Carl E. Schorske

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Daten zur Person
Personenname Schorske, Carl E.
Abweichende Namensform Schorske, Carl Emil
Titel Univ. Prof. DDr.
Geschlecht männlich
PageID 37684
GND 11898859X
Wikidata Q683876
Geburtsdatum 15. März 1915
Geburtsort New York City
Sterbedatum 13. September 2015
Sterbeort
Beruf Kulturhistoriker
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 15.01.2021 durch DYN.krabina
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

Es wurden noch keine Adressen zu dieser Person erfasst!

Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Preis der Stadt Wien für Publizistik (Verleihung: 1985)
  • Großes Silbernes Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich (Verleihung: 1996)
  • Goldenes Ehrenzeichen für Verdienste um das Land Wien (Verleihung: 2000)
  • Victor-Adler-Staatspreis für Geschichte sozialer Bewegungen (Verleihung: 2007)
  • Ehrenbürger der Stadt Wien (Verleihung: 2011, Übernahme: 25. April 2012)
  • Pulitzer-Preis (Verleihung: 1981)


Carl E. Schorske, * 15. März 1915 New York, † 13. September 2015. Kulturhistoriker

Biographie

Carl E. Schorske studierte Geschichte und Kulturwissenschaften an den Universitäten Columbia und Havard, wo er zum Ph.D. (Dr. phil.) promoviert wurde. Er wandte sich der akademischen Laufbahn zu und lehrte zunächst an der Wesleyan University, anschließend an der University of California in Berkeley und von 1969 bis zu seiner Emeritierung 1980 an der Princeton University, wo er 6 Jahre lang dem “Programme in Cultural Studies“ vorstand.

Im Zentrum seines wissenschaftlichen Interesses stand und steht die europäische Geistes- und Kulturgeschichte seit dem 18. Jahrhundert. Seine Österreich-Studien konzentrierten sich auf politische und kulturelle Strömungen im Kontext der Krise des Spätliberalismus in den letzten Jahrzehnten der Donaumonarchie. Sie kulminierten 1979 in dem Werk „Fin-de-Siecle Vienna: Politics and Culture" (deutsch: "Wien. Geist und Gesellschaft im Fin-de-Siecle", 1982). Zu diesem Forschungsbereich zählt auch der Band „Eine österreichische Identität: Gustav Mahler“ (1996). Neben Monographien schrieb Carl E. Schorske auch zahlreiche Artikel und Vorworte in Katalogen und Zeitschriften sowie Buchrezensionen. Als Herausgeber fungierte Schorske bei dem Werk "Budapest and New York. Studies in Metropolitan Transformation 1870-1930" (1994).

Schorske wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, insbesondere 1981 mit dem Pulitzerpreis für sein Hauptwerk „FindeSiècle Vienna“, „a profound work on one of the most important chapters of modern intellectual history“, wie es ein Kritiker ausdrückte. Das Werk wurde in 7 Sprachen übersetzt. Schorschke interpretierte darin das Werden der Ringstraße, das Ende des politischen Liberalismus, den Aufstieg Karl Luegers und, als Antithese zum politischen Populismus, die äußerst innovative, vom assimilierten Judentum geprägte Wissenschafts- und Kunstszene, die abseits der etablierten Institutionen entstand.

Für seine wissenschaftliche Arbeiten und sein praktisches Engagement für die Internationalisierung der Kulturwissenschaften in Österreich wurde er mehrfach ausgezeichnet. Seit 1993 ist Schorske Ehrenvorsitzender des Wissenschaftlichen Beirates des Internationalen Zentrums Kulturwissenschaft in Wien.

Schorske ist ferner Ehrendoktor mehrerer renommierter Universitäten, wie Princeton, der New York School of Social Research und der Universitäten Salzburg und Graz, Mitglied der American Academy of Arts and Sciences, korrespondierendes Mitglied der Österreichische Akademie der Wissenschaften und Ehrenmitglied der königlich niederländischen Akademie der Künste. Vom 8. Bis 10. Juni 2000 fand in Wien ein Symposium zu Ehren Carl Schorskes unter dem Titel „Jahrhundertwende. Generationen und Kulturanalyse“ statt. Bei der Laudatio anläßlich der Verleihung der Ehrenbürgerwürde an Carl E. Schorske (2012) wurde der große Einfluss von Schorskes wissenschaftlicher Forschung auf die Außenwirkung Wiens hingewiesen, die sich sogar im Kunsthandel hinsichtlich der Bewertung der Kunst des Fin de Siècle niedergeschlagen habe. Wien sei in der Folge als "Hauptstadt der Jahrhundertwende" gesehen worden.

Literatur

Links: