Andreas von Stifft (III.)

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Daten zur Person
Personenname Stiff, Andreas von
Abweichende Namensform Stift, Andreas von
Titel Dr. jur., Freiherr
Geschlecht männlich
PageID 17887
GND 117258571
Wikidata Q55126969
Geburtsdatum 10. Mai 1819
Geburtsort Wien
Sterbedatum 13. Dezember 1877
Sterbeort Wien
Beruf Journalist, Schriftsteller, Politiker
Parteizugehörigkeit Liberaler
Ereignis Revolution 1848
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Revolution 1848
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 18.10.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof Friedhof Laab im Walde
Grabstelle
  • 1., Augustinerstraße 12 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Stifft (Stift) Andreas (III.) Freiherr von, * 10. Mai 1819 Wien, † 13. Dezember 1877 Wien 1, Augustinerstraße 12 (Friedhof Laab im Walde, Niederösterreich), Journalist, Schriftsteller, Politiker. Sohn des Andreas Stifft (II.), Enkel des Andreas Joseph Stifft.

Studierte an der Universität Wien (Dr. jur. 1842), war 1842-1848 Auskultant beim niederösterreichischen Landrecht und im Revolutionsjahr 1848 bis Juli Mitarbeiter bei der Allgemeinen österreichischen Zeitung, danach bei der Zeitung "Der Radikale". Im Mai 1848 kritisierte er heftig den Verfassungsentwurf. Stifft war Mitglied radikaler Vereine (Neuer Verein der Volksfreunde; Vereinigte Gesellschaft der Volksfreunde und Liberalen; Demokratischer Verein), verteidigte am 11. September den Journalisten Sigmund Engländer gegen eine von Fürst Windisch-Graetz erhobene Ehrenbeleidigungsklage. Stifft war Mitglied des am 5. Oktober gewählten und am 7. Oktober konstituierten Wiener Gemeinderats, musste aber am 1. November auf Verlangen von Windisch-Graetz ausscheiden; nur die Intervention seines Vaters bewahrte ihn vor politischer Verfolgung. Stifft lebte danach als freier Schriftsteller, publizierte in der Zeitschrift "Der Wanderer" und veröffentlichte Bücher (unter anderem Dramatische Schriften, 1861; Drei Brüder vom Geiste, 1862; Im Sturm des Lebens, 1864; Kulturstudien, 1865). Mitbegründer der "Concordia" (1859). Im Privatleben gehörte er zu den Anhängern eines christlichen Mystizismus; 1841-1856 stand er unter dem Einfluss einer Hellseherin; zunehmend entwickelte er sich zum Sonderling, dessen Stammlokal die Gerstenbrandsche Bierhalle in der Augustinerstraße war.

Literatur

  • Wiener klinische Wochenschrift. Wien / New York: Springer 2 (1889), Nummer 23
  • Otto Titan von Hefner [Hg.]: J. Siebmacher's großes Wappenbuch. Band 4/4/2: Niederösterreichischer Adel. S-Z. Nürnberg: Bauer & Raspe 1918, S. 232
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. Band 39: Stifft–Streel. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1879
  • Österreichisches Biographisches Lexikon 1815-1950 (ÖBL). Band 13, Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften, Wien 2009, S. 256f.

Weblinks