Georg (Heiliger)

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Drachentötender Georg (Pavese, 2. Hälfte 15. Jahrhundert)
Daten zur Person
Personenname Georg
Abweichende Namensform Heiliger Georg
Titel
Geschlecht männlich
PageID 18655
GND 118538527
Wikidata Q48438
Geburtsdatum
Geburtsort
Sterbedatum 0303 JL
Sterbeort
Beruf Soldat, Heiliger
Parteizugehörigkeit
Ereignis Antike
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Antike, Antike (Personen)
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Letzte Änderung am 10.11.2023 durch DYN.krabina
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
Bildname Pavese HMW 126102.jpg
Bildunterschrift Drachentötender Georg (Pavese, 2. Hälfte 15. Jahrhundert)

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Hl. Georg (2017): Fassade mit dem Drachen tötenden Heiligen Georg

Georg, * ? (Kappadokien?), † um 303 (Märtyrertod während der Christenverfolgung unter Diokletian), Soldat im römischen Heer (daher Patron der Krieger), Heiliger. Wird seit 324 im Orient als „Großmärtyrer" und Bannerträger gefeiert (ähnlich wie in Rom Laurentius und Sebastianus). An das allgemeine Motiv des Kampfs zwischen Gut und Böse knüpfen die Legenden vom Drachenkampf an. Das Land zwischen dem Großen und dem Kleinen Kaukasus wurde nach ihm Georgien benannt.

Seit dem 15. Jahrhundert gehört der heilige Georg zu den 14 Nothelfern (Feier des Fests am 24. April). Zu „Georgi" war ab dem Mittelalter auch ein Zinstermin (Georgitag). Georg wird als jugendlicher Ritter auf einem Schimmel mit weißer Fahne (darauf rotes Kreuz) dargestellt, den Drachen bekämpfend. Der heilige Georg symbolisiert durch seinen Kampf mit dem Drachen im übertragenen Sinn den Kampf gegen die Feinde des Christentums. Die Bedeutung des Heiligen im Brauchtum liegt in seinem Charakter als Held-Befreier zum Heile von Mensch und Natur sowie in der Abwendung und Unschädlichmachung allen bösen Zaubers. Der Heilige hielt nicht nur die Feinde des Wachstums ab, sondern wurde selbst zum Vegetationsgott. Deshalb beziehen sich viele Bauernregeln auf ihn, zu Beginn der Weidezeit wird er ebenfalls gefeiert (zum Beispiel Beginn der Hutzeit in Mauer bei Wien, wo mit dem „Georgiblasen" der Frühling begrüßt wird). Georg wird auch als Viehheiliger (besonders der Pferde) und Pestpatron verehrt.

Die Wiener zogen am Georgitag gerne auf den Kahlenberg zu einer Art Frühlingswallfahrt, da dort der heilige Georg das Patrozinium hatte. Die Kamaldulenser stellten an diesem Tag Speise und Trank bei. In Ottakring pflegte man am Georgitag Grenzbegehungen zu machen und die Rauchfänge zu inspizieren. Wie im übrigen Österreich hielt sich auch hier der Aberglaube, man werde an diesem Tag von Hexen bedrängt und müsse diese verjagen. Das Georgs-Motiv wird in der Kunst vielfach verwendet, auch in modernen Arbeiten (zum Beispiel 2., Ausstellungsstraße 42, Hochrelief aus Keramik von Otto Laserz, 1958).

Siehe auch

Literatur

  • Otto Wimmer: Handbuch der Namen und Heiligen. Innsbruck: Tyrolia-Verlag 1966, S. 237
  • Gustav Gugitz: Das Jahr und seine Feste im Volksbrauch Österreichs. Wien: Hollinek 1949 (Österreichische Heimat, 14/15), S. 200 ff.
  • Heimat-Jahrbuch ... Mauer bei Wien. Hg.: Heimatrunde Mauer 4 (1927), S. 26 f.
  • Ottakring. Ein Heimatbuch des 16. Wiener Gemeindebezirkes. Hg. von der Arbeitsgemeinschaft für Heimatkunde in Ottakring. Wien: Schulbücherverlag 1924, S. 155