John Haswell

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Fotografie des Grabmals für John Haswell am Döblinger Friedhof.
Daten zur Person
Personenname Haswell, John
Abweichende Namensform Hasswell, John
Titel
Geschlecht männlich
PageID 4905
GND 135677416
Wikidata Q1700395
Geburtsdatum 20. März 1812
Geburtsort Lancefield bei Glasgow
Sterbedatum 19. Juli 1897
Sterbeort Wien
Beruf Techniker, Konstrukteur, Erfinder
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof Döblinger Friedhof
Grabstelle Gruppe 10, Nummer 1
Ehrengrab ehrenhalber gewidmetes Grab
Bildname Grabmal John Haswell001.jpeg
Bildunterschrift Fotografie des Grabmals für John Haswell am Döblinger Friedhof.
  • 4., Theresianumgasse 10 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

John Haswell, * 20. März 1812 Lancefield bei Glasgow, † 19. Juli 1897 Wien, Ingenieur, Lokomotivbauer.

Biografie

John Haswell studierte zunächst Maschinenbau an der Andersonian University in Glasgow, bevor er 1835 als Maschinenkonstrukteur bei der Firma William Fairbairn & Co. in Manchester eintrat. Dort wurde er 1937 mit dem Entwurf der Pläne für die maschinelle Ausstattung der Wien-Raaber Bahn und 1838 mit der Aufstellung der Maschinen in Wien betraut. Im Anschluss arbeitete Haswell als Leiter der Wiener Hauptwerkstätte der Wien-Raaber Bahn, die sich rasch internationale Anerkennung als Lokomotiv- und Waggonbauanstalt erwarb und 1841 als "k. k. Landesbefugte Maschinenfabrik" weitgehend selbständig wurde. Als die Bahnlinie 1853 (mit der Semmeringbahn verbunden) in Staatsbesitz übergegangen und 1855 die k. k. private Staatseisenbahngesellschaft gegründet worden war, kam die Maschinenfabrik in deren Besitz, wechselte in der Folge aber mehrfach den Besitzer. Die Leitung hatte jedoch bis zu seiner Pensionierung (1882) Haswell inne.

Die Fabrik lieferte Lokomotiven, Personen- und Güterwaggons. Hasswell, dessen Konstruktionen richtungweisend für den Lokomotivbau − auch für Gebirgslokomotiven − wurden, entwarf etwa die für die Semmeringbahn bestimmte Lokomotive "Vindobona", die zwar beim Wettbewerb (1850) keinen Preis erhielt, jedoch die am längsten im Betrieb der Semmeringstrecke gebliebene Wettbewerbslokomotive war.

John Haswell gilt als der Begründer des selbständigen österreichischen Lokomotivbaus; viele seiner Erfindungen haben Weltgeltung erlangt. Die von ihm entwickelte dampfhydraulische Schmiedepresse war die erste der Welt und ermöglichte es der Schwerindustrie, Schmiedestücke von gewaltigem Ausmaß herzustellen.

Nach dem Ingenieur und Lokomotivbauer wurde die Hasswellgasse (sic!) im 21. Wiener Gemeindebezirk benannt.

Literatur

  • Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815−1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien / Graz: Böhlau 1954−lfd.
  • Johann Kössner: John Haswell − seine Lokomotiven und „seine" Lokomotivfabrik in Wien. In: Eisenbahn, Heft 4−7/1985
  • Österreichische Naturforscher und Techniker. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Gesellschaft für Natur und Technik 1951, S. 139 f.
  • Erich Kurzel-Runtscheiner: Erfindungen aus Österreich. Wien: Österreichische Staatsdruckerei 1950, S. 18
  • U. Lohse: John Hasswell. In: Männer der Technik, Wien 1925
  • BIätter der Geschichte der Technik. Wien: Springer, 1/1932, S. 93 ff.
  • Beiträge zur Technik und Industrie. Jahrbuch Verein Deutscher Ingenieure. Berlin: Springer, 5 (1913)

Weblinks