Mathilde Hanzel-Hübner

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Daten zur Person
Personenname Hanzel-Hübner, Mathilde
Abweichende Namensform Hübner, Mathilde; Hanzel Mathilde, Hanzel-Hübner, Tilly
Titel Schulrat
Geschlecht weiblich
PageID 50519
GND 126328463
Wikidata Q59653223
Geburtsdatum 27. Mai 1884
Geburtsort Oberhollabrunn (Niederösterreich)
Sterbedatum 1970
Sterbeort Wien
Beruf Lehrerin, Frauenrechtsaktivistin
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle
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Recherche
Letzte Änderung am 15.01.2021 durch DYN.krabina
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Mathilde Hanzel-Hübner, * 27. Mai 1884 Oberhollabrunn (Niederösterreich), † 1970 Wien, Lehrerin, Frauenrechtsaktivistin.

Biographie

Mathilde Hanzel-Hübner stammte aus bürgerlichen Verhältnissen und wurde in Oberhollabrunn als Kind eines Gymnasiallehrers und einer Gouvernante geboren. Bildung war ein zentrales Anliegen in der Familie, weswegen sie eine private Bürgerschule für Mädchen und die Höhere Töchterschule für Beamtentöchter besuchte. Nach erfolgreichem Abschluss absolvierte sie die k.k. Lehrerinnen-Bildungsanstalt in Wien und legte außerdem 1906 die Maturaprüfung ab. Als erste Frau wurde sie schließlich nach jahrelangem Bemühen sogar an der Technischen Hochschule Wien aufgenommen. 1909 musste sie das Studium aus wahrscheinlich finanziellen Gründen wieder abbrechen. Im selben Jahr erhielt sie allerdings nach einigen Jahren als Aushilfslehrerin an verschiedenen Schulen eine feste Anstellung als Bürgerschullehrerin an der Mädchenbürgerschule beim Wasserturm in Favoriten. 1910 heiratete sie den Lehrer Ottokar Hanzel und auch nach der Geburt zweier Töchter blieb sie weiterhin berufstätig.

Neben ihrer erzieherischen Tätigkeiten widmete sich Mathilde Hanzel-Hübner vor allem der Frauenfrage. Ab 1910 war sie im "Allgemeinen Österreichischen Frauenverein" tätig, zuerst als Schriftführerin, dann als Vizepräsidentin. Im Vergleich zu anderen führenden Personen des Vereins, wie z.B. Auguste Fickert oder Rosa Mayreder, war sie in der Öffentlichkeit allerdings weniger sichtbar. 1914 trat sie aus dem Vorstand des "Allgemeinen Österreichischen Frauenvereins" zurück. Als der Erste Weltkrieg ausbrach, widmete sie sich vor allem friedens-, erziehungs- und frauenpolitischen Aktivitäten. Ab 1926 war sie als Direktorin der Bürgerschule in der Redtenbachergasse im 17. Wiener Gemeindebezirk tätig. 1934 wurde ihr schließlich der Titel "Schulrat" verliehen, allerdings wurde sie gleich darauf wegen des "Doppelverdienergesetzes" der Dollfuß-Regierung, das verheirateten Frauen die Erwerbstätigkeit untersagte, vorzeitig pensioniert. Dies hinderte sie allerdings nicht daran, weiterhin politisch aktiv zu bleiben, wobei sie vor allem frauenpolitische Fragen in den Mittelpunkt stellte. So war sie von 1935 bis 1938 in der "Internationalen Frauenliga für Frieden und Freiheit" tätig. Während der Zeit des Nationalsozialismus trat sie nicht politisch auf, allerdings kann eine gewisse Zustimmung zum nationalsozialistischen Regime aus ihren Aufzeichnungen entnommen werden. Nach 1945 nahm sie ihre frauen- und erziehungspolitischen Aktivitäten im Rahmen des Vereins "Frauenarbeit-Frauenhilfe" wieder auf.

Literatur