Anton Burg

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Daten zur Person
Personenname Burg, Anton
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 12517
GND 143594168
Wikidata Q21035525
Geburtsdatum 25. Dezember 1767
Geburtsort Sobernheim an der Nahe
Sterbedatum 9. Oktober 1849
Sterbeort Wieden
Beruf Tischler, Maschinenfabrikant, Grundbesitzer
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 21.11.2022 durch WIEN1.lanm09was
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
  • 4., Favoritenstraße 50 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Mittlere goldene Verdienstmedaille

  • Armen-Bezirksdirektor am Schaumburgergrund

Anton Burg, * 25. Dezember 1767 Sobernheim an der Nahe (Rheinhessen, heute: Rheinland-Pfalz, Deutschland), † 9. Oktober 1849 Wieden, Tischler, Maschinenfabrikant, Grundbesitzer.

Biografie

Anton Burg wurde als eines von zehn Kindern geboren. In der Literatur finden sich sowohl der 14. März als auch der 25. Dezember als Geburtstag, wobei dem 25. Dezember aufgrund des "Familienbuches der katholischen Pfarrei Bad Soberheim, St. Matthäus", der Vorzug zu geben ist.

Der gelernte Tischler zog 1790 nach Wien, wo er die 1763 geborene Katharina Wedl heiratete und 1798 eine Fabrik für landwirtschaftliche Maschinen gründete. In weiterer Folge kaufte er auf der Wieden ein eigenes Haus, in dem sich auch die Werkstatt befand. In gelegentlichen Anzeigen in der Wiener Zeitung warb Burg für die von ihm hergestellten, zum Teil selbst erfundenen Geräte, darunter Dreschmaschinen, Schneidemaschinen, Heuwendemaschinen, Anbaumaschinen und Pflüge. Sein ältester Sohn Adam, der spätere Direktor des k.k. Polytechnischen Instituts in Wien, wurde am 21. Januar 1797 geboren, der 1803 geborene Anton arbeitete von Jugend an im väterlichen Betrieb und erbte ihn nach dem Tod des Vaters.

Als der badische Forstmeister Karl Drais 1817 seine Laufmaschine ("Draisine"), Prototyp eines Fahrrads, entwickelte, bewarb er sich erfolglos um ein Privileg zur Herstellung in Österreich. Burg baute daraufhin die "Fahr-(Lauf-)Maschine" in seiner Werkstätte nach und trug so zur Verbreitung der "Draisine" in Wien bei. In seinem Hof bot er entgeltliche Übungsstunden für das neue Gerät um 20 Kreuzer für eine Viertelstunde und 36 Kreuzer für eine halbe Stunde an. Sein Fahrrad schlug sich mit 66 bis 100 Gulden zu Buche.

Darüber hinaus erfand Burg eine dreirädrige, fußbetriebene Maschine mit Lenkmöglichkeit und eine Maschine, die Reitbewegungen simulieren konnte, um mit einer sitzenden Tätigkeit verbundenen Übeln abzuhelfen. Er wirkte als (Laien-)Richter und Armen-Bezirksdirektor der Vorstadt Schaumburgergrund, außerdem war er Mitvorsteher der dortigen "Kinderbewahranstalt". Für sein karitatives Engagement erhielt er 1822 den Ehrentitel eines "Armenvaters". Darüber hinaus wurde er mit der mittleren goldenen Verdienstmedaille geehrt. Seit 1811 durfte der Hofmaschinist und Eigentümer der "K. K. Hofackerwerkzeug- und Maschinenfabrik Anton Burg & Sohn" den kaiserlichen Adler führen und 1827 erhielt er das Bürgerrecht der Stadt Wien ehrenhalber.

Burg starb am 9. Oktober 1849 in Wien. Im Juli 1876 wurde die Anton-Burg-Gasse im 4. Wiener Gemeindebezirk nach dem Unternehmer benannt.

Literatur

  • Wienbibliothek im Rathaus/Portheimkatalog
  • Österreichische Akademie der Wissenschaften [Hg.]: Österreichisches Biographisches Lexikon 1815−1950. Band 1. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1957, S. 128
  • Wiener Zeitung, 11.10.1849
  • Wiener Zeitung, Allgemeines Intelligenzblatt, 16.05.1818, S. 997
  • Wiener Zeitung, Allgemeines Intelligenzblatt, 22.06.1816, S. 1367 f.
  • Rheinhessisches Fahrradmuseum: Anton Burg, der Tischler von der Nahe [Stand: 02.05.2017]