Burgfriedensgrenze, Währing, Döbling, Spittelau (1670)

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Plan der Burgfriedensgrenze in Währing, Döbling und der Spittelau mit Darstellung der Vorstädte Alservorstadt und Roßau
Daten zur Karte
Art der Karte Plan
Originaltitel
Beschreibung Burgfriedensgrenze in Währing, Döbling, Spittelau mit Darstellung der Vorstädte Alservorstadt und Rossau
Erscheinungsjahr 1670
Ausfertigung Zeichnung
Maßstab 1:5530
Ausrichtung Süden
Kartenzeichner
Orte Als, Alservorstadt (Vorstadt), Donaukanal, Krottenbach, Roßau (Vorstadt), Erbsenbach
Bezirk
WikidataID
Objektbezug Frühe Neuzeit, Karten, Grenzsteine, Burgfried
Quelle
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Letzte Änderung am 22.03.2024 durch WIEN1.lanm08uns
Bildname WStLA KS Sammelbestand P1 4.jpg
Bildunterschrift Plan der Burgfriedensgrenze in Währing, Döbling und der Spittelau mit Darstellung der Vorstädte Alservorstadt und Roßau

Überblick

Der handgezeichnete Plan von 1670 zeigt die Vorstädte Alservorstadt und (Roßau, sowie die Burgfriedensgrenze von Wien in Währing, Döbling und der Spittelau. Er dokumentiert die topographische Situation und die Flussläufe, wie auch die Landnutzung der Bereiche des 8., 9. und 19. Bezirks in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts.

Entstehungsgeschichte

Der nach Süden ausgerichtete Plan entstand im Rahmen der Klärung eines Rechtsstreits zwischen dem seit 1573 im Besitz der Jesuiten stehenden Kloster St. Anna und der Stadt Wien. Dies geht aus der Erläuterung zum Plan hervor:

"An heund den 18ten Junii (1)670 hat der Procurator bei St. Anna H(err) Pater Porth, sein Socius Bruder Leopoldt, und dero bestelter Advocat H(err) Dr. Hager, in dise von denen H(erren) von Wien producirte mappam, in Gegenwarth der ansehentlichen deputirten Herren Räthe und Commissarii bei dem gehaltenen augenschein in loco, eingewilliget. (Unterschrift.) Johann jacob Härkhl, Secretarius"

Karteninhalt

Der Plan gibt etliche topographisch interessante Aspekte wieder. So ist die Spittelau eindeutig als Insel im Donaufluss dargestellt, und die später, nach der Pest von 1679, auf der Spittelau befindlichen Pestbaracken sind noch nicht verzeichnet. Neben der Donau werden auch die oberhalb der Stadt einmündenden Nebenbäche, der Alserbach und der Krottenbach unterhalb von Döbling wiedergegeben. Zudem zeigt sich die wirtschaftliche Bedeutung des Donauufers oberhalb von Wien zur Ziegelgewinnung.

Administrativ zeigt sich, dass der Wiener Burgfried, die Grenze der administrativen Zuständigkeit des Magistrats, bereits in der Zeit vor dem großen Burgfriedensprivileg Kaiser Leopolds I. von 1698 über die Grenze des späteren Linienwalls hinaus bis nach Währing ging.

Unter der Nummer 7 ist das "Lazareth" eingezeichnet. Das Lazarett Johannes in der Siechenals befand sich am Gelände der Johanneskirche und wurde später in das (Alte) Allgemeine Krankenhaus eingegliedert.

Aus kartographischer Sicht sind die Darstellungen der Niveauunterschiede interessant. Vor allem die Böschungen zu den Wasserläufen hin sind sehr plastisch und eindrucksvoll wiedergegeben.

Quelle

Literatur

  • Ferdinand Opll: Wien im Bild historischer Karten. Die Entwicklung der Stadt bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts. Böhlau: Wien/Köln/Weimar 2004