Nelson Mandela

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Daten zur Person
Personenname Mandela, Nelson
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 43133
GND 118730541
Wikidata Q8023
Geburtsdatum 18. Juli 1918
Geburtsort Mvezo (Transkei, Südafrika)
Sterbedatum 5. Dezember 2013
Sterbeort Johannesburg
Beruf Jurist, Politiker, Nobelpreisträger
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug
Quelle Gedenktage
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Letzte Änderung am 3.11.2023 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof
Grabstelle

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Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft
  • Bruno-Kreisky-Preis für Verdienste um die Menschenrechte (Verleihung: 1981)
  • Friedensnobelpreis (Übernahme: 1993)

Rolihlahla Mandela, *18. Juli 1918 Mvezo (Transkei, Südafrika), † 5. Dezember 2013 Johannesburg, Jurist, Politiker, Nobelpreisträger

Biographie

Nelson Mandela wurde als Sohn von Nkosi Mphakanyiswa Gadla Mandela und seiner dritten Frau Nonqaphi Nosekeni in den Madiba Clan geboren. Von seiner Volksschullehrerin bekam er den damaligen Gepflogenheiten entsprechend den “christlichen“ Vornamen Nelson.

Mandela besuchte bis 1934 die Missionsschule in Qunu, anschließend eine höhere Schule der Methodisten in Healdtown. Er studierte Rechtswissenschaften an der Universität von Fort Hare, wurde aber bereits 1940 als einer der Anführer eines Studentenstreiks von Studium ausgeschlossen. Einer Heirat aus Stammesgründen entzog er sich durch einen Wechsel nach Johannesburg, wo er eine Stelle als Anwaltsgehilfe in einer jüdischen Kanzlei fand. Zur gleichen Zeit nahm er ein Fernstudium an der Universität von Südafrika (UNISA) auf und erwarb 1942 einen BA-Grad. Anschließend studierte er Jus an der Universität von Witwatersrand. Mandela war zunächst als juristischer Referendar tätig. 1952 eröffnete er zusammen mit Oliver Tambo das erste von Schwarzen geführte Rechtsanwaltsbüro in Johannesburg.

Seit 1942 engagierte sich Nelson Mandele politisch. Er schloss sich dem African National Congress (ANC) an und war Mitbegründer der Jugendliga des ANC. 1951 bis 1952 fungierte er als deren Präsident. 1952 übernahm er die Leitung der Transvaal-Sektion des ANC, gleichzeitig wurde er Vizepräsident auf Landesebene. Im gleichen Jahr wurde er zum ersten Mal gebannt und durfte nicht an politischen Veranstaltungen teilnehmen. Wegen einer Kampagne für zivilen Ungehorsam gegen unrechte Gesetze wurden Mandela und 19 seiner Mitstreiter auf Bewährung zu neun Monaten Zwangsarbeit verurteilt. 1955 wurde er in einer Polizeirazzia verhaftet und wegen Verrats angeklagt. Nachdem im März 1960 die Polizei in Sharpeville 69 unbewaffnete Demonstranten, die gegen die Passgesetzte protestierten, erschossen hatte, wurde der Notstand ausgerufen und der ANC und der Pan Africanist Congress verboten. Nelson Mandela war einer von tausenden Festgenommenen.

Nach dem Verbot des ANC 1960 gründete Mandela im Dezember 1961 den militanten Flügel "Umkhonto we Sizwe" (Speer der Nation) mit und war erster Kommandant der im Untergrund mittels Sabotageanschlägen arbeitenden Organisation. 1962 ging Mandela heimlich ins Ausland, um in anderen afrikanischen Staaten sowie in Großbritannien für finanzielle Unterstützung und die militärische Ausbildung von ANC-Kämpfern zu werben. Im Juli 1962 nach Südafrika zurückgekehrt und im August verhaftet, wurde er zu einer fünfjährigen Gefängnis¬strafe verurteilt. Im Oktober 1963 drohte ihm als Hauptangeklagten im sogenannten Rivonia-Prozess, in dem ihm mehr als 150 Sabotageakte angelastet wurden, die Todesstrafe. Am 11. Juni 1964 wurden Nelson Mandela und sieben Mitangeklagte zu lebenslanger Haft verurteilt.

Als Staatspräsident Pieter W. Botha Mandela auf internationalen Druck hin 1985 die Freilassung bei öffentlicher Gewaltentsagung anbot, lehnte Mandela ab und forderte im Gegenzug unverändert die Legalisierung des ANC und die Abschaffung der Apartheid. Der wohl berühmteste Gefangene der Welt wurde zum Mythos des schwarzen Südafrikas schlechthin, obgleich er weder zitiert noch ein Foto von ihm veröffentlicht werden durfte.

Erst nachdem der ANC legalisiert wurde und auch seine Mitgefangenen von 1964 freigekommen waren, akzeptierte Mandela seine Freilassung am 11. Februar 1990. Von seinen Landsleuten gefeiert, trat Mandela rasch erneut an die Spitze der Anti-Apartheidbewegung und wurde 1991 zum Präsidenten des ANC gewählt. 1990 und 1991 wurden die wesentlichsten Apartheidgesetze abgeschafft - ein Ergebnis von Verhandlungen zwischen der Südafrikanischen Regierung unter Präsidenten Frederik Willem de Klerk und dem ANC unter Nelson Mandela, wofür beide gemeinsam 1994 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet wurden.

Im April 1994 fanden in Südafrika erstmals Wahlen statt, bei denen auch die Mehrheitsbevölkerung wahlberechtigt war. Der ANC errang die absolute Mehrheit, Nelson Mandela wurde der erste südafrikanische Präsident, der aufgrund einer allgemeinen Wahl gewählt wurde. Mit einem Wiederaufbau- und Entwicklungsprogramm sollte das soziale Ungleichgewicht zwischen der Mehrheits- und der Minderheitsbevölkerung nach Jahrzehnten der Apartheid schrittweise abgebaut werden.

Bereits 1996 hatte Mandela erklärt, nach den Wahlen 1999 nicht mehr als Präsident zur Verfügung zu stehen. Nach seinem Ausscheiden aus der Politik engagierte sich Mandela weiterhin für den von ihm 1995 gegründeten “Nelson Mandela Children’s Fund“ und gründete die “Nelson Mandela Foundation” und “The Mandela Rhodes Foundation”. Nachdem 2005 sein Sohn Makgatho mit 54 Jahren an Aids gestorben war, widmete sich Nelson Mandela besonders dem Kampf gegen diese Krankheit.

Aufgrund gesundheitlicher Probleme zog sich Mandela immer mehr aus der Öffentlichkeit zurück und starb am 5. Dezember 2013 in Johannesburg. Zur Trauerfeier kamen rund 60.000 Gäste, darunter über 90 amtierende und ehemalige Staats- und Regierungschefs. Mandela Grab befindet sich in seinem Heimatdorf Qunu in der Provinz Eastern Cape.

Nelson-Mandela-Platz

Literatur

Weblinks