Albrecht Penck

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Daten zur Person
Personenname Penck, Albrecht
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 6359
GND 118739883
Wikidata Q76756
Geburtsdatum 25. September 1858
Geburtsort Leipzig
Sterbedatum 7. März 1945
Sterbeort Prag
Beruf Geograph, Geologe, Glaziologe
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien
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Recherche
Letzte Änderung am 29.03.2023 durch WIEN1.lanm08uns
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle
  • 3., Marokkanergasse 12 (Wohnadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Penck Albrecht, * 25. September 1858 Leipzig, † 7. März 1945 Prag, Geograph, Geologe, Glaziologe.

Studium an der Universität Leipzig Geographie und ab 1877 Geologie, setzte das Studium 1880 in München fort und habilitierte sich dort 1882 für Geographie; 1885-1906 war er o. Prof. an der Universität Wien (wohnhaft 3., Marokkanergasse 12), wo er für die österreichische Geographenschule und die Entwicklung des Fachs Physikalische Geographie, das er auf internationales Niveau hob, große Bedeutung erlangte. 1906-1926 war Penck o. Prof. an der Universität Berlin und Leiter des dortigen Meereskundemuseums. Zu seinen wissenschaftlichen Publikationen gehören "Morphologie der Erdoberfläche" (2 Bände, 1894) und "Die Alpen im Eiszeitalter" (3 Bände, 1909; mit E. Brückner).

Im Auftrag der Stadt Wien hat eine HistorikerInnen-Kommission die historische Bedeutung jener Persönlichkeiten, nach denen Wiener Straßen benannt sind, von 2011 bis 2013 untersucht sowie eine zeithistorische Kontextualisierung vorgenommen. Laut Abschlussbericht dieser Forschungsgruppe war Albrecht Penck Mitbegründer der „Mittelstelle für zwischeneuropäische Fragen“, die 1926 in „Stiftung für deutsche Volks- und Kulturbodenforschung“ umbenannt wurde. Penck und andere Geografen lieferten in Folge mittels des biologistisch-rassistisch begründeten Konzepts des „Kulturbodens“ die theoretische Fundierung für die NS-Expansionspolitik. Was die Straßenbenennung betrifft, handelt es sich bei der Penckgasse um eine Lebendbenennung während der NS-Zeit. Nach der Rückbenennung der Penckgasse in Sueßgasse wurde die Penkgasse(!) nach dem Geografen und Geologen benannt.

Literatur

  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Günther Hamann (Hg.): Aufsätze zur Geschichte der Naturwissenschaften und Geographie. Wien: Verl. d. Österr. Akad. d. Wiss. 1986, S. 163 ff.
  • Studien zur Geschichte der Universität Wien. Band 3. Wien / Graz [u.a.]: Böhlau 1965, S. 100
  • Helmut Kretscher: Landstraße. Geschichte des 3. Wiener Gemeindebezirks und seiner alten Orte. Wien [u.a.]: Jugend & Volk 1982 (Wiener Heimatkunde, 3), S. 177
  • Peter Autengruber / Birgit Nemec / Oliver Rathkolb / Florian Wenninger: Umstrittene Wiener Straßennamen. Ein kritisches Lesebuch. Wien: Pichler Verlag 2014, S. 115 f.
  • Peter Autengruber / Birgit Nemec / Oliver Rathkolb / Florian Wenninger: Forschungsprojektendbericht "Straßennamen Wiens seit 1860 als 'Politische Erinnerungsorte'". Wien 2013