Karl Johann Braun von Braunthal

Aus Wien Geschichte Wiki
Wechseln zu:Navigation, Suche
Karl Johann Braun von Braunthal: Antithesen oder Herrn Humors Wanderungen durch Wien und Berlin (1834)
Daten zur Person
Personenname Braun von Braunthal, Karl Johann
Abweichende Namensform Charles, Jean
Titel Ritter
Geschlecht männlich
PageID 5487
GND 116428384
Wikidata Q1731807
Geburtsdatum 6. Juni 1802
Geburtsort Eger (Cheb, Tschechische Republik)
Sterbedatum 26. November 1866
Sterbeort Wien
Beruf Schriftsteller
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
Export RDF-Export (Resource Description Framework) RDF
Recherche
Letzte Änderung am 18.10.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof St. Marxer Friedhof
Grabstelle
Bildname Braunthal Antithesen.jpg
Bildunterschrift Karl Johann Braun von Braunthal: Antithesen oder Herrn Humors Wanderungen durch Wien und Berlin (1834)
  • 2., Untere Donaustraße 23 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Karl Johann Braun Ritter von Braunthal (Pseudonym Jean Charles), * 6. Juni 1802 Eger (Cheb, Tschechische Republik), † 26. November 1866 Wien, Schriftsteller.

Biografie

Braun war 1826 bis 1829 Erzieher des Grafen Schaffgotsch in Breslau (Bekanntschaft mit E. T. A. Hoffmann) und kam 1830 über Berlin nach Wien, wo er durch eine Reihe von Werken Aufmerksamkeit erregte.

Für die Wiener Stadtbeschreibung von besonderer Bedeutung ist seine Anthologie "Antithesen" (1834), deren Beiträge zuerst in der "Wiener Zeitschrift" sowie in den "Mittheilungen aus Wien" erschienen und die dem Typus der "Wiener Lebensbilder" zuzurechnen sind. Braunthal stellte in dieser "Sammlung Skizzen aus dem Wiener und Berliner Volksleben" den Wiener Humor in Kontrast zum Berliner Witz, seine Beschreibung blieb trotz einiger Tendenzen zum Realismus sozialromantisch.

1837 edierte er den "Österreichischen Musenalmanach", gab ihn jedoch im selben Jahr wieder ab und ging nach Dresden (ab 1845 Archivar des Fürsten Colloredo-Mannsfeld auf Schloß Opocno). 1850 kehrte er nach Wien zurück und wurde vorübergehend Beamter (bis 1855 Bibliothekar der Polizeihofstelle). Danach wandte er sich gänzlich der Literatur zu.

Er schrieb Gedichte, Dramen, gesellschaftskritische Romane (auch "Napoleon I. in Wien", 1860) und Novellen sowie das Textbuch "Das Nachtlager von Granada" für Konradin Kreutzer (1844). Braun war einer der österreichischen Weggefährten des politisch-literarischen "Jungen Deutschland."

Werke: Antithesen

Literatur

  • Kai Kauffmann: "Es ist nur ein Wien!" Stadtbeschreibungen von Wien 1700 bis 1873. Geschichte eines literarischen Genres der Wiener Publizistik. Wien/Köln/Weimar: Böhlau 1994, S. 355-365
  • Heribert Sturm: Biographisches Lexikon zur Geschichte der böhmischen Länder. München: Oldenbourg 1974 - lfd.
  • Karl F. Stock / Rudolf Heilinger / Marylène Stock: Personalbibliographien österreichischer Dichter und Schriftsteller von den Anfängen bis zur Gegenwart. Pullach bei München: Verlag Dokumentation 1972
  • Hans Giebisch / Gustav Gugitz: Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1963
  • Hans Pemmer / Franz Englisch: Landstraßer Häuserchronik. Manuskript in 11 Bänden (WStLA). Wien: 1958 ff., Band 9, S. 27
  • Anna Gauby: Johann Karl Ritter von Braunthal. Versuch einer Monographie. Diss. Univ. Wien. Wien 1951
  • Wilhelm Kosch: Deutsches Literatur-Lexikon. Biographisches und bibliographisches Handbuch. Band 1. Bern: Francke 1949
  • Wilhelm Kosch: Das katholische Deutschland. Biographisch-bibliographisches Lexikon. 3 Bände. Augsburg: Haas & Grabherr 1933-1937
  • Julius Stern / Sigmund Ehrlich: Journalisten- und Schriftstellerverein Concordia 1859-1909. Eine Festschrift. Wien: Concordia 1909, S. 163
  • Wiener Zeitung, 28.11.1866

Weblinks