Joseph Maximilian Petzval

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Daten zur Person
Personenname Petzval, Joseph Maximilian
Abweichende Namensform Petzval, József Miksa
Titel Dipl.Ing., Dr.phil.
Geschlecht männlich
PageID 8164
GND 117703338
Wikidata Q520053
Geburtsdatum 6. Jänner 1807
Geburtsort Szepes Béla bei Leutschau
Sterbedatum 17. September 1891
Sterbeort Wien
Beruf Physiker
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum 29. August 1905
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 14A, Nummer 4
Ehrengrab Ehrengrab
  • 4., Karlsgasse 2 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Joseph Maximilian Petzval, * 6. Jänner 1807 Szepes Béla bei Leutschau, Zipser Komitat, Ungarn (Spišská Belá, Slowakische Republik) † 17. September 1891 Wien, Physiker, Mathematiker

Biographie

Joseph Maximilian Petzval besuchte Gymnasium und Lyzeum in Kaschau. Er studierte in Pest (Ingenieur 1828, Dr. phil. 1832), wurde dort Wasserbaudirektor und bewahrte die Stadt 1830 vor einem Hochwasser. Nach Habilitierung (1832) wurde Petzval 1835 o. Prof. für Höhere Mathematik und folgte 1837 einer Berufung an die Universität Wien (bis 1877; für Mathematik und Mechanik).

Petzvals Verdienste liegen auf dem Gebiet der theoretischen und praktischen Optik (mit der er sich ab 1840 beschäftigte) sowie der Fotografie. Er baute Linsen und erfand 1841 das erste lichtstarke, für Porträtaufnahmen geeignete Objektiv. Dieses war 16-mal stärker als jenes von Daguerre; eine Linsenkombination trägt Petzvals Namen ["Petzval-Linsen"]. Durch seine Erfindungen machte er die Fotografie für breitere Kreise praktisch einsetzbar.

1842/1843 schloss er sich einer jüngeren Gelehrtengruppe an (Baumgartner, Exner, HyrtI, Littrow, Schrötter, Simony), die 1845 eine "Gesellschaft der Freunde der Naturwissenschaften" gründete. Im Alter mietete er ein verlassenes Kloster am Kahlenberg und zog sich völlig aus dem öffentlichen Leben zurück.

Joseph Maximilian Petzval war Träger des Franz-Joseph-Ordens und Hofrat (1877) und konnte auf zahlreiche wissenschaftliche Publikationen verweisen. Er war wirkliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften (1849) und korresponierendes Mitglied der ungarischen Akademie der Wissenschaften (1873).

Sein Denkmal befindet sich im Arkadenhof der Universität Wien. 1904 wurde die Petzvalgasse im 4. Bezirk nach dem Wissenschaftler benannt.

Literatur

  • Hans Havelka: Der Wiener Zentralfriedhof. Wien: Jugend und Volk 1989
  • Theresia Mayerhofer: Der Lehrkörper der Philosophischen Fakultät von 1848 bis 1873. Diss. Univ. Wien. Wien 1982, S. 202 ff. (Werkverzeichnis)
  • Richard Bamberger / Franz Maier-Bruck: Österreich-Lexikon in zwei Bänden. Band 2: L−Z. Wien: Österreichischer Bundesverlag / Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1967
  • Wilhelm Formann: Österreichische Pioniere der Kinematographie. Wien: Bergland-Verlag 1966 (Österreich-Reihe, 326/327), S. 27 f.
  • Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 32
  • Österreichische Naturforscher und Techniker. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Gesellschaft für Natur und Technik 1951, S. 133 f.
  • Erich Kurzel-Runtscheiner: Erfindungen aus Österreich. Wien: Österr. Staatsdruckerei 1950, S. 15
  • Josef Bergauer: Auf den Spuren berühmter Menschen in Wien. Wien: Österreichischer Bundesverlag für Unterricht, Wissenschaft und Kunst 1949, S. 182
  • Zeitschrift Für Mikroskopie 2 (1947), S. 1
  • Constantin von Wurzbach: Biographisches Lexikon des Kaiserthums Österreich. Enthaltend die Lebensskizzen der denkwürdigen Personen, welche 1750 bis 1850 im Kaiserstaate und in seinen Kronländern gelebt haben. 60 Bände. Wien: Verlag der typografisch-literarisch-artistischen Anstalt 1856−1891. Register 1923
  • Österreichische Akademie der Wissenschaften: Almanach. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften 42 (1892), S. 182

Weblinks