1954 tit. ao., 1964 außerordentlicher, 1968 ordentlicher Professor an der Universität Wien; Vorstand des Instituts für physikalische Chemie, Ordinarius für angewandte physikalische Chemie und Radiochemie; emeritiert 1980).

1955 Fritz-Pregel-Preis der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, 1978 Preis der Stadt Wien für Naturwissenschaften, 1979 Österreichischer Naturschutzpreis (Einsatz zur Erhaltung der Wachau beziehungsweise Haltung im Streit um die Atomenergie).

Neben seiner ausgedehnten wissenschaftlichen Forschungs- und Publikationstätigkeit war Broda auch in der Internationalen Friedensbewegung aktiv tätig.

Quellen

Literatur

  • Hans Tuppy: Laudatio für Engelbert Broda. In: Preise und Preisträger der Stadt Wien. Kunst, Wissenschaft, Volksbildung. Wien [u.a.]: Jugend und Volk 1980 (Wiener Schriften, 48), S. 112 ff.
  • Engelbert Broda: Wissenschaft, Verantwortung, Frieden. Ausgewählte Schriften. Hg. von Paul Broda [u.a.]. Wien: Deuticke 1985, darin: Lebenslauf: S. 9 f., Bibliografie: S. 333-367
  • Falter 22 (1983)
  • [Joseph] Kürschners deutscher Gelehrtenkalender. Bio-bibliographisches Verzeichnis deutschsprachiger Wissenschaftler der Gegenwart. Band 1. Berlin: de Gruyter / München: Saur 1925
  • Wiener Naturschutznachrichten 1983, S. 44 ff.
  • Mitteilungen des Instituts für Wissenschaft und Kunst 4 (1983), S. 114

Weblinks