Friedrich Hebbel

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Friedrich Hebbel
Daten zur Person
Personenname Hebbel, Friedrich
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 6649
GND 118547445
Wikidata Q57182
Geburtsdatum 18. März 1813
Geburtsort Wesselburen 4065727-9
Sterbedatum 13. Dezember 1863
Sterbeort Wien 4066009-6
Beruf Dramatiker
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass Hebbel-Museum Wesselburen
Objektbezug Revolution 1848
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 9.08.2023 durch WIEN1.lanm09p15
Begräbnisdatum
Friedhof Evangelischer Friedhof Matzleinsdorf
Grabstelle Grab 19, Gruft 38
Bildname Friedrichhebbel.jpg
Bildunterschrift Friedrich Hebbel
  • 9., Liechtensteinstraße 13 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Friedrich Hebbel, * 18. März 1813 Wesselburen, Holstein, † 13. Dezember 1863 Wien 9., Liechtensteinstraße 13 (Gedenktafel mit Porträtreliefkopf, gestiftet 1889 vom Hofburgtheater [Unterstützungsverein „Schröder", finanziert durch die Erstaufführung von „Gyges und sein Ring" am Hofburgtheater], Ausführung Ferdinand Seeböck; Matzleinsdorfer Evangelischer Friedhof, Gruft 38), deutscher Dramatiker (Wahlösterreicher), Gattin (1846) Christine Engehausen (Künstlername Christine Enghaus; * 29. August 1817 Braunschweig [laut unveröffentlichter Erhebung von Museumsdirektor Gerd Bieget, Braunschweig, im Kirchenbuch der St. Magni-Gemeinde]).

Nachdem er die Dramen „Judith" (1841), „Genoveva" (1843) und „Maria Magdalena" (1844) geschrieben hatte, kam Hebbel 1845 nach Wien, nahm hier seinen ständigen Wohnsitz und schuf seine bedeutendsten Dramen: „Der Diamant" (1847), „Herodes und Mariamne" (1850), „Ein Trauerspiel in Sizilien", „Julia" und „Der Rubin" (alle 1851), „Agnes Bernauer" (1855), „Gyges und sein Ring" (1856) und „Die Nibelungen" (1862; Trilogie); „Demetrius" hinterließ er als Fragment; 1857 schrieb er das Epos „Mutter und Kind", außerdem zahlreiche Gedichte.

Das Revolutionsjahr 1848 brachte den Durchbruch der Werke Hebbels am Burgtheater; ideale Darstellerin der weiblichen Titelrollen war seine Gattin Christine Enghaus. Werkausgaben von Kuh (zwölf Bände, 1866-1868) und Werner (24 Bände, 1901-1907). Friedrich-Hebbel-Gesellschaft (Hebbel-Gesellschaft), Hebbel-Dokumentations- und Gedenkstätte im Rahmen des Bezirksmuseums Josefstadt (8., Schmidgasse 18). Nachlassteile in Wesselburen (Hebbel-Museum), Weimar, Kiel und Wien.

Während des Revolutionsjahres 1848 betätigte er sich kurzzeitig auch als Mitarbeiter der Zeitung "Der Radikale", begrüßte anfangs die Ereignisse der Märzrevolution, distanzierte sich aber schon von den Ereignissen der Mairevolution (Sturmpetition (1848)) und der Radikalisierung der Oktoberrevolution. Gemäß seiner Ansicht würden die Unentschlossenheit der Fraktionen und die Radikalisierung nur den Gegnern Österreichs (z.B. Sardinien-Piemont) nützen.

Neues Forschungsergebnis zum Geburtsdatum: Das hier beziehungsweise bei Christine Enghausen selbst angegebene Geburtstatum der Gattin (9. Februar 1817), ist eine bis in die jüngste Zeit auch von anerkannten Forschern unkorrigiert gebliebene Vermengung mit jenem ihrer Schwester Johanne Louise Christine (!) Engehausen. Eine Klärung der Sachlage erfolgte (ausgelöst durch Dr. Peter Michael Braunwarth [Österreichische Akademie der Wissenschaften, Kommission für literarische Gebrauchsformen]) durch das Hebbel-Museum (Rüdiger Möller) und das Archiv der Stadt Braunschweig. Die Geburt von Christine Enghaus, der späteren Gattin Hebbels, wurde demnach am 9. Februar 1815 ins Kirchenbuch der St.-Andreas-Gemeinde eingetragen (Taufe am 6. März 1815), diejenige ihrer Schwester hingegen am 29. August 1817 ins Kirchenbuch der St.-Magni-Gemeinde (Taufe am 28. September 1817).

Siehe auch

Quellen

Literatur

  • Peter Ernst: Wiener Literaturgedenkstätten. Hg. von Felix Czeike. Wien: J & V-Edition Wien-Verlag 1990
  • Murray G. Hall / Gerhard Renner: Handbuch der Nachlässe und Sammlungen österreichischer Autoren. Wien [ u.a.]: Böhlau 1992 (Literatur in der Geschichte, Geschichte in der Literatur, 23)
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Emil Kuh: Biographie Friedrich Hebbels in zwei Bänden. Wien: Braumüller 1912
  • Richard Maria Werner: Hebbel. Ein Lebensbild. Berlin: Hofmann 1913
  • Etta Federn: Friedrich Hebbel. München : Delphin-Verl, 1920
  • Eduard Kulka: Erinnerungen an Hebbel. Wien : Konegen, 1878
  • Friedrich Bamberg: Friedrich Hebbels Briefwechsel mit Freunden und berühmten Zeitgenossen. Berlin: [o. V.] 1892
  • Paul Bornstein: Friedrich Hebbels Persönlichkeit. Berlin: Propyläen-Verlag 1924
  • Oscar Franz Walzel: Hebbel und seine Dramen. Leipzig: Teubner 1927
  • Selma Krasa: Josef Kriehuber 1800-1876. Porträtist einer Epoche. Wien: Brandstätter 1987, S. 152
  • Harry Kühnel [Red.]: Das Zeitalter Kaiser Franz Josephs [Katalog zur Niederösterreichischen Landesausstellung in Grafenegg]. Band 1: Von der Revolution zur Gründerzeit 1848-1880. Wien: Amt der Niederösterreichischen Landesregierung 1984, S. 463
  • Werner Schubert: Favoriten. Wien: Mohl 1980, Register