Bethausverein Mikdosch Meat

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Statut des Bethausvereins Mikdosch Meat, 1898: Name des Vereins
Daten zur Organisation
Art der Organisation Verein
Datum von 1898
Datum bis 1938
Benannt nach
Prominente Personen
PageID 65862
GND
WikidataID
Objektbezug Jüdisches Bethaus, Jüdische Geschichte
Quelle
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Letzte Änderung am 13.04.2021 durch DYN.krabina
Bildname Bethausverein Mikdosch Meat.jpg
Bildunterschrift Statut des Bethausvereins Mikdosch Meat, 1898: Name des Vereins
  • 2., Franz-Hochedlinger-Gasse 8

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48° 13' 9.56" N, 16° 22' 22.21" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Vereinsgeschichte

Der jüdische Bethausverein Mikdosch Meat (siehe auch Mikdosch Me'at = Kleines Heiligtum) wurde im Jahr 1898 in Wien gegründet und unterhielt zunächst in 2., Raimundgasse 2/1/8 und anschließend in 2., Franz-Hochedlinger-Gasse 8 bis 1938 ein Jüdisches Bethaus und Vereinslokal. Der Proponent und Schriftführer des „Israelitischen Krankenunterstützungsvereins Der Wiener Dienstmann“ Simon Kweller, 1898 wohnhaft in 2., Glockengasse 4 reichte die Statuten bei der Vereinsbehörde am 14. Juli 1898 ein. „Der Zweck des Vereins“ bestand „darin, den religiösen und rituellen Wünschen der Mitglieder des israelitischen Kranken-Unterstützungs-Vereins ‚Der Wiener Dienstmann‘ Rechnung zu tragen und ordnungsgemäße Abhaltung des Gottesdienstes nach polnisch-jüdischem Ritus“ (Statut 1898, § 2). "Ordentliche Mitglieder" konnten nur Mitglieder des „Israelitischen Kranken-Unterstützungsvereins Der Wiener Dienstmann“ sein.[1]. Der Verein wurde nach 1945 nicht wieder begründet.

Arisierung und Vereinsauflösung 1938/1939

Die Einrichtungsgegenstände wurden beschlagnahmt und als Brennmaterial an die Nationalsozialistische Volkswohlfahrt übergeben. [2] Die Auflösung des Israelitischen Bethausvereins Mikdosch Meat sowie dessen Löschung aus dem Vereinsregister durch den Stillhaltekommissar für Vereine, Organisationen und Verbände erfolgte im Verlauf des Jahres 1939. Das Vereinsvermögen in der Höhe von 783,77 Reichsmark wurde exklusive einer Aufbauumlage von 20% und einer Verwaltungsgebühr von 5% (195,94 Reichsmark) in die Israelitische Kultusgemeinde Wien für Fürsorgezwecke eingewiesen. [3]

Bedeutende Rabbiner

  • Rabbiner des Bethausvereins Mikdosch Meat war Rabbiner Moses Blech. Aus dem Studium jüdischer Zeitungen geht hervor, dass Rabbiner Moses Blech jahrzehntelang in der jüdischen Orthodoxie Wiens, besonders in der Jugendarbeit, aktiv war.

Vereinsvorstand 1898

  • Obmann: Adolf Armuth, 1898 wohnhaft in 2., Negerlegasse 8
  • Obmannstellvertreter: Lieber Grund, Damenschneider, 2., Odeongasse 7
  • Kassier: Moritz Huth, Fischhändler, 2., Zirkusgasse 39
  • Kassier-Stellvertreter: Fischl Gross, 2., Salzgries 17
  • Emanuel Schlomowits, 2., Malzgasse 1
  • Kontrollor: Bernad Beiler, 2., Taborstraße 96
  • Kontrollor-Stellvertreter: Leopold Drexler, 2., Im Werd 15[4]

Vereinsvorstand bis 1938

  • Einer der Obmänner war Osias Rubin, *28. Februar 1867, deportiert in das Ghetto Theresienstadt 22. November 1942, † 28. Juli 1942 Theresienstadt, zuletzt wohnhaft 2., Kleine Pfarrgasse 12/16.[5].
  • Der letzte Obmann war Leopold Schattner, Kaufmann, 1938 wohnhaft in 2., Rembrandtstraße 28/6.[6]

Quellen

Literatur

  • David Jüdische Kulturzeitschrift
  • Hugo Gold: Geschichte der Juden in Wien. Ein Gedenkbuch. Tel-Aviv: Publishing House Olamenu 1966, S. 119.
  • Jahresbericht der Israelitischen Kultusgemeinde Wien 1932 und 1936.
  • Jüdisches Jahrbuch für Österreich, Wien 1932.
  • Krakauer Kalender vom Jahre 1937.
  • Elisheva Shirion: Gedenkbuch der Synagogen und Jüdischen Gemeinden Österreichs. Hg. Vom Synagogen Memorial, Jerusalem. Wien: Berger-Horn 2012 (Synagogen Gedenkbücher Deutschland und Deutschsprachige Gebiete, 5 Österreich), S. 95.

Einzelnachweise

  1. Wiener Stadt- und Landesarchiv, M.Abt. 119, A 32: 2366/1939 und David Jüdische Kulturzeitschrift.
  2. Österreichisches Staatsarchiv, Archiv der Republik, Stillhaltekommissar Wien: IV Ac 31 A 2/8, Karton 555, Brief, gezeichnet unleserlich an Hanko (Vorname bei derzeitigem Forschungsstand unbekannt) vom 14. Jänner 1939 .
  3. Österreichisches Staatsarchiv, Archiv der Republik, Stillhaltekommissar Wien: IV Ac 31 A 2/8, Karton 555.
  4. Wiener Stadt- und Landesarchiv, M.Abt. 119, A 32: 2366/1939 und Adolph Lehmann's allgemeiner Wohnungs-Anzeiger : nebst Handels- u. Gewerbe-Adressbuch für d. k.k. Reichshaupt- u. Residenzstadt [...].
  5. Wiener Stadt- und Landesarchiv, M.Abt. 119, A 32: 2366/1939 und David Jüdische Kulturzeitschrift.
  6. Österreichisches Staatsarchiv, Archiv der Republik, Stillhaltekommissar Wien: IV Ac 31 A 2/8, Karton 555.