Clemens Jabloner

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Daten zur Person
Personenname Jabloner, Clemens
Abweichende Namensform
Titel Univ.-Prof., Dr. iur., Dr. h.c.
Geschlecht männlich
PageID 39176
GND 123143772
Wikidata Q1099985
Geburtsdatum 28. November 1948
Geburtsort Wien
Sterbedatum
Sterbeort
Beruf Jurist
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage, Gedenktage-GW
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Letzte Änderung am 10.11.2023 durch WIEN1.lanm09krs


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Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Leiter der Sektion Zentrale Personalverwaltung des Bundeskanzleramtes (1989 bis 1991)
  • Vizepräsident des Verwaltungsgerichtshofes (1991 bis 1993)
  • Geschäftsführer des Hans Kelsen-Instituts (1993)
  • Präsident des Verwaltungsgerichtshofes (1993 bis 31.12.2013)
  • Vorsitzender der Historikerkommission der Republik Österreich (1998 bis 2003)
  • Vorsitzender des Kunstrückgabebeirates (2008)
  • Mitglied des Österreich-Konvents (30.06.2003 bis 31.01.2005)
  • Universitätsrat der Universität Salzburg (16.12.2008 bis 2018)
  • Bundesminister für Verfassung, Reformen, Deregulierung und Justiz (03.06.2019 bis 07.01.2020)
  • Vizekanzler (03.06.2019 bis 07.01.2020)
  • Leiter der Forschungsstelle "Hans Kelsen und sein Kreis" an der Universität Wien (2019)

  • Großes Goldenes Ehrenzeichen am Bande für Verdienste um die Republik Österreich (Verleihung: 2000)
  • Marietta und Friedrich Torberg-Medaille (Verleihung: 2005)
  • Große Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (Verleihung: 19. Mai 2009, Übernahme: 16. Dezember 2009)
  • Ehrenmitglied der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (Übernahme: 17. Oktober 2008)
  • Österreichischer Verfassungspreis (Verleihung: 2015)
  • Preis der Stadt Wien für Geistes-, Sozial-, Kultur- und Rechtswissenschaften (Verleihung: 2021)


Clemens Jabloner, * 28. November 1948 Wien, Jurist, Politiker.

Biografie

Clemens Jabloner studierte nach der Matura Rechtswissenschaften an der Universität Wien, wo er 1972 zum Dr. iur. promovierte. Nach der Ableistung des Präsenzdienstes und der Tätigkeit als Rechtspraktikant trat er 1974 als Vertragsbediensteter in das Bundesministerium für Soziale Verwaltung ein.

Schon 1975 wechselte er als Universitätsassistent an das Institut für Verfassungs- und Verwaltungsrecht der damaligen Hochschule für Welthandel in Wien, ein Jahr später an das Institut für Staats- und Verwaltungsrecht an der Universität Wien. Ab März 1978 wirkte er im Verfassungsdienst des Bundeskanzleramtes; 1982 wurde er mit der Leitung des Medienreferates betraut, 1984 mit der Abteilung für Länderangelegenheiten und Verwaltungsreform. Clemens Jabloner habilitierte sich 1988 mit einer Arbeit über die Mitwirkung der Bundesregierung an der Landesgesetzgebung als Universitätsdozent; 1993 wurde ihm der Berufstitel "Universitätsprofessor" verliehen.

Im Jahr 1989 übernahm der Jurist die Leitung der Sektion Zentrale Personalverwaltung im Bundeskanzleramt. 1991 wechselte er an den Verwaltungsgerichtshof, zunächst als Vizepräsident, ab 1993 als Präsident dieses Organs. Zu seinen Leitungsagenden gehörten alle Angelegenheiten, die die innere Organisation, das Personal und das Budget des Gerichtshofes betreffen. Er verblieb in dieser Funktion bis zum Jahresende 2013.

Von 1998 bis 2003 fungierte Clemens Jabloner als Vorsitzender der beim Österreichischen Staatsarchiv eingerichteten "Historikerkommission der Republik Österreich", deren Auftrag es war, "den gesamten Komplex Vermögensentzug auf dem Gebiet der Republik Österreich während der NS-Zeit sowie Rückstellungen bzw. Entschädigungen (sowie wirtschaftliche oder soziale Leistungen) der Republik Österreich ab 1945 zu erforschen und darüber zu berichten". Im Laufe dieser Zeit hat die Kommission über 50 Forschungsprojekte, an denen rund 150 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in mehreren Staaten beteiligt waren, in Auftrag gegeben. In Folge bestellte man Jabloner zum Vorsitzenden des Kunstrückgabebeirats, der für die Rückgabe NS-bedingt entzogenen Eigentums verantwortlich ist.

2014 wurde der Jurist mit der "Hans Kelsen-Professur" an der Universität Wien betraut, die er bis 2019 innehatte. Darüber hinaus ist er seit 1993 Geschäftsführer des Hans Kelsen-Institutes; von Juni 2003 bis Jänner 2005 war er auch Mitglied des Österreich-Konvents. 2017 bekleidete er eine Gastprofessur an der französischen Elite-Universität L'École des Hautes Études en Sciences Sociales (EHESS). Als Bundesminister für Verfassung, Reformen, Deregulierung und Justiz sowie als Vizekanzler in der Regierung Bierlein fungierte er von Juni 2019 bis Jänner 2020. Seit Juni 2019 wirkt er als Leiter der Forschungsstelle "Hans Kelsen und sein Kreis" an der Universität Wien.

Werke (Auswahl)

Clemens Jabloner hat zahlreiche Arbeiten und Beiträge zur Rechtstheorie, zum öffentlichen Recht und zum Aufgabenkomplex der Historikerkommission veröffentlicht sowie herausgegeben, unter anderem:

  • Clemens Jabloner: Die Mitwirkung der Bundesregierung an der Landesgesetzgebung. Wien: Verlag der Österreichischen Staatsdruckerei 1989
  • Clemens Jabloner / Robert Walter [Hg.]: Strukturprobleme des öffentlichen Rechts. Wien: Manz 1995
  • Clemens Jabloner / Friedrich Stadler [Hg.]: Logischer Empirismus und Reine Rechtslehre. Wien [u. a.]: Springer 2001
  • Clemens Jabloner / Heinz Mayer [Hg.]: Österreichische Rechtswissenschaft in Selbstdarstellungen. Wien [u. a.]: Springer 2003
  • Clemens Jabloner / Robert Walter / Klaus Zeleny [Hg.]: Hans Kelsens stete Aktualität. Wien: Manz 2003
  • Clemens Jabloner: Der Jurist in der Zeitgeschichte. Baden-Baden: Nomos 2004
  • Clemens Jabloner / Robert Walter / Klaus Zeleny [Hg.]: Der Kreis um Hans Kelsen. Wien: Manz 2008
  • Clemens Jabloner / Thomas Olechowski / Klaus Zeleny [Hg.]: Methodenreinheit und Erkenntnisvielfalt. Aufsätze zur Rechtstheorie, Rechtsdogmatik und Rechtsgeschichte. Wien: Manz 2013
  • Clemens Jabloner / Thomas Olechowski / Klaus Zeleny [Hg.]:Das internationale Wirken Hans Kelsens. Wien: Manz 2016
  • Clemens Jabloner / Thomas Olechowski / Klaus Zeleny [Hg.]:: Hans Kelsen in seiner Zeit. Wien: Manz 2019
  • Clemens Jabloner / Thomas Olechowski / Klaus Zeleny [Hg.]: Die Verfassungsentwicklung 1918–1920 und Hans Kelsen. Wien: Manz 2020

Quellen

Literatur

  • Preise der Stadt Wien 2021 für herausragende Leistungen in Kultur und Wissenschaft. In: Rathauskorrespondenz, 01.09.2021
  • Recht.Extrajournal.Net: Clemens Jabloner übernimmt Hans Kelsen Professur für Rechtstheorie an der Uni Wien, 05.09.2014 [Stand: 13.04.2022]
  • Clemens Jabloner: "Ich fürchte die Macht der Demagogen". In: Die Presse, 02.09.2013
  • Wien ehrt Clemens Jabloner. In: Rathauskorrespondenz, 16.12.2009
  • Who is Who in Österreich. Supplementwerk 2006. 21. Ausgabe. Zug: Who is Who Verlag 2006
  • Brigitte Bailer-Galanda [u. a.]: Schlussbericht der Historikerkommission der Republik Österreich. Wien / München 2003 (Veröffentlichungen der Österreichischen Historikerkommission. Vermögensentzug während der NS-Zeit sowie Rückstellungen und Entschädigungen seit 1945 in Österreich, 1)

Weblinks