Emmerich Tálos

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Daten zur Person
Personenname Tálos, Emmerich
Abweichende Namensform Talos, Emmerich
Titel Univ.-Prof., Dr. theol.
Geschlecht männlich
PageID 38883
GND 12104744X
Wikidata Q1338643
Geburtsdatum 29. Juni 1944
Geburtsort Sankt Margarethen im Burgenland 4118383-6
Sterbedatum
Sterbeort
Beruf Politikwissenschafter
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage, Gedenktage-GW
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Recherche
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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Preis der Stadt Wien für Volksbildung (Verleihung: 27. November 2006)
  • Wissenschaftspreis der Margarethe Lupac-Stiftung (Verleihung: 2007)
  • Theodor Körner Preis zur Förderung von Wissenschaft und Kunst (Verleihung: 1979)
  • Bruno-Kreisky-Preis für das publizistische Gesamtwerk (Übernahme: 5. März 2014)
  • Wilhelm Hartel-Preis der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (Verleihung: 2015)
  • Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse (Übernahme: 17. Juni 2014)
  • Goldenes Doktordiplom der Universität Wien (Verleihung: 2020)
  • Kurt-Rothschild-Preis (Verleihung: 2021)


  • Professor am Institut für Politikwissenschaft an der Universität Wien (1983 bis 01.10.2009)
  • Vorsitzender der Österreichischen Gesellschaft für Politikwissenschaft (1989 bis 1990)

Emmerich Tálos, * 29. Juni 1944 St. Margarethen im Burgenland, Politikwissenschaftler.

Biografie

Emmerich Tálos besuchte das Gymnasium in Mattersburg, an dem er 1962 maturierte. Danach studierte er Katholische Theologie und Geschichte an den Universitäten Wien und Tübingen. 1969 promovierte er zum Doktor der Theologie und setzte sein Studium der Geschichte und Philosophie weiter fort. Nach einer Tätigkeit als Lektor beim Matthias Grünewald Verlag in Mainz nahm er ein Post-Graduate-Studium der Politikwissenschaft am Institut für Höhere Studien in Wien auf, das er 1974 abschloss.

Ab 1974 wirkte Tálos als Assistent am Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien und konnte sich 1980 mit einer Arbeit über die österreichische Sozialpolitik habilitieren. 1983 folgte die Ernennung zum Universitätsprofessor; die Professur hatte er bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand im Oktober 2009 inne. Daneben war er auch als Lehrbeauftragter an der Donau-Universität Krems sowie an der Wiener Wirtschaftsuniversität tätig. In den Jahren 1989 bis 1991 und 1995 bis 1999 fungierte er als Vorstand des Instituts für Staats- und Politikwissenschaften. Außerdem war er 1989/1990 Vorsitzender der Österreichischen Gesellschaft für Politikwissenschaft.

Zu den Forschungsschwerpunkten des Politikwissenschaftlers zählen Sozialpolitik und Armutsforschung, die Sozialpartnerschaft sowie das autoritäre System 1933/1934−1938, für das Tálos konsequent die Bezeichnung "Austrofaschismus" gebraucht. Der Wissenschaftler trat auch politisch als Promotor des Sozialstaatsvolksbegehrens (2002) und Kritiker der Regierung Schüssel in Erscheinung.

Zu den zahlreichen Publikationen Tálos' zählen etwa "Austrofaschismus. Beiträge über Politik, Ökonomie und Kultur 1934/1938" (Herausgeber gemeinsam mit Wolfgang Neugebauer, 1987, zuletzt 7. Auflage 2014), das "Handbuch des politischen Systems Österreichs: Zweite Republik" (Mitherausgeber, 1991, mehrere Neuauflagen), das "Handbuch des politischen Systems Österreichs: Erste Republik 1918−1933" (Mitherausgeber, 1995), "Vom Siegeszug zum Rückzug: Sozialstaat Österreich 1945−2005" (2005, Neuausgabe 2020), "Das austrofaschistische Österreich 1933−1938" (2017) oder "Sicherheit, neuer Nationalismus und EU" (Mitverfasser, 2021).

Für seine Arbeit wurde Emmerich Tálos mit einer Reihe von Preisen ausgezeichnet, unter anderem mit dem Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse (2014) und dem Goldenen Doktordiplom der Universität Wien.

Literatur

Weblinks