Johann Fürst

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Johann Fürst
Daten zur Person
Personenname Fürst, Johann
Abweichende Namensform
Titel
Geschlecht männlich
PageID 403
GND 136011853
Wikidata Q1693747
Geburtsdatum 17. April 1825
Geburtsort Wien
Sterbedatum 19. Oktober 1882
Sterbeort Wien
Beruf Volkssänger, Theaterdirektor
Parteizugehörigkeit
Ereignis
Nachlass/Vorlass
Objektbezug Theater, Volkssänger, Fürsttheater, Theater in der Josefstadt (Institution), Theater an der Wien (Institution)
Quelle Felix Czeike: Historisches Lexikon Wien, Gedenktage
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Recherche
Letzte Änderung am 1.02.2024 durch WIEN1.lanm09fri
Begräbnisdatum
Friedhof Zentralfriedhof
Grabstelle Gruppe 30D, Reihe 10, Nummer 13
Ehrengrab ehrenhalber gewidmetes Grab
Bildname Johannfuerst.jpg
Bildunterschrift Johann Fürst
  • 2., Franzensbrückenstraße 8 (Sterbeadresse)
Familiäre Beziehung
Berufliche Beziehung
Beziehung, Bekanntschaft, Freundschaft

Johann Fürst, * 17. April 1825 Wien, † 19. Oktober 1882 Wien, Volkssänger, Theaterdirektor.

Biografie

Johann Fürst wurde in einem Findelhaus großgezogen, kam zu einem Fleischhauer, später zum Knopfdrechsler Seidl (Vater des Volkssängers Seidl) in die Lehre.

Musikalisch veranlagt, zog er bereits mit 16 Jahren als Volkssänger durch die Vorstädte und gründete 1856 seine eigene Volkssängertruppe. Fürst war nicht nur Favorit der Vororte, sondern brillierte auch in vornehmer Umgebung und brachte es bald zu einem ansehnlichen Vermögen. Schließlich kaufte er das Schreyersche Affentheater im Prater, das er am 21. April 1862 zunächst als Singspieltheater eröffnete, nach kompletter Umgestaltung jedoch am 7. Oktober 1865 als Fürsttheater. Fürst, der ab 1859 auch als Theaterschriftsteller tätig war (sein Volksstück „Ein Wiener Volkssänger" hatte am 16. September 1859 im Theater an der Wien die erfolgreiche Premiere), fungierte nunmehr als „Hausdichter" für sein eigenes Theater. Gemeinsam mit Josef Matras schaffte er hier eine Stätte des klassische Wiener Volkssängertums, die sich außerordentlichen Zuspruchs erfreute; mit Matras sang er das berühmte Duett “Die Fidelen" (Refrain „Allerweil fidel, fidel ..."). Als Direktor des Theaters in der Josefstadt (1865/1866, 1871-1877) bewies Fürst weit weniger Geschick. Er war ein großer Künstler des volkstümlichen Genres, der in seinen Couplets, Volksstücken und Liedern den Typ des „Urwieners" in der Zeit der Wohllebigkeit und Blüte dieser Stadt charakterisierte (darunter „Na, nur ka Wasser net, na, na, des mag i net"). Johann-Fürst-Platz.

Quelle

Literatur

  • Hans Giebisch / Gustav Gugitz: Bio-Bibliographisches Literaturlexikon Österreichs von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien: Hollinek 1963
  • Das Josefstädter Heimatmuseum. Band 2. Wien: Neuer Wiener Pressedienst 1959-1969, S. 8 f.
  • Walter Kleindel: Das große Buch der Österreicher. 4500 Personendarstellungen in Wort und Bild, Namen, Daten, Fakten. Unter Mitarbeit von Hans Veigl. Wien: Kremayr & Scheriau 1987
  • Österreichisches biographisches Lexikon 1815–1950. Hg. von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften. Wien: Verlag der Österreichischen Akademie der Wissenschaften / Wien/Graz: Böhlau 1954-lfd.
  • Josef Koller: Das Wiener Volkssängertum in alter und neuer Zeit. Wien: Gerlach & Wiedling 1931, Register
  • Hans Markl: Kennst du die berühmten letzten Ruhestätten auf den Wiener Friedhöfen? Band 1: Zentralfriedhof und Krematorium (Urnenhain). Wien: Pechan 1961, S. 67
  • Hans Pemmer / Nini Lackner: Der Prater einst und jetzt. Leipzig / Wien: Deutscher Verlag für Jugend und Volk 1935, S. 140 ff.
  • Hans Pemmer / Ninni Lackner: Der Prater. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. Wien, München: Jugend & Volk 1974 (Wiener Heimatkunde), S. 196, Register
  • Otto Wladika: Von Johann Fürst zu Josef Jarno. Diss. Univ. Wien. Wien 1961
  • Neue Freie Presse. Wien 1864-1939, 20.10.1882

Weblinks