Franz Klein

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Franz Klein
Daten zur Person
Personenname Klein, Franz
Abweichende Namensform
Titel Dr. jur., akad. Prof., Dr. h. c.
Geschlecht männlich
PageID 8920
GND 118562878
Wikidata Q88963
Geburtsdatum 24. April 1854
Geburtsort Wien
Sterbedatum 6. April 1926
Sterbeort Wien
Beruf Jurist, Politiker
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 29.11.2022 durch WIEN1.lanm08uns
Begräbnisdatum
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 32 C, Nummer 7
Ehrengrab Ehrengrab
Bildname Franzklein.jpg
Bildunterschrift Franz Klein
  • 6., Lehárgasse 9 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Ehrenbürger der Stadt Wien (Verleihung: 11. April 1924)

  • Kanzleidirektor der Universität Wien (1885 bis 1891)
  • Justizminister (1902)
  • Justizminister (1905 bis 1908)
  • Justizminister (1916)
  • Ministerialsekretär im Justizministerium (1891)

Klein Franz, * 24. April 1854 Wien, † 6. April 1926 Wien 6, Dreihufeisengasse (heute Lehárgasse) 9 (Zentralfriedhof, Ehrengrab Gruppe 32C, Nummer 7, Grabdenkmal von Otto Hofner), Jurist, Rechtsgelehrter.

Er wuchs als Sohn eines Gold- und Silberschmieds in dürftigen Verhältnissen auf. War nach dem Studium an der Universität Wien (Dr. jur. 1878) und Gerichtspraxis (1879 Richteramtsprüfung) Rechtsanwalt (1883 Advokatenprüfung). 1885 habilitierte er sich für österreichisches Zivilprozessrecht, war 1886-1891 Kanzleidirektor der Universität Wien und 1887-1896 Professor des Zivilprozess-, Handels- und Wechselrechtes an der Orientalischen Akademie (spätere Konsularakademie).

1891 wurde seine Dozentur an der Universität Wien auf Römisches Recht erweitert, im selben Jahr wurde er ins Justizministerium berufen (Ausarbeitung der Gesetzesentwürfe für die Zivilprozessordnung [1895] und der Exekutionsordnung [1896], die am 1. Jänner 1898 als Gesetze in Kraft traten). Klein, der rasch bis zum Sektionschef aufgestiegen war, setzte seine wissenschaftliche Tätigkeit fort und verfasste 1906-1908 eine Reihe von wissenschaftlichen Werken (unter anderem "Vorlesungen über die Praxis der Zivilprozessordnung"). 1916 war er kurze Zeit (1897 hatte er die Bestellung abgelehnt) Justizminister. An der Gesetzgebung wirkte er in der Folge bei der Einführung des allgemeinen Wahlrechts, bei der Schaffung des Baurechtsgesetzes sowie moderner Gesetze auf den Gebieten der Jugendfürsorge und des Jugendschutzes mit; er setzte sich auch für die Hebung der Volksbildung und eine positive Entwicklung von Gesellschaft und Staat ein. 1919 war er Mitglied der österreichischen Delegation bei den Friedensverhandlungen von Saint-Germain.

Zahlreiche Auszeichnungen und Ehrungen, Ehrenmitglied der Akademie der Wissenschaften, Vorsitzender der Wiener Juristengesellschaft, Dr. h. c. der Universitäten Graz, Wien, Kiel, Bonn, Heidelberg und Czernowitz. Ehrenbürger von Wien (11. April 1924) in Anerkennung seiner Leistungen auf dem Gebiet der Wohnungsreform und der Jugendfürsorge.

Gedenktafel (19, Franz-Klein-Gasse 1); Dr.-Franz-Klein-Hof, Franz-Klein-Gasse, Kleindenkmal.

Literatur

  • Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
  • Wilhelm Kosch: Das katholische Deutschland. Biographisch-bibliographisches Lexikon. Augsburg: Literarisches Institut von Haas und Grabherr 1938 (Werkverzeichnis)
  • Neue österreichische Biographie. 1815–1918. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1923-1935. Band 4, 1927
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd. (weitere Literatur)
  • Isabella Ackerl / Friedrich Weissensteiner: Österreichisches Personenlexikon [der Ersten und Zweiten Republik]. Wien: Ueberreuter 1992
  • Hermann Degener [Hg.]: Degeners Wer ist's. Berlin: Degener 1908
  • Österreichische Akademie der Wissenschaften: Almanach. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 1851 - lfd., Band 76, 1926
  • 200 Jahre Rechtsleben in Wien. Advokaten, Richter, Rechtsgelehrte. 21. November 1985 - 9. Februar 1986. Museen d. Stadt Wien. [Zsstellung u. Text: Wilhelm Deutschmann ...]. Wien: Museen d. Stadt Wien 1985 (Historisches Museum der Stadt Wien: Sonderausstellung, 96), S. 77 f. († 1925)
  • Helmut Kretschmer: XIX. Döbling. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1982 (Wiener Bezirkskulturführer, 19), S. 18 (Gedenktafel)