Matzleinsdorfer Katholischer Friedhof

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Katholischer Matzleinsdorfer Friedhof, 1904/05
Daten zum Objekt
Art des Objekts Friedhof
Datum von 1784
Datum bis 1923
Name seit
Andere Bezeichnung
Frühere Bezeichnung
Benannt nach
Bezirk 10
Prominente Bewohner
Besondere Bauwerke
PageID 28035
GND
WikidataID
Objektbezug Friedhöfe
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 24.03.2023 durch WIEN1.lanm08jan
Bildname HMW 029089 00004.jpg
Bildunterschrift Katholischer Matzleinsdorfer Friedhof, 1904/05

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48° 10' 50.90" N, 16° 21' 55.75" E  zur Karte im Wien Kulturgut

Matzleinsdorfer Katholischer Friedhof am Generalstadtplan von 1904

Als Joseph II. aus sanitären Gründen die Schließung der Friedhöfe innerhalb des Linienwalls anordnete, entstanden vor den Linien fünf Kommunalfriedhöfe. Bei der Anlage desjenigen vor der Matzleinsdorfer Linie griff man auf den bereits bestehenden (aber bedeutungslos gewordenen) Nikolsdorfer Friedhof zurück. Dessen Areal wurde für die Anlage des nunmehrigen Matzleinsdorfer Friedhofs entsprechend vergrößert, Teile der alten Mauern wurden entfernt und alte Grabstellen aufgelassen. Bestattungen fanden ab Jänner 1784 bis 1874 statt. 1787 (geringfügig), 1829, 1852 und 1855 wurde der Friedhof erweitert. Am 10. Oktober 1874 ordnete der Magistrat wegen dem neuen Zentralfriedhof die Schließung an, wogegen Beschwerde erhoben wurde. Die Niederösterreichische Statthalterei bestätigte zwar am 22. Dezember 1874 den Beschluss, ließ jedoch vorübergehend Ausnahmen für bestehende Grüfte zu. Nichtsdestoweniger kam es jahrzehntelang zu keiner Räumung des Friedhofs. Lediglich der östlich des katholischen Teils gelegene "Türkische Friedhof" wurde anlässlich des Durchbruchs der Landgutgasse zum Gürtel gemeinsam mit dem westlich an ihn anschließenden Teil des katholischen Friedhofs geräumt. Erst am 9. Mai 1923 beschloss der Gemeinderat die endgültige Räumung. Am 3. Oktober 1923 wurde die in eine Gartenanlage umgewandelte ehemalige Begräbnisstätte eröffnet (Waldmüllerpark; die Benennung erfolgte nach dem 1865 hier bestatteten Ferdinand Georg Waldmüller). Bedeutende Grabdenkmäler berühmter Persönlichkeiten, die seinerzeit auf diesem Friedhof bestattet worden waren, wurden in einem Grabmalhain (100 historische Grabsteine) am Rand der Parkanlage vereinigt. Der Grabstein Waldmüllers wurde 1991 restauriert.

Siehe auch: Waldmüllerpark, Grabmalhain Waldmüllerpark, Matzleinsdorfer Evangelischer Friedhof (10., Triester Straße 1)

Matzleinsdorfer Katholischer Friedhof: Liste der hier bestatteten Personen

Im Wien Geschichte Wiki gibt es 52 Einträge von Personen, die auf diesem Friedhof bestattet sind.

BildPersonennameBerufGeburtsdatumSterbedatumGrabstelle
Georg AltmütterTechnologe6 Oktober 17872 Januar 1858Gräberhain Waldmüllerpark, Nummer 98
Sophie BaumannSchauspielerin177614 Juli 1840
Johann van BeethovenApotheker2 Oktober 176612 Januar 1848Gräberhain Waldmüllerpark, Nummer 90
Bartholomäus BondraSänger
Schauspieler
Regisseur
Komponist
18 August 175821 September 1829
Therese BrockmannSchauspielerin173820 September 1793
Joseph Daniel BöhmBildhauer
Medailleur
15 März 179415 August 1865Gräberhain Waldmüllerpark, Nummer 11
Josef CachéSchauspieler
Sänger
Bühnenautor
26 August 177026 Januar 1841
Johanna CostenobleSängerin
Schauspielerin
10 September 177716 Juli 1828
Josef Georg DaumGastwirt
Cafétier
1 Oktober 178912 Dezember 1854
Jacob DeutschmannOrgelbauer179511 März 1853Gräberhain Waldmüllerpark, Nummer 53
Josef DietrichGroßfuhrwerker
Realitätenbesitzer
178012 Juli 1855Gräberhain Waldmüllerpark, Nummer 20
Josef EckertHausbesitzer
Gemeinde-Vorsteher
177018 Mai 1868
Karl Ehmann (Baumeister)Baumeister28 August 177729 September 1829Gräberhain Waldmüllerpark, Nummer 37
Johann Nepomuk EnderMaler3 November 179316 März 1854Gräberhain Waldmüllerpark, Nummer 59
Philipp FlorianVizebürgermeister29 April 1857
Franz Anton FortiSänger8 Juni 179016 Juli 1859
Carl Adolph FrieseSchauspieler24 Oktober 183124 Januar 1900
Heinrich Friedrich FügerHistorienmaler8 Dezember 17515 November 1818
Pietro di GalvagniGroßhändler
Kunstmäzen
5 März 179727 Oktober 1868
Gewey WienVorstaedten.jpgFranz Xaver Karl GeweyBeamter
Schriftsteller
Schauspieler
14 April 176418 Oktober 1819Gräberhain Waldmüllerpark, Nummer 58
Leopold Anton GölisArzt
Pädiater
19 Oktober 176420 Februar 1827
Anton GüntherPriester
Philosoph
17 November 178324 Februar 1863
Georg HaltmayerNaturwissenschaftler12 Dezember 180329 Oktober 1867Gräberhain Waldmüllerpark, Nummer 57
Joseph Franz von JacquinBotaniker7 Februar 17669 Dezember 1839Gräberhain Waldmüllerpark, Nummer 75
HMW 055577 00029.jpgNikolaus Joseph von JacquinBotaniker
Arzt
16 Februar 172726 Oktober 1817Gräberhain Waldmüllerpark, Nummer 76
Joseph Ritter von SeyfriedLibrettist
Theatersekretär
Redakteur
24 März 178028 Juni 1849
Karl Adam KaltenbrunnerSchriftsteller
Mundartdichter
30 Dezember 18046 Januar 1867Gräberhain Waldmüllerpark
Johann Paul KaltenbäckGeschichtsforscher
Archivar
11 Januar 180422 Juni 1861Gräberhain Waldmüllerpark, Nummer 4
Joseph KoberweinSchauspieler13 Mai 177430 Mai 1857Waldmüllerpark, Grabdenkmalhain Nummer 16
Sophie KoberweinSchauspielerin5 März 178320 Januar 1842
… weitere Ergebnisse

Quellen

Literatur

  • Franz Knispel: Zur Geschichte der Friedhöfe in Wien. Wien: Wiener Stadtwerke - Städtische Bestattung 1992, Band 2, S. 124 ff.
  • Anton Lang: Vom Nikolsdorfer Friedhof zum Waldmüllerpark. Ein Beitrag zur Geschichte des katholischen Matzleindorfer Friedhofs in Wien-Favoriten. In: Jahrbuch des Vereins für Geschichte der Stadt Wien, 44/45. Wien: Verein für Geschichte der Stadt Wien 1988/1989, S. 92 ff. (auch als SA)
  • Werner Schubert: Favoriten. Wien: Mohl 1980, Register