Joseph Hellmesberger (der Jüngere)

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Daten zur Person
Personenname Hellmesberger, Joseph
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 9231
GND 103901396
Wikidata Q524466
Geburtsdatum 9. April 1855
Geburtsort Wien
Sterbedatum 26. April 1907
Sterbeort Wien
Beruf Komponist, Dirigent, Kapellmeister
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 31.07.2023 durch WIEN1.lanm09lue
Begräbnisdatum
Friedhof Hietzinger Friedhof
Grabstelle
  • 4., Favoritenstraße 70 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Joseph ("Pepi") Hellmesberger (der Jüngere), * 9. April 1855 Wien, † 26. April 1907 Wien 4, Favoritenstraße 70 (Hietzinger Friedhof), Komponist, Dirigent, Gattin Wilhelmine Scheichelbauer.

Biographie

Schüler seines Vaters, des wenige Tage vor seiner Geburt zum Konzertmeister ernannten Joseph Hellmesberger des Älteren, trat schon als Sechsjähriger auf und spielte 1870-1887 im Streichquartett seines Vaters die zweite Violine.

1870-1873 erstmals an der Hofoper engagiert, ging Hellmesberger jedoch 1874 als Konzertmeister ans Ringtheater. 1875 zum Militär eingezogen, wurde er Schlagwerker und später Kapellmeister bei der Deutschmeisterkapelle. Anschließend Sologeiger in der Hofoper und in der Hofkapelle, war er 1878 auch Professor für Violine am Konservatorium der Gesellschaft der Musikfreunde; 1881 ging Hellmesberger neuerlich ans Ringtheater, bei dessen Brand er sich nur mit Mühe retten konnte. 1884-1903 arbeitete er wieder im Verband des Hofopernorchesters (1886 wurde er Hofkapellmeister für Ballett und Konzert, 1899 Vizekapellmeister, 1900 Erster Hofkapellmeister). 1900 wurde Hellmesberger als Nachfolger Gustav Mahlers Leiter der Philharmonischen Konzerte, musste aber wegen eines privaten Vorfalls am 31. Oktober 1903 diese Stellung aufgeben. Hellmesberger ging vorübergehend nach Stuttgart, kehrte allerdings 1905 nach Wien zurück.

Er schrieb eine größere Zahl von Operetten (darunter Der Graf von Gleichen und seine Frauen, Erstaufführung 1880; Rikiki, Erstaufführung 1887; Das Orakel, Erstaufführung 1889; Das Veilchenmädel, Erstaufführung 1904; Wien bei Nacht, Erstaufführung 1905; Mutzi, Erstaufführung 1906), die (längst vergessene) Oper "Fata Morgana" (Erstaufführung 30. März 1886 am Kärntnertortheater), viele Tanzweisen und Lieder sowie das Singspiel "Wiener G'schichten" (Uraufführung erst 1934) und das Ballett "Die Perle von Iberien".

Literatur

  • Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Hugo Riemann: Riemann Musiklexikon. Mainz: Schott 1959-1961
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856-1891
  • Anton Bauer: Opern und Operetten in Wien. Verzeichnis ihrer Erstaufführungen in der Zeit von 1629 bis zur Gegenwart. Graz [u.a.]: Böhlaus Nachfolger 1955, S. 118
  • Währing. Ein Heimatbuch des 18. Wiener Gemeindebezirks. Wien: Selbstverlag Währinger Heimatkunde 1923-1925, S. 581
  • Gottfried Kraus [Hg.]: Musik in Österreich. Eine Chronik in Daten, Dokumenten, Essays und Bildern. Wien: Brandstätter 1989, S. 250
  • Kurt Dieman-Dichtl: Musik in Wien. Wien [u.a.]: Molden 1970, Reg.
  • Carl Dahlhaus / Hans Heinrich Eggebrecht [Hg.]: Brockhaus-Riemann-Musiklexikon. Mainz [u.a.]: Schott 1989
  • Eugen Brixel / Gunther Martin / Gottfried Pils: Das ist Österreichs Militärmusik. Von der "Türkischen Musik" zu den Philharmonikern in Uniform. Graz [u.a.]: Edition Kaleidoskop 1982, S. 313
  • Robert Maria Prosl: Die Hellmesberger. 100 Jahre aus dem Leben einer Wiener Musikerfamilie. Wien: Gerlach & Wiedling 1947