Alexander Scharf

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zur Person
Personenname Scharf, Alexander
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 3599
GND 139105786
Wikidata Q2642962
Geburtsdatum 24. Mai 1834
Geburtsort Budapest
Sterbedatum 3. November 1904
Sterbeort Wien
Beruf Journalist, Industrieller
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 15.01.2021 durch DYN.krabina
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
  • 9., Kolingasse 20 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Alexander Scharf, * 24. Mai 1834 Budapest, † 3. November 1904 Wien 9, Kolingasse 20, Journalist, Industrieller.

Scharf gab Ende der 1850er Jahre in Wien die Verlosungszeitung "Fortuna" und eine Börsenkorrespondenz heraus und gründete 1863 (angeregt durch den englischen Observer) die erste Montagszeitung Österreichs (Wiener Sonn- und Montags-Zeitung), die ihren Schwerpunkt in der Wirtschaftsberichterstattung hatte. 1865-1873 gab er die "Wiener Börsen-Zeitung" heraus.

Politisch gemäßigt liberal und antiklerikal, wandte sich Scharf gegen Luegers christlichen Sozialismus und den Antisemitismus. Gegen Karl Lueger führte er auch einen aufsehenerregenden Presseprozess.

Scharf war Generalrepräsentant der North British and Mercantile Insurance Company und auch an der Gründung des ersten großen österreichischen Versicherungssyndikats beteiligt. 1891 gründete er (mit Sohn Paul und Schwiegersohn Rudolf Latzko) die Glühlampenfabrik Watt (ab 1917 Markenname Tungsram, seit 1971 Tungsram Austria AG).

Scharf war ein bedeutender Kunstsammler, wurde jedoch wegen seiner spekulativen Börsengeschäfte (durch die er zu Reichtum kam) zwiespältig beurteilt.

Literatur

  • Ludwig Eisenberg: Das geistige Wien. Künstler- und Schriftsteller-Lexikon, Mittheilungen über Wiener Architekten, Bildhauer, Bühnenkünstler, Graphiker, Journalisten, Maler, Musiker und Schriftsteller. Band 1. Wien: Daberkow 1889
  • Hermann Clemens Kosel: Deutsch-österreichisches Künstler- und Schriftsteller-Lexikon. Band 1: Biographien der Wiener Künstler und Schriftsteller. Wien: Verlag der Gesellschaft für Graphische Industrie 1902
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954 - lfd. (weitere Literatur)
  • Patricia Steines: Hunderttausend Steine. Grabstellen großer Österreicher jüdischer Konfession auf dem Wiener Zentralfriedhof, Tor I und Tor IV. Wien: Falter-Verlag 1993, S. 184