Carl Millöcker

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Carl Millöcker
Daten zur Person
Personenname Millöcker, Carl
Abweichende Namensform Millöcker, Carl Joseph; Millöcker, Karl
Titel
Geschlecht männlich
PageID 6884
GND 119208946
Wikidata Q456099
Geburtsdatum 29. April 1842
Geburtsort Wien 4066009-6
Sterbedatum 31. Dezember 1899
Sterbeort Baden bei Wien 4004168-2
Beruf Komponist
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass Wienbibliothek im Rathaus
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 20.11.2023 durch WIEN1.lanm08trj
Begräbnisdatum
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 32A, Nummer 35
Ehrengrab Ehrengrab
Bildname CarlMillöcker.jpg
Bildunterschrift Carl Millöcker
  • 4., Prinz-Eugen-Straße 4 (Wohnadresse)
  • 6., Gumpendorfer Straße 17 (Geburtsadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Grabdenkmal für Carl Millöcker, gestaltet von Josef Tuch, Aufnahme um 1910

Millöcker Carl Joseph, * 29. April 1842 Laimgrube 165 (6, Gumpendorfer Straße 17; Gedenktafel, enthüllt 1937), † 31. Dezember 1899 Baden bei Wien, Conrad-von-Hötzendorf-Platz 8 (Friedhof Baden bei Wien, ab 27. Oktober 1902 Wiener Zentralfriedhof, Ehrengrab, Gr. 32A, Nr. 35, Grabdenkmal von Josef Tuch), Komponist, erste Gattin (5. August 1869 Graz) Karoline Kling (* 27. November 1844 Wien 1, Freyung, geschieden 1870 Budapest, † 27. November 1874 Wien), zweite Gattin Karoline (Lina) Hofschneider ( † 7. Dezember 1901 Liesing), Sohn des Goldarbeiters Carl Franz Millöcker und dessen Gattin Maria Laber.

Begann schon in früher Jugend mit dem Flötenspiel und war bereits mit 16 Jahren Flötist im Orchester des Theaters in der Josefstadt unter Franz von Suppé, auf dessen Empfehlung er 1864 als Kapellmeister nach Graz engagiert wurde. 1866, wieder in Wien, kam er in Kontakt zum Dichter und Schauspieler Ludwig Anzengruber. Im selben Jahr engagierte ihn Friedrich Strampfer ans Wiedner Theater, wo Millöcker allerdings wenig Glück beschieden war. Nach kurzem Aufenthalt in Budapest arbeitete er 1868 vorübergehend am Harmonietheater in der Wasagasse (9), danach 1869-1883 als Kapellmeister am Theater an der Wien. Enge Freundschaft verband ihn mit dem hervorragendsten Schauspieler des Hauses, Alexander Girardi. Nach den Operetten „Abenteuer in Wien" und „Die Musik des Teufels" kam am 23. März 1878 der Durchbruch zum Erfolg, als Millöckers Singspiel „Das verwunschene Schloß" (nach dem Buch von Alois Berla) die Erstaufführung erlebte. Es folgten Jahre der Zusammenarbeit mit den Librettisten Zell und Genée. Die Operetten „Gräfin Dubarry" (1879), „Apajune, der Wassermann" (1880) und „Die Jungfrau von Velleville" (1881) sind Stationen jener Entwicklung, die schließlich zum Hauptwerk und Welterfolg führte. Am 6. Dezember 1882 wurde Millöckers Operette „Der Bettelstudent" im Theater an der Wien uraufgeführt und hatte durchschlagenden Erfolg. Die Melodien „Ach, ich hab' sie ja nur auf die Schulter geküßt", „Ich knüpfte manche zarte Bande" und „Ich setz' den Fall" waren bald sehr populär. Es folgten (neben weniger bekannten Werken) „Gasparone" (1884), „Der arme Jonathan" (1890) und „Das Sonntagskind" (1892). Neben Johann Strauß (Sohn) und Suppé war Millöcker der dritte große Meister der Goldenen Ära der Wiener Operette. Insgesamt schrieb Millöcker die Musik zu 19 Operetten sowie rund 70 Possen und Volksstücken. Er gab auch eine in Monatsheften erschienene Sammlung von Klavierstücken sowie die „Musikalische Presse" heraus.

Eine seiner Wohnungen befand sich im Haus 4, Prinz-Eugen-Straße 4. Nachlass teils im Rollett-Museum Baden (laut Testament) und in der Wienbibliothek im Rathaus (1956 aus dem Besitz der Tochter Emma Gärdtner erworben). Gasparoneweg, Millöckergasse.

Quellen

Literatur

  • Ludwig Eisenberg: Das geistige Wien. Künstler- und Schriftsteller-Lexikon. Mittheilungen über Wiener Architekten, Bildhauer, Bühnenkünstler, Graphiker, Journalisten, Maler, Musiker und Schriftsteller. Band 1. Wien: Daberkow 1889 ff.
  • Ludwig Eisenberg: Das geistige Wien. Künstler- und Schriftsteller-Lexikon. Mittheilungen über Wiener Architekten, Bildhauer, Bühnenkünstler, Graphiker, Journalisten, Maler, Musiker und Schriftsteller. Band 2. Wien: Daberkow 1892 ff.
  • Neue österreichische Biographie. 1815 – 1918. Band 8. Wien [u.a.]: Amalthea-Verlag 1935
  • Hugo Riemann: Riemann Musiklexikon. In drei Bänden. Personenteil L-Z. Mainz: Schott 1961
  • Gerhard Renner: Die Nachlässe in der Wiener Stadt- und Landesbibliothek. Wien 1993
  • Helmut Kretschmer: Wiener Musikergedenkstätten. Wien: Jugend & Volk ²1990, S. 75 f.
  • Heinz Schöny: Ahnenliste Karl Millöcker. In: Adler. Zeitschrift für Genealogie und Heraldik 2 (1950/1952), S. 272 f. (falsche Geburtsadresse)
  • Das Wiener Heimatbuch – Mariahilf. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft des Mariahilfer Heimatmuseums. Wien: Austria Press 1963, S. 214 f., S. 255
  • Karl Glossy: Theatergeschichtliche Ausstellung der Stadt Wien 1892. Wien: Verlag der Bibliothek und des historischen Museums der Stadt Wien 1892, S. 194
  • Josef Bergauer: Auf den Spuren berühmter Menschen in Wien. Wien: Österreichischer Bundesverlag für Unterricht, Wissenschaft und Kunst 1949, S. 184, S. 199, S. 231, S. 252
  • Hans Markl: Kennst du alle berühmten Gedenkstätten Wiens? Wien [u.a.]: Pechan 1959 (Perlenreihe, 1008), S. 159, S. 173
  • Hans Havelka: Der Wiener Zentralfriedhof. Wien: Jugend und Volk 1989, S. 46
  • Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 96
  • Fritz Racek: Das Tagebuch Carl Millöckers. In: Veröffentlichungen aus der Wiener Stadtbibliothek. Wien / München: Jugend & Volk 1969 (Wiener Schriften, 30), S. 137 ff.

Weblinks